Streit um CSD in Köthen: Stadt schließt Handlungsoptionen aus!
Streit um CSD in Köthen: Stadt schließt Handlungsoptionen aus!
Köthen, Deutschland - Am 11. Juli 2025 wird der Christopher Street Day (CSD) in Köthen über die Bühne gehen. Unter dem Motto „Nie wieder still – Köthen l(i)ebt Vielfalt!“ freuen sich die Veranstalter auf ein großes Event mit etwa 1.000 Teilnehmern, was eine beträchtliche Steigerung im Vergleich zur ersten Auflage im Vorjahr darstellt. Doch während der Vorbereitungen blühen die Konflikte zwischen der Stadt Köthen und den Organisatoren. Diese wurden insbesondere durch bürokratische Hürden und fehlende Kooperationsbereitschaft ausgelöst, was die Vorfreude auf die Veranstaltung trübt.
Die Stadt Köthen hat nun angekündigt, die Zusammenarbeit mit den bisherigen CSD-Organisatoren künftig auszuschließen. Der Grund seien die Umstände der öffentlichen Kommunikation vor und während der Veranstaltung. Besonders im Fokus steht der Streit um die Einrichtung von Toilettenwagen und Versorgungsständen, die vorab problematisch besprochen wurden. Die Stadt wies zudem die Vorwürfe zurück, sie habe sich geweigert, notwendige Infrastrukturen bereitzustellen. Laut der Stadt gab es einen „guten Kompromissvorschlag“, jedoch beharrten die Organisatoren auf erhebliche Änderungen.
Kritik von den Veranstaltern
Die CSD-Organisatoren, angeführt von Julian Miethig, haben die Auflagen der Stadt und des Landkreises Anhalt-Bitterfeld, die Verkaufsstände und andere Infrastrukturen auf dem Marktplatz untersagten, in einem Instagram-Post scharf kritisiert. Sie forderten zwei Tage vor der Veranstaltung ein Einschreiten von Oberbürgermeisterin Christina Buchheim (Die Linke) gegen die Auflagen. Miethig bezeichnete das Gespräch mit Buchheim als schwierig und betonte, dass man lieber einen Rechtsstreit hätte vermeiden wollen, da die Sicherheit für alle eine zentrale Rolle spielt.
Für die Toilettenwagen haben die Organisatoren Bedenken geäußert: Diese sollten, aus ihrer Sicht, zu weit vom Marktplatz platziert werden. Zudem sorgte die Forderung der Stadt, dass Infostände inhaltlich überprüft werden müssen, für Unmut. Bezüglich des sicherheitstechnischen Aspekts sei man in Kontakt mit der Polizei gewesen und habe ein umfangreiches Sicherheitskonzept erarbeitet. Die Stadt hat auch kommuniziert, dass Versammlungsräume und Versorgungsstände räumlich voneinander getrennt sein müssen, was die Planungen zusätzlich erschwert.
Rechtsstreit und Konsequenzen
Die Entscheidung über die Toilettenwagen und Versorgungsstände wurde letztlich gerichtlich geklärt und gekippt, doch der Konflikt hat bereits seine Schatten vorausgeworfen. Die Oberbürgermeisterin zieht sogar in Erwägung, strafrechtliche Schritte einzuleiten. Wie es weitergeht, bleibt spannend, denn der CSD in Köthen steht exemplarisch für die Herausforderungen, die Schwule, Lesben und queere Menschen in ihrer Gleichstellung und Sichtbarkeit nach wie vor konfrontiert sind. Die Abschlusskundgebung soll als starkes politisches Signal des Tages dienen, gefolgt von einer getrennten Feier im Mensa-Keller.
Für Köthen und die damit verbundenen Ereignisse ist klar: Die Diskussion um Vielfalt und Rechte in der Gesellschaft ist noch lange nicht vorbei. Der CSD könnte in diesem Jahr nicht nur ein Fest, sondern auch ein wichtiges Zeichen für Toleranz und Inklusion setzen, trotz aller Widerstände, die noch zu überwinden sind.
Quellen: MDR, Tagesschau.
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Ort | Köthen, Deutschland |
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