Zukunft des Dresdner Flughafens: Entscheidung naht - Jetzt reagieren!

Zukunft des Dresdner Flughafens: Entscheidung naht - Jetzt reagieren!

Dresden, Deutschland - Immer mehr Reisende nutzen die großen Flughäfen Sachsen-Anhalts, während der Flughafen Dresden unter Druck gerät. Der Flughafen Leipzig/Halle macht ein gutes Geschäft mit einem Betriebszuwachs von 4,7% im Jahr 2024, während Dresden mit einem Rückgang von 5,1% zu kämpfen hat. Diese Entwicklung hat die Diskussion über die Zukunft des Dresdner Airports neu entfacht, wie die Süddeutsche berichtet.

Sachsen-Anhalt plant ab 2027, keine finanziellen Zuschüsse mehr für den Flughafen Dresden bereitzustellen, was die angespannte Finanzlage der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) zusätzlich belastet. Der Freistaat Sachsen hat jedoch ein konstruktives Gesprächsangebot gemacht und stellt für die Jahre 2024 bis 2026 rund 100 Millionen Euro bereit, um die Infrastruktur zu unterstützen. Doch der Grünen-Landtagsabgeordnete Thomas Löser übt Kritik und fordert tragfähige Konzepte und alternative Nutzungsmöglichkeiten.

Der Verlust von Verbindungen

Eine der größten Herausforderungen für den Flughafen Dresden ist der Verlust internationaler Flugverbindungen. So stellte Ryanair im Oktober 2023 die Flüge nach London ein, und seit März gibt es nur noch eine direkte Verbindung nach Zürich. Das Resultat dieser Entwicklung sind nicht nur sinkende Passagierzahlen, sondern auch eine immer größer werdende Kluft zwischen den Airports. Urlauber aus Ostdeutschland weichen bevorzugt auf größere Flughäfen wie Leipzig, Frankfurt oder München aus, was die Bemühungen um nachhaltige Konjunktur angeht.

Die Passagierzahlen des Dresdner Flughafens zeugen von dieser Tendenz: Im Jahr 2022 konnte der Flughafen nur 929.928 Fluggäste verzeichnen, was zwar einem Zuwachs von 11% gegenüber 2021 entspricht, aber weit hinter dem Durchschnitt der 28 Flughäfen im Verband ADV zurückbleibt. Der Flughafen fühlt sich zunehmend fremdbestimmt, da Kompetenzen nach Leipzig verlagert werden.

Finanzielle Misere und Personalabbau

Insgesamt beläuft sich die Finanzlücke der MFAG auf unglaubliche 145 Millionen Euro, was die Unsicherheit über die Zukunft des Dresdner Flughafens weiter verstärkt. Die Flughafen-Beschäftigten müssen sich bereits jetzt auf schwierige Zeiten einstellen: 124 Arbeitsplätze sollen wegfallen, was nahezu 10% der Belegschaft entspricht. Ein Streik gegen das Restrukturierungsprogramm sorgte kürzlich für Aufsehen, da die Mitarbeiter mit längeren Arbeitszeiten und geringeren Löhnen konfrontiert werden.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass trotz dieser finanziellen Misere Boni für die Vorstände gezahlt werden, während gleichzeitig Entscheidungsprozesse auf der Kippe stehen. Der IHK-Präsident Andreas Sperl macht sich derweil zunehmend Sorgen über die Anbindung der wichtigen Mikroelektronik-Industrie in Sachsen und kritisiert die Streichungen von Fluglinien, obwohl Gelder für Halbleiterwerke bereitgestellt werden.

Ausblick und neue Pläne

Die MFAG sieht dennoch Entwicklungspotenzial für Dresden, da an Infrastrukturprojekten und Ansiedlungen gearbeitet werden kann. In diesem Zusammenhang wurde die Idee einer Multifunktionsarena mit 7.000 Sitzplätzen im Terminal eingeführt, um neue Einnahmequellen zu erschließen. Zudem plant Swiss Airlines im Sommerflugplan 2024 bis zu sieben Flüge pro Woche nach Zürich.

Insgesamt steht der Luftverkehr in Deutschland vor tiefgreifenden Veränderungen. Da zeigt sich etwa ein grafisch starker Rückgang der ausländischen Besucher, der laut den aktuellen Erhebungen des Flughafenverbands ADV auf historische Tiefstände gesunken ist. Dies wirkt sich auch auf die Flugverbindungen und Passagierzahlen aller Flughäfen aus, wie Aero International berichtet.

Ob der Flughafen Dresden mit neuen Konzepten, positiven Entwicklungen und sinkenden Betriebskosten das Ruder noch herumreißen kann, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch klar: Es liegt einiges an, und die kommenden Jahre werden für die Verantwortlichen eine große Herausforderung darstellen.

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OrtDresden, Deutschland
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