Alarm im Drömling: Eichenprozessionsspinner bedroht Gesundheit und Spielplätze!

Gesundheitsrisiken durch Eichenprozessionsspinner in Stendal: Gemeinden schlagen Alarm, fordern Maßnahmen zur Bekämpfung.
Gesundheitsrisiken durch Eichenprozessionsspinner in Stendal: Gemeinden schlagen Alarm, fordern Maßnahmen zur Bekämpfung. (Symbolbild/NAG)

Alarm im Drömling: Eichenprozessionsspinner bedroht Gesundheit und Spielplätze!

Miesterhorst, Deutschland - Im Drömling, einer malerischen Region in Sachsen-Anhalt, hat die Massenvermehrung des Eichenprozessionsspinners zu wachsender Besorgnis geführt. Ende 2023 berichteten Bewohner von Miesterhorst, einem Ortsteil von Gardelegen, von ernsthaften gesundheitlichen Problemen, die durch die kleinen, giftigen Raupen verursacht werden. Beschwerden wie Hautreaktionen, Atemwegsprobleme und unerträglicher Juckreiz sind nur einige der Folgen, unter denen die Anwohner leiden. Angesichts dieser alarmierenden Situation haben mehrere Gemeinden einen Brandbrief verfasst, um schnellstmöglich Hilfe von Land und Bund zu fordern. In diesem Brief wird eindringlich auf die drohenden Schließungen von Kitas, Spielplätzen und Sportanlagen hingewiesen, sollte keine rasche Abhilfe geschaffen werden.

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners, die bis zu drei Zentimeter lang werden können und in Kolonien leben, sind für die Gesundheitsprobleme verantwortlich. Sie tragen ab dem dritten Larvenstadium feine Brennhaare, die beim Menschen ernsthafte Reaktionen hervorrufen können. Diese Brennhaare enthalten Nesselgift, das zu Hautrötungen, Juckreiz und sogar zu Atemwegsreizungen führen kann, wie das Umweltbundesamt erläutert. Es besteht nicht nur gesundheitliches, sondern auch forstwirtschaftliches Risiko: Eichen, die plangemäß wieder austreiben, können bei wiederholtem Befall geschwächt werden.

Widerstand gegen Maßnahmen

Trotz der alarmierenden Situation wehrt sich die Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Drömling gegen die Vorwürfe. Sie lehnt den Einsatz biologischer Insektizide aus der Luft ab und argumentiert, dass solche Mittel nicht für den Einsatz in Gewässernähe zugelassen sind. Verwaltungsleiter Fred Braumann weist darauf hin, dass es gesetzliche Bestimmungen gibt, die den Einsatz von Insektiziden in bestimmten Abständen zu Gewässern regeln. So ist beispielsweise der Einsatz innerhalb von 25 Metern zu Oberflächengewässern verboten.

Die Lage ist kompliziert, denn während lokale Verwaltungen schnelles Handeln fordern, ist der Einsatz von chemischen oder biologischen Bekämpfungsmaßnahmen stark reglementiert. Der Einsatz von Insektiziden darf nur in Ausnahmefällen erfolgen, was die Situation für betroffene Gemeinden noch dringlicher macht. Es gibt zwar Alternativen wie den Einsatz von professionellen Schädlingsbekämpfern, die die Raupen absaugen können, jedoch ist es in vielen Regionen an der Zeit, dass geeignete Schutzmaßnahmen und Präventivmaßnahmen ergriffen werden.

Gesundheitliche Risiken und mögliche Lösungen

Wie das Spiegel berichtet, gibt es deutschlandweit eine Massenvermehrung dieser Schmetterlingsart, die vor allem im Nordosten und Teilen von Nordrhein-Westfalen stark ausgeprägt ist. In manchen Regionen zeigt sich jedoch ein Rückgang der Populationen, was Hoffnung auf eine Erholung bringt. Bis dahin ist es für betroffene Gemeinden und Bürger unerlässlich, präventive Maßnahmen zu ergreifen und über die Risiken der Eichenprozessionsspinner aufzuklären. Warnschilder und Absperrungen sollten ein fester Bestandteil in den betroffenen Waldgebieten sein, um die Bevölkerung zu schützen.

Die Diskussion über die richtigen Maßnahmen zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners bleibt weiterhin ein heißes Thema. Während die Bewohner der betroffenen Gemeinden auf schnelle Lösungen hoffen, bleibt die Frage nach der umweltfreundlichsten und gleichzeitig effektivsten Bekämpfungsmethode weiterhin unbeantwortet. Klar ist jedoch: Der Eichenprozessionsspinner ist ein ernstzunehmendes Problem, dem mit vereinten Kräften begegnet werden muss.

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OrtMiesterhorst, Deutschland
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