Ungleiche Regeln beim Deutschlandticket: Was Schüler in Sachsen-Anhalt wissen müssen!

Ungleiche Regeln beim Deutschlandticket: Was Schüler in Sachsen-Anhalt wissen müssen!

Magdeburg, Deutschland - In Sachsen-Anhalt herrscht ein buntes Regelchaos, wenn es um das Deutschlandticket für Schüler geht. Während einige Landkreise gleich nach dem Start des Tickets am 1. Mai 2023 zügig in die Umsetzung gingen, stehen andere auf der Bremse. Die unterschiedlichen Regelungen tragen nicht gerade zur eindeutigen Handhabung und Fairness bei.

Neun Landkreise ermöglichen in der Region die Nutzung des Deutschlandtickets im Rahmen der Schülerbeförderung. In diesen Gebieten profitieren viele Schüler: So sind es im Landkreis Harz beispielsweise rund 6.800 Schüler und im Landkreis Börde sogar etwa 8.500, die das Ticket nutzen können. Im Burgenlandkreis erhielten im Juni 7.196 Schüler Zugriff auf diese vergünstigte Fahrkarte. Auch im Saalekreis freuen sich etwa 9.800 Schüler über das Deutschlandticket. Allerdings gibt es auch regelrechte Ausnahmen: In zwei Landkreisen sowie in den kreisfreien Städten Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau bleibt das Ticket für Schüler eher ein unerreichbarer Traum.

Regelungen im Detail

Die Kostenübernahme des Deutschlandtickets hängt nicht nur vom Landkreis, sondern auch maßgeblich von der Entfernung zwischen Wohnort und Schule ab. Im Landkreis Stendal etwa müssen Schüler der Klassen 1 bis 4 mehr als 2 Kilometer und Schüler der Klassen 5 bis 10 mehr als 5 Kilometer zur Schule haben, um das Ticket zu erhalten. Das bedeutet, dass es durchaus verschiedene Bedingungen für die Anspruchsberechtigung gibt. Im Saalekreis gilt für die Klassen 1 bis 4 eine Grenze von 2 Kilometern und für die Klassen 5 bis 10 eine von 3 Kilometern.

Die Nutzer erleben also ein echtes Glücksspiel. Denn während im Landkreis Börde Schüler mit einem langen Schulweg eine kostenlose Ausgabe des Tickets erhalten, müssen andere in Magdeburg mit einer ermäßigten Abomonatskarte für 9 Euro auskommen, die nur innerhalb der Stadt gilt. Hier ist der Unmut der Eltern und Schüler groß.

Kritik und Verbesserungsvorschläge

Der Fahrgastverband Pro Bahn macht regelmäßig auf diese Ungleichheit aufmerksam und spricht von teils nicht kundenfreundlichen Lösungen. Tom Bruchholz, Referent für Sachsen-Anhalt, hat zuletzt sogar ein ermäßigtes Deutschlandticket für Schüler, Studenten und Freiwilligendienstleistende gefordert. Dies stößt allerdings auf politische Hindernisse, da mehr finanzielle Mittel notwendig wären, um solche Vergünstigungen anzubieten, wie auch Marego hervorhebt.

Ein weiteres leidiges Thema ist die Möglichkeit, das bestehende Ticket „upzugraden“. In einigen Landkreisen ist dies möglich, in anderen jedoch nicht. So lehnt der Landkreis Mansfeld-Südharz ein Upgrade ab, einfach wegen des zu hohen Verwaltungsaufwands. In städtischen Gebieten wie Magdeburg und Halle gibt es keine Möglichkeit für ein Upgrade, was die Schüler und deren Familien unter Druck setzt, trotz der ungleichmäßigen Handhabung passende Lösungen zu finden.

Es bleibt also abzuwarten, ob die politischen Entscheidungsträger auf die Bedürfnisse und Forderungen der Schüler und Eltern eingehen werden. Sicher ist: Die Umsetzung des Deutschlandtickets in Sachsen-Anhalt steht noch am Anfang und es gibt einiges zu tun, damit alle Schüler gerecht behandelt werden und von den Vorteilen profitieren können.

Für weitere Informationen, finden Sie hier die Quellen: n-tv, MDR, Jusos Sachsen-Anhalt.

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OrtMagdeburg, Deutschland
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