Brauer-Streik in Sachsen: 90% der Beschäftigten fordern höheres Gehalt!

Brauer-Streik in Sachsen: 90% der Beschäftigten fordern höheres Gehalt!

Leipzig, Deutschland - In Sachsen kochen derzeit die Gemüter in der Brauereiindustrie. Eine mehrtägige Streikaktion, die am späten Sonntagabend beendet wurde, hat die Produktion bei einigen der bekanntesten Brauereien des Landes erheblich beeinträchtigt. Laut MDR beteiligten sich mehrere hundert Menschen an den Protesten, die von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) initiiert wurden.

Die Streiks fanden in Städten wie Leipzig, Krostitz, Freiberg und Radeberg statt und die Beteiligung lag bei beeindruckenden 90 Prozent der aufgerufenen Mitarbeiter. Damit sind die Brauereien Radeberger, Freiberger, Sternburg und Krostitzer stark betroffen. Die Produktion in diesen Betrieben kam „größtenteils zum Erliegen“, während auch die Auslieferung der beliebten Biere spürbar eingeschränkt wurde, wie die Sächsische.de berichtet.

Ziele der Streikaktion

Die NGG fordert ein Lohnplus von sieben Prozent sowie mehr Geld für Auszubildende. Uwe Ledwig, der NGG-Landesbezirksleiter, hat bereits weitere Warnstreiks in Aussicht gestellt, falls von der Arbeitgeberseite keine Reaktion auf die Forderungen kommt. Bisher haben die Arbeitgeber kein konkretes Angebot unterbreitet, was die Lage weiter anheizt.

In der aktuellen Tarifrunde werden auch die Köstritzer Schwarzbierbrauerei in Thüringen und die Wernesgrüner Brauerei behandelt, bei denen jedoch bislang nicht gestreikt wird. Die Arbeitgeber verbuchen die derzeitigen Forderungen als „unfair und überzogen“, wie in norddeutschen Brauereien bei aktuellen Tarifverhandlungen mit der NGG ebenfalls zu hören war. Dort kam es kürzlich zu einem 24-Stunden-Warnstreik, allerdings ohne größere Auswirkungen auf die Produktion, da Ausweichmaßnahmen ergriffen wurden, wie die Süddeutsche informierte.

Die Streikmaßnahmen sind Teil eines breiteren Drucks auf den Arbeitgeberverband Sachsen, um in den laufenden Lohnverhandlungen mehr Bewegung zu erzeugen. Umso spannender bleibt es zu beobachten, ob die Arbeitgeberseite auf die deutlichen Signale der Beschäftigten reagiert. Die nächste Runde der Verhandlungen wird sicherlich entscheidend sein für die Zukunft der sächsischen Bierindustrie.

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OrtLeipzig, Deutschland
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