800 Millionen Euro für die Harzer Schmalspurbahnen: Zukunft in Gefahr!

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Die Harzer Schmalspurbahnen benötigen 800 Millionen Euro für Sanierungen, um Fahrplan-Einschränkungen und Stilllegungen zu vermeiden.

Die Harzer Schmalspurbahnen benötigen 800 Millionen Euro für Sanierungen, um Fahrplan-Einschränkungen und Stilllegungen zu vermeiden.
Die Harzer Schmalspurbahnen benötigen 800 Millionen Euro für Sanierungen, um Fahrplan-Einschränkungen und Stilllegungen zu vermeiden.

800 Millionen Euro für die Harzer Schmalspurbahnen: Zukunft in Gefahr!

In den malerischen Landschaften des Harzes fahren die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) weiterhin mit vollem Dampf – allerdings nicht ohne Hürden. Mit einem Rekordumsatz von 15,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr und 1,14 Millionen beförderten Fahrgästen im Jahr 2024 will man sich auf neue Gleise der finanziellen Stabilität begeben. Doch die Realität sieht anders aus: Der Sanierungsbedarf beläuft sich auf satte 800 Millionen Euro, wie MDR berichtet.

Landrat Thomas Balcerowski von der CDU hat den großen Investitionsbedarf bekräftigt, natürlich ohne ins Detail über Gutachten zu gehen. Denn sollte der finanzielle Rückhalt der Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen ausbleiben, könnte die Existenz der traditionsreichen Schmalspurbahnen ernsthaft gefährdet sein. Landesinfrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) fordert ein umfangreiches Konzept zur finanziellen Zukunft der HSB. Mit den geplanten Umbauten und einer Umrüstung der Dampfloks auf Leichtöl könnte ein Schritt in diese Richtung unternommen werden.

Ein Konzept für die Zukunft

Die HSB plant, die Geschehnisse in den kommenden Monaten auf den Prüfstand zu stellen. So wurde die Geschäftsführung beauftragt, den Gesamtinvestitionsbedarf bis Ende September zusammenzutragen. Die Sanierung der berühmten Brockenstrecke wird sich über Jahre hinziehen und hängt entscheidend von der finanziellen Unterstützung durch die Länder ab. Die Schmalspurbahn, die mit 140 Kilometern das längste zusammenhängende Schmalspurnetz in Deutschland betreibt, ist nicht nur ein wichtiger Transportweg, sondern auch eine touristische Attraktion.

Im Landkreis Harz hat man bereits die Brockenkuppe übernommen, um diese touristisch weiterzuentwickeln. Ein sinnvoller Schritt, da die Strecke zum Brocken mit etwa 507.000 Fahrgästen im letzten Jahr den meistbefahrenen Abschnitt ausmachte. Dennoch bleibt festzuhalten, dass hohe Kostensteigerungen bei Energie, Personal und Fahrzeugen für das Unternehmen eine ständige Herausforderung darstellen, wie Bahnblogstelle berichtet.

Öffentliche Unterstützung nötig

Sachsen-Anhalt hat im letzten Jahr 15 Millionen Euro für Verkehrsverträge und Infrastrukturkosten bereitgestellt; für 2024 und 2025 wurden über acht Millionen Euro Unterstützung zugesagt. Aber ob das ausreicht? Aktuelle Trends zeigen, dass die Bundesebene plant, insgesamt 166 Milliarden Euro in die Infrastruktur bis 2029 zu investieren, wobei der Schwerpunkt auf der Sanierung maroder Bahnstrecken und Autobahnbrücken liegt. Unterdessen befinden sich die HSB in einem ständigen Spagat zwischen Einnahmen und Betriebskosten.

Die HSB hat bereits präventive Maßnahmen ergriffen, um einer möglichen Krise entgegenzuwirken. Personalmangel führt zwar zu Fahrplananpassungen und Einschränkungen im Zugverkehr, doch eine Belegschaftsversammlung ist in Planung. Landrat Balcerowski hat betont, dass derzeit keine Entlassungen drohen, was eine positive Nachricht für die Mitarbeiter ist.

Insgesamt könnte man sagen, dass die Harzer Schmalspurbahnen vor einer spannenden, aber auch herausfordernden Zeit stehen. Ein Konzept für eine zukunftssichere Entwicklung ist dringend nötig, denn die Unterstützung von Bund und Ländern ist unabdingbar für den Erhalt dieser einmaligen Schmalspurbahnlinie.