Renaissance für das Hofgestüt Bleesern: Dank Spenden und Denkmalpflege!

Renaissance für das Hofgestüt Bleesern: Dank Spenden und Denkmalpflege!
Seegrehna, Deutschland - Am Hofgestüt Bleesern, einem historischen Juwel am Rande von Seegrehna, geht es weiter mit großen Schritten voran. Das denkmalgeschützte Gestüt, das auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblickt, erhält aktuell Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die Renovierungsarbeiten mit einem neuen Fördervertrag in Höhe von 29.000 Euro für den Abschluss der Dacharbeiten am Ostflügel des Südteils unterstützt. Dieser Beitrag ist Teil eines umfassenden Engagements zur Erhaltung und Pflege der über 660 Denkmalen in Sachsen-Anhalt, die von der DSD gefördert werden. Besonders erfreulich ist, dass Bleesern seit 2021 unter Denkmalschutz steht und somit offizielle Anerkennung für seine kulturelle und historische Bedeutung erhalten hat. Im Jahr 2025 feiert die DSD außerdem ihr 40-jähriges Jubiläum, wodurch die Bedeutung solcher Denkmalprojekte nochmals hervorgehoben wird.
Das Hofgestüt, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1486 zurückreichen, wurde zwischen 1675 und 1686 in der frühbarocken Bauweise errichtet, sodass es als das älteste datierte Beispiel für den Bautyp des „Zahmen Gestüts“ in Europa gilt. Diese besondere Architektur, entworfen von Wolf Caspar von Klengel, repräsentiert eine Zeit, in der Pferdezucht zu einer höfischen Repräsentationsaufgabe wurde. Die Ursprünge des Gestüts reichen sogar bis ins 12. Jahrhundert zurück, was seine Bedeutung als Baudenkmal zusätzlich unterstreicht. Ursprünglich aus einem Burgward hervorgegangen und seit 1379 urkundlich erwähnt, diente Bleesern im 15. bis 18. Jahrhundert den sächsischen Kurfürsten als elegantes Hofgestüt.
Ein Symbol der Geschichte
Ein Blick auf die beeindruckenden Massivbauten mit Ziegel- und Bruchsteinmauerwerk sowie die markanten Walmdächer lässt die Geschichte des Hofgestüts lebendig werden. Die Gebäude sind noch heute Zeugnis der fürstlichen Architektur, bei der Gestüte als geschlossene Gebäudeensembles angelegt wurden, ähnlich wie Schlösser. Über die Jahrhunderte hat Bleesern einige Umwandlungen durchgemacht. Kurfürst Friedrich III. (der Weise) und später August der Starke prägten das Gestüt, das zunächst bis 1722 als Hofgestüt genutzt wurde und danach verschiedene Nutzungen durchlief, darunter als Maultiergestüt und Pferdezuchtstation.
Die Nachkriegszeit stellte eine Dunkelphase für das Gestüt dar, als die Anlage leer stand und in Verfall geriet. Doch der Förderverein Hofgestüt Bleesern e. V., gegründet im Jahr 2012, übernahm die Initiative zur Sanierung und revitalisiert das Baudenkmal mit viel Engagement. Erste Sicherungsarbeiten wurden bereits 2014 unter Teilnahme von Bund und Land Sachsen-Anhalt durchgeführt, und in den folgenden Jahren erhielt der Verein Auszeichnungen für seine unermüdliche Arbeit, darunter eine silberne Halbkugel für Denkmalschutz.
Ein Ort der Begegnung für die Zukunft
Die Zukunft des Hofgestüts Bleesern sieht vielversprechend aus. Geplant sind kulturelle Veranstaltungen, gastronomische Angebote sowie Übernachtungsmöglichkeiten für Wander-Reiter und Radtouristen. Mit seinem historischen Charme und der Nähe zur Natur wird das Gestüt ein Ort der Begegnung und der Erholung für viele Besucher werden. Die denkmalpflegerische Betreuung wird durch die Strategien der Heimatschutzbewegung und der Denkmalpflege unterstützt, die im Laufe der Zeit entwickelt wurden, um solche bedeutsamen Bauwerke für kommende Generationen zu bewahren. Der Erhalt der historischen Substanz steht hier im Mittelpunkt, damit auch zukünftige Generationen die Geschichte des Hofgestüts erleben können.
Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich das Hofgestüt Bleesern weiterentwickelt. Eins ist sicher: Mit der Unterstützung von Initiativen, Spendern und der DSD wird die einzigartige Geschichte dieses Bauwerks auch in Zukunft lebendig gehalten werden.
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Ort | Seegrehna, Deutschland |
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