Puma-Sichtung am Geiseltalsee: Experten warnen vor Verwirrung!

Im Saalekreis wurde ein angeblicher Puma gesichtet, was zu Warnungen und intensiven Suchaktionen führte. Experten diskutieren die Identität des Tieres.
Im Saalekreis wurde ein angeblicher Puma gesichtet, was zu Warnungen und intensiven Suchaktionen führte. Experten diskutieren die Identität des Tieres. (Symbolbild/NAG)

Puma-Sichtung am Geiseltalsee: Experten warnen vor Verwirrung!

Geiseltalsee, Sachsen-Anhalt, Deutschland - In Sachsen-Anhalt herrscht Alarmstimmung: Am 13. Juni 2025 wurde am Geiseltalsee ein großes, unbekanntes Tier gesichtet, das für Verwirrung sorgt. Diese Sichtung erreichte die Behörde am 17. Juni, woraufhin über die NINA-App eine Warnmeldung herausgegeben wurde, welche Anwohner dazu auffordert, hoch bewachsene Gebiete zu meiden. Eine Spaziergängerin hatte das Tier mit ihrem Handy gefilmt, jedoch ist das Video von schlechter Qualität und macht es schwierig, die genaue Art zu bestimmen. Laut der Expertin des Saalekreises könnte es sich mit 80-prozentiger Sicherheit um einen Puma handeln, was in der Öffentlichkeit und bei Tierschutzorganisationen für Bedenken sorgt, da Pumas zu den Kleinkatzen gehören und nicht brüllen können. Merkur berichtet über die zunehmenden Warnungen der Behörden.

In der Region rund um den Geiseltalsee wurden bereits „zwischen fünf und sechs“ weitere Sichtungen des Tieres gemeldet. Patrick Müller, ein politischer Referent der Tierschutzorganisation AAP, merkt an, dass Pumas für Menschen durchaus gefährlich werden können, insbesondere bei Konfrontationen. Es ist jedoch unklar, ob dieses Tier wirklich ein Puma ist. Mühevoll führen die Behörden mithilfe von Helikoptern und Wärmebildtechnik systematische Suchaktionen durch, um das Tier zu identifizieren und gegebenenfalls zu beruhigen. RTL schildert die Schwierigkeiten bei der Identifikation des Tieres und die damit verbundenen Sicherheitsrisiken.

Die Unsicherheit um die Tierart

Silvester Tamás vom Naturschutzbund (Nabu) äußert sich skeptisch zur Einschätzung der Expertin und hält es für möglich, dass es sich um einen großen Hund handelt. Er verweist dabei auf die schlechte Bildqualität des Videos und schließt Luchse als Option aus, da das Tier einen langen Schwanz aufweist. Aktuell gibt es weder Nachweise für Luchse in der Region noch Meldungen über vermisste Großkatzen – die Zoos in Deutschland haben ihre Tiere vollständig. Tamás geht davon aus, dass es sich um einen harmlosen Hund handeln könnte, wenn in den nächsten zwei Wochen keine neuen Sichtungen gemeldet werden. In der Region hat laut Angaben keine bundesweite Regelung für das Halten exotischer Wildtiere als Haustiere Einfluss, was die Möglichkeit eines entlaufenen Tieres aus einem Privatzoo oder Zirkus eröffnet. Echo24 stellt fest, dass in Deutschland nur 33 Tierarten in der Haltung verboten sind.

Das Halten exotischer Tiere ist in vielen deutschen Haushalten weit verbreitet – von Kängurus bis hin zu Pumas. Diese exotischen Haustiere können jedoch erhebliche Risiken bergen. Experten warnen eindringlich davor, dass die Bedürfnisse dieser Tiere oft nicht erfüllt werden können, was zu Verhaltensproblemen führt. Zudem können sie Krankheiten auf den Menschen übertragen. Echo24 erwähnt, dass viele trotz der Risiken unbedacht online exotische Tiere erwerben, oft ohne jegliche Beratung.

So ist die Situation rund um die Sichtung am Geiseltalsee auch ein Spiegelbild eines grundlegenden Problems in Deutschland: Die Regelungen zur Haltung von Wildtieren sind unzureichend, und nur etwa 10 % der Wildtiere sind registriert. Während die Behörden weiterhin nach dem unbekannten Tier suchen, bleibt die Frage, welche Folgen die Unsicherheit für den Alltag der Anwohner hat.

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OrtGeiseltalsee, Sachsen-Anhalt, Deutschland
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