Raubkatze am Geiseltalsee gesichtet: Gefahr für Spaziergänger?

Raubkatze am Geiseltalsee gesichtet: Gefahr für Spaziergänger?

Geiseltalsee, Sachsen-Anhalt, Deutschland - Verdächtige Sichtungen am Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt sorgen für Aufregung unter den Anwohnern. Am 17. Juni 2025 wurde ein hellbraunes Tier gesichtet, das über ein Feld schlich. Dabei könnte es sich höchstwahrscheinlich um eine Raubkatze, möglicherweise einen Puma, handeln. So berichtet n-tv. Das Video der Sichtung steht in den sozialen Medien zur Verfügung und wurde bereits viele Male angesehen. Unscharfe Aufnahmen zeigen das Tier am Rand eines Feldes, das die Aufmerksamkeit der Behörden auf sich zog.

Die integrierte Leitstelle Saalekreis hat eindringlich gewarnt: „Nähern Sie sich keinesfalls dem Tier!“ Die Behörden haben die Bevölkerung über die „Nina“-App informiert und raten, auf keinen Fall Wiesen und Wälder zu betreten, wo man dem Tier begegnen könnte. Ein Anrufer machte die Kreisverwaltung am Montag auf das Video aufmerksam, welches am Freitagabend aufgenommen wurde. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz bietet keine Entwarnung, sondern empfiehlt, beim Sichtung des Tieres die Notrufnummer 112 zu wählen.

Hintergrund zur Sichtung

Insgesamt gab es fünf bis sechs Sichtungen, die letzte davon am Dienstag. Trotz der intensiven Suche mit Hubschraubern und Drohnen sind die Behörden bislang ohne Erfolg geblieben. Ein weiterer Faktor, der die Situation kompliziert macht: Es gibt bisher keine bestätigten Fußspuren oder Kotspuren, die auf einen Puma hindeuten könnten. Experten speculieren jedoch, dass das Tier möglicherweise von einem privaten Halter stammt, da in Deutschland keine einheitlichen Regelungen für die Haltung von exotischen Wildtieren existieren. Die Süddeutsche beschreibt, dass auch die Ordnungsdezernentin des Saalekreises, Sabine Faulstich, die Echtheit des Videos bestätigt hat.

Der Geiseltalsee, wo das Tier gesichtet wurde, gehört zu den größten künstlichen Seen Deutschlands und ist ein ehemaliges Braunkohleabbaugebiet. Anders als vermutet, gibt es in Braunsbedra keinen Zoo, aus dem das Tier hätte entkommen können. Die Informationen über die Haltung von exotischen Tieren in Deutschland sind vielfältig und oft unzureichend. Echo24 hebt zudem hervor, dass in Deutschland lediglich 33 Tierarten in der Haltung verboten sind, wodurch exotische Tiere wie Pumas gehalten werden können, ohne dass eine besondere Genehmigung erforderlich ist.

Der rechtliche Rahmen und seine Folgen

Was bedeutet das für angehende Tierhalter? Experten warnen vor den Herausforderungen, die mit der Haltung solcher Wildtiere einhergehen. Oft können deren Verhaltensweisen und Ansprüche nicht adäquat erfüllt werden. Der anonyme Online-Kauf verschärft das Problem, da häufig keine Beratung zur Haltung erfolgt und exotische Tiere nach kurzer Zeit in Tierheimen landen oder ausgesetzt werden. Auf dem Markt werden immer wieder exotische Tiere zum Verkauf angeboten, was die Regulierungen weiter unter Druck setzt.

Fest steht, dass die Suche nach der gesichteten Raubkatze am Geiseltalsee weitergeht. Das weitere Vorgehen bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Die Anwohner sollten wachsam sein und die Warnungen der Behörden ernst nehmen, während die Natur in diesem Falle ihr eigenes Geheimnis bewahrt.

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OrtGeiseltalsee, Sachsen-Anhalt, Deutschland
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