Chinesische Ärzte in Bautzen: Ein Blick auf die Zukunft der Herzmedizin!

Chinesische Ärzte in Bautzen: Ein Blick auf die Zukunft der Herzmedizin!
Bautzen, Deutschland - In den vergangenen Tagen durften sich die Oberlausitz-Kliniken in Bautzen über einen ganz besonderen Besuch freuen. Zwei chinesische Ärzte, Zhang Wei und Wang Guoping, sowie die OP-Schwester Guo Xiaojing haben eine Woche lang die neuen Herzkatheter-Labore des Krankenhauses unter die Lupe genommen. Ziel dieser Hospitation war es, wertvolle Einblicke in die Abläufe und die Qualitätssicherung in der deutschen Medizin zu gewinnen. Säschsische.de berichtet, dass die Experten medizinische Eingriffe beobachteten, darunter auch den Einsatz eines Defibrillators und eine Ablation zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Kardiologe Prof. Dr. Steffen Schön unterstützte das Team dabei, indem er die technischen Details auf Englisch erklärte, und das Ganze wurde von einer Übersetzerin für die Fachtermini begleitet.
Der Geschäftsführer der Oberlausitz-Kliniken, Jörg Scharfenberg, nutzt die Gelegenheit, um auf den anhaltenden Mangel an Pflegekräften in Deutschland hinzuweisen. Dieser ist eine echte Herausforderung für die stationäre Krankenhausversorgung. Eine aktuelle Studie von CWC Recruitment zeigt, dass 94 % der Krankenhäuser offene Stellen in den Allgemeinstationen haben und sogar 3 von 4 Intensivstationen vakante Positionen aufweisen. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2035 etwa 350.000 Pflegekräfte fehlen werden.
Internationale Rekrutierung im Fokus
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setzen die Oberlausitz-Kliniken auf internationale Rekrutierung. Bereits im September 2024 wurde eine Delegation unter Leitung von Landrat Udo Witschas nach Shanxi, China, entsandt, um Kooperationsvereinbarungen mit dortigen Gesundheitseinrichtungen abzuschließen. Chinesische Pflegekräfte zeigen großes Interesse an einer Ausbildung in Deutschland. Sie kommen mit einem abgeschlossenen Bachelorstudium, inklusive einer sechsmonatigen Praxisphase, nach Deutschland. Zudem verfügen sie über mindestens B1 Deutschkenntnisse und haben sich bereits umfassend auf das Leben und Arbeiten in Deutschland vorbereitet. Curicum.de hebt hervor, dass diese Kandidaten zu den besten 20 % ihrer Klasse gehören, was ihre Auswahl für einen Einsatz in Deutschland zusätzlich attraktiv macht.
Um die Integration der internationalen Pflegekräfte zu fördern, plant die OLK unter anderem Sprachkurse, Qualifikationsanpassungen und kulturelle Vorbereitungen. Auch langfristige Maßnahmen sind in Aussicht: Geplant sind dreimonatige Ausbildungsaufenthalte für junge Mediziner aus Changzhi in Bautzen und Dresden. Umgekehrt sollen deutsche Ärzte nach China reisen, um moderne OP-Methoden zu unterrichten. Changzhi, die Heimatstadt der Fachkräfte, hat 4,3 Millionen Einwohner und ist mit einem Volkskrankenhaus ausgestattet, das jährlich 1,2 Millionen Fälle behandelt. Das gibt einen Eindruck von den Qualitäten, die diese Fachkräfte mitbringen und die für den deutschen Gesundheitsmarkt von großem Wert sein können.
Die Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen sind groß. Der Fachkräftemangel hat in den letzten Jahren zugenommen, und Krankenhäuser erwarten eine Verschlechterung der Situation. Innovative Ansätze zur internationalen Rekrutierung sind also unerlässlich, um die Qualität der Pflege in Deutschland sicherzustellen.
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Ort | Bautzen, Deutschland |
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