Telenotarzt-Projekt in Sachsen-Anhalt: Rettungsdienst der Zukunft!

Telenotarzt-Projekt in Sachsen-Anhalt: Rettungsdienst der Zukunft!

Saalekreis, Deutschland - Im Süden Sachsen-Anhalts gibt es derzeit aufregende Entwicklungen im Rettungsdienst. Das Telenotarztprojekt, das seit Oktober 2025 erfolgreich getestet wird, erfreut sich einer breiten Zustimmung. Die Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) will nun dem Landtag vorschlagen, das Projekt landesweit auszurollen. Das zeigt, dass in der Notfallmedizin moderne Lösungen auf dem Vormarsch sind. Laut Stern stehen bereits über 560.000 Menschen in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Saalekreis und der Stadt Halle in direkter Verbindung zu einem innovativen Rettungssystem.

Ein echter Lichtblick: Wurden bislang über 500 Telenotarzteinsätze durchgeführt, zeigen erste Auswertungen eine hohe Effektivität. Rund 90 % der Patienten, die den Telenotarzt konsultierten, blieben entweder vor Ort oder wurden mit Unterstützung der Notfallsanitäter in eine Klinik transportiert. Das System funktioniert nicht nur per Telefon; auch Video-Anrufe werden genutzt, um im Ernstfall schnell Hilfe zu leisten. Hier werden Vitaldaten wie Blutdruck und EKG in Echtzeit übermittelt, was entscheidend für eine schnelle und gezielte Behandlung ist.

Positive Erfahrungen und Herausforderungen

Die ersten Erfahrungen sind vielversprechend. Laut MDR gab es bei rund 250 Einsätzen nur fünf Fälle, in denen der Telenotarzt nicht erreicht werden konnte. In diesen Ausnahmen wird ein traditioneller Notarzt zum Einsatzort geschickt. Das zeigt, dass das System gut funktioniert, auch wenn einige technische Herausforderungen bestehen. Denn es ist bekannt, dass die Bedienung des Tele-Notarzt-Systems nicht immer intuitiv ist, weshalb zahlreiche Schulungen für die Rettungswagenbesatzungen eingerichtet wurden.

Die Akzeptanz unter den Rettungskräften ist hoch, was die Wirksamkeit des Systems weiter unterstützt. Gleichzeitig wartet das Innenministerium in Magdeburg erste Ergebnisse ab, bevor eine Entscheidung über die endgültige landesweite Einführung getroffen wird. Ein zweites Projekt in den Norden des Landes wird ebenfalls in Erwägung gezogen.

Notfallmedizin im digitalen Zeitalter

Das Thema Digitalisierung in der Notfallmedizin gewinnt an Bedeutung. Moderne IT-Systeme können die Abläufe schneller, effizienter und sicherer gestalten. Das zeigt sich auch in der steigenden Zahl an Rettungsdiensteinsätzen – 2023 waren es laut Fraunhofer IESE 13,4 Millionen bei gesetzlich Krankenversicherten. Die Forderungen nach einer verstärkten Nutzung digitaler Technologien kommen nicht nur von Fachgesellschaften, sondern auch von Public Health-Forschern. Gerade in kritischen Fällen, wie bei Herzinfarkten oder Schlaganfällen, ist es entscheidend, dass Patienten innerhalb von 60 Minuten nach dem Notruf in einer Klinik sind.

Die Herausforderungen sind jedoch nicht zu vernachlässigen: Verzögerungen können dramatische Folgen haben. Für viele Patienten könnte der Telenotarzt eine wertvolle Unterstützung sein, um die Zeit zwischen Notruf und effektiver Behandlung zu verkürzen. So könnte beispielsweise durch digitale Technologien wie Video-Notrufe eine schnellere Alarmierung und somit eine entschiedene Verbesserung der Notfallmedizin erreicht werden.

Die Weichen für die Zukunft sind gestellt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Digitalisierung in der Notfallmedizin weiterentwickeln wird. In Sachsen-Anhalt sind die ersten Schritte jedoch bereits vielversprechend!

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OrtSaalekreis, Deutschland
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