Comic-Ausstellung über Luthers Hochzeit: Sturm macht alles zunichte!

Comic über Luthers Hochzeit in Wittenberg begeistert, trotz wetterbedingtem Abbau. Originalring bis 10. August ausgestellt.
Comic über Luthers Hochzeit in Wittenberg begeistert, trotz wetterbedingtem Abbau. Originalring bis 10. August ausgestellt. (Symbolbild/NAG)

Comic-Ausstellung über Luthers Hochzeit: Sturm macht alles zunichte!

Wittenberg, Deutschland - In Wittenberg hätte heute ein Sturm die Feierlichkeiten rund um die Hochzeit von Martin Luther und Katharina von Bora nachhaltig beeinflusst. Die Comic-Schau, die dem historischen Ereignis vor 500 Jahren gewidmet ist, musste aufgrund der stürmischen Wetterbedingungen vorzeitig abgebaut werden. Laut meine-kirchenzeitung.de hielt nicht einmal das Banner an den Bauzäunen den heftigen Winden stand. Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt ist nun auf der Suche nach geeigneteren, windsicheren Aufstellmöglichkeiten.

Der Comic von der talentierten Illustratorin Lucie Göpfert erzählt die bewegende Geschichte von Luther und Katharina. Seit kurzem zeigt die neue Ausstellung der LutherMuseen, die auch die Comic-Schau umfasst, die Entwicklungen ihrer Liebesgeschichte und die Heirat, die als Skandal-Hochzeit in die Geschichte einging. Göpfert selbst hat an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle Design studiert und bringt frischen Wind in die Comic-Szene, indem sie Werke im Stil von „Graphic Novels“ für Erwachsene kreiert. Ihr Markenzeichen sind Schwarzweiß-Zeichnungen mit einfarbigen Akzenten, die besondere Aspekte hervorheben.

Ein Blick in die Geschichte

Die Verbindung zwischen Martin Luther und Katharina von Bora hat viele Facetten. Diese begann mit Katharinas Flucht aus dem Kloster Nimbschen im Jahr 1523, wo sie unter dem Einfluss von Luthers Lehren ihr Leben verändern wollte. Zwei Jahre später, am 13. Juni 1525, wagten die beiden ihre Ehe, obwohl viele Freunde von Luther, darunter Philipp Melanchthon, skeptisch waren und den Untergang der Reformation befürchteten (luther.de).

In der Ausstellung wird auch die Bedeutung der öffentlichen Feier am 27. Juni 1525 hervorgehoben, bei der Luther und Katharina mit einer Prozession von 50 bis 70 Gästen zur Stadtkirche St. Marien zogen. Das Festmahl, das im Refektorium des „Schwarzen Klosters“ stattfand, wurde von Freunden und dem Stadtrat gesponsert, während Kurfürst Johann Wildbret und 100 Gulden beisteuerte. Katharina bewies bereits hier ihr Geschick in der Haushaltsführung, indem sie Luthers Abneigung gegenüber Geschenken überwand und die 20 Gulden des Kardinal Albrecht von Mainz für sich und ihre Familie nutzte (wb-mittendrin.de).

Aktuelle Highlights der Ausstellung

Eine besondere Attraktion erwartet die Besucher der Ausstellung: der originale Hochzeitsring von Katharina von Bora, der bis zum 10. August als Leihgabe des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig im Augusteum zu bewundern ist. Die Schau umfasst insgesamt sechs Schauwände, auf denen der Comic präsentiert wird und die für jeden kostenlos zugänglich sind. Mit dieser kreativen Nacherzählung wird nicht nur die Geschichte von Luthers Ehe, sondern auch seine Rolle in der Reformation lebendig, da er ab 1525 die Kirche und die Gemeinde maßgeblich umgestaltete und wichtige Reformen einführte.

So zeigt der Comic nicht nur romantische Momente, sondern auch die Herausforderungen und Errungenschaften der beiden; eine beeindruckende Möglichkeit, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen und den Besucher:innen die Bedeutung dieses historischen Moments näherzubringen.

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OrtWittenberg, Deutschland
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