Alstom plant drastische Einschnitte: Görlitzer Werk steht auf der Kippe!

Bautzen im Fokus: Alstom plant Einschnitte und verkauft Werk in Görlitz, während Beschäftigte gegen Arbeitsbedingungen kämpfen.
Bautzen im Fokus: Alstom plant Einschnitte und verkauft Werk in Görlitz, während Beschäftigte gegen Arbeitsbedingungen kämpfen. (Symbolbild/NAG)

Alstom plant drastische Einschnitte: Görlitzer Werk steht auf der Kippe!

Bautzen, Deutschland - In einer schwierigen Zeit für die Beschäftigten übernimmt die Alstom-Gruppe ein weiteres Kapitel der Umstrukturierung. Henri Poupart-Lafarge, der CEO des Unternehmens, hat den Verkauf des Werks in Görlitz verteidigt, welches einen einschneidenden Schritt in der Unternehmensstrategie darstellt. Grund hierfür ist der Fokus auf eine Best-Cost-Strategie, die die Herstellung in anderen Osteuropäischen Ländern wie Kattowitz und Breslau vorsehen soll, wie Spiegel berichtet.

Doch was bedeutet das konkret für die Mitarbeiter vor Ort? Die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat befürchten massive Arbeitsplatzverluste und haben bereits von einem Abbau von über 90 Stellen berichtet. Laut Tagesspiegel plant Alstom darüber hinaus die vollständige Einstellung der Produktion in Mannheim und hat bereits eine Reduzierung am Standort Hennigsdorf bekanntgegeben. Die Unsicherheit schwebt damit wie ein Damoklesschwert über den deutschen Werken des Unternehmens.

Vertrauen unter Beschuss

Die Situation wird durch die Auseinandersetzungen um den so genannten Zukunftstarifvertrag kompliziert. Der Vorstand und die Beschäftigten haben auf eine Einigung gehofft, doch die aktuelle Entwicklung zeigt, dass diese Hoffnungen getäuscht worden sein könnten. Alstom wird unter Verdacht gestellt, gegen den Vertrag zu verstoßen. Die IG Metall hat daraufhin den Vertrag gekündigt, und zahlreiche Beschäftigte haben Klagen eingereicht. Diese Situation hat das Vertrauen zwischen der Unternehmensführung und den Mitarbeitern erheblich erodiert, wie es in den Berichten der IG Metall deutlich wird.

Ein weiterer brisanter Punkt ist das finanzielle Engagement der Gewerkschaft. Beschäftigte verzichteten bereits auf Urlaubsgeld in Höhe von 34 Millionen Euro pro Jahr, in der Hoffnung, das Unternehmen wendet das Geld in die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Doch Alstom hat sich nicht aus seiner Verpflichtung zurückgezogen, was die Parteien in eine heikle Lage bringt.

Zukunftsperspektiven im Nebel

Die Aussicht auf einen industriellen Investor für das Werk in Görlitz bleibt bislang ungewiss, und die Bemühungen stagnieren. Dies hat René Straube, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Alstom, veranlasst, Alstom eine „Hinhaltetaktik“ vorzuwerfen. Die mangelnde Kommunikation und Entscheidungskraft der Unternehmensführung haben nicht nur das Vertrauen Verbraucher belastet, sondern auch die Moral der Belegschaft stark beeinträchtigt.

Alstom befindet sich am Scheideweg: Mit den Übernahmen in den letzten Jahren, insbesondere der Bombardier Transportation mit ihren 9000 Mitarbeitenden in Deutschland, hat sich Alstom zur größten Schienenfahrzeughersteller nach CRRC entwickelt. Doch im Angesicht dieser Entwicklungen kommen Fragen auf, ob das Unternehmen wirklich die Zeichen der Zeit erkannt hat.

Mit Blick in die Zukunft bleibt die Frage, wie sich die Lage bei Alstom weiter entwickeln wird und ob die Beschäftigten am Ende ihre Rechte und ihre Existenz sichern können. Die Situation in Görlitz ist nur ein Teil eines größeren Puzzles, das sich unter dem Druck von Umstrukturierungen und internationalen Wettbewerbsbedingungen entfaltet. Wir werden beobachten, wie sich die Dinge entwickeln und welche Schritte das Unternehmen als Nächstes unternimmt.

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OrtBautzen, Deutschland
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