Premiere der Oper Rummelplatz in Chemnitz: Erinnerungen an die DDR!

Premiere der Oper Rummelplatz in Chemnitz: Erinnerungen an die DDR!
Die Oper könnte bald zum neuen Kultur-Highlight in Chemnitz werden: Jenny Erpenbeck bringt den Roman “Rummelplatz” von Werner Bräunig auf die Bühne. Die Premiere ist für den 20. September 2025 geplant und wird vom Theater Chemnitz inszeniert. Nur wenig Zeit bleibt, um sich auf dieses spannende Ereignis vorzubereiten, denn die Vorfreude auf die musikalische Umsetzung ist bereits groß.
Der Roman, der zwischen 1959 und 1966 entstand, beleuchtet die frühen Jahre der DDR und die bedeutsamen Ereignisse des Aufstands vom 17. Juni 1953. In seinem Werk erzählt Bräunig von der Arbeitswelt in der Wismut AG, einem Uranerz-Abbaubetrieb, der im Auftrag der Sowjetunion arbeitete. Die Themen des Buches sind aktueller denn je und thematisieren die Herausforderungen einer Generation, die in einer nachkriegsgeplagten Welt ohne Perspektive lebt.
Ein Werk mit Vorgeschichte
Bräunigs Manuskript blieb zu Lebzeiten unvollendet und konnte nicht veröffentlicht werden, da es von der Zensur in der DDR stark betroffen war. Erst 2007 wurde “Rummelplatz” posthum veröffentlicht und sorgte für Aufsehen, besonders auf der Frankfurter Buchmesse. Positive Stimmen kamen von prominenten Autorinnen wie Christa Wolf und Anna Seghers, die die Qualität von Bräunigs Werk hervorhoben.
Die Geschichte fokussiert sich auf vier Hauptfiguren, darunter Christian Kleinschmidt, ein Professorensohn, der in der Produktion arbeitet, sowie Ruth Fischer, die trotz ihrer Bemühungen um Frauenrechte leidet. Bräunig vermittelt ein eindringliches Porträt von Lebensrealitäten in der DDR, was in der Opernfassung durch verschiedene Stimmen und Perspektiven noch Intensität gewinnen soll.
Opernregie und musikalische Umsetzung
Erpenbeck, die sich zunächst unsicher war, ob das 768 Seiten umfassende Buch sich für ein Libretto eignet, hat sich nun in die Materie vertieft. Sie betont die Relevanz der persönlichen Erfahrungen Bräunigs, die den Stoff lebendig machen. Gemeinsam mit dem Komponisten Ludger Vollmer verfolgt sie das Ziel, jüngere Menschen für die Oper zu begeistern. Auch wenn einige Szenen aus dem Roman für die Bühne angepasst wurden, bleibt der Kern der Geschichte erhalten und reflektiert aktuelle Themen.
Von den drakonischen Zensurpraktiken in der DDR bis zur emotionalen Erzählweise, Bräunigs Werk ist ein Spiegel seiner Zeit und bleibt auch heute faszinierend. Die Kombination aus historischen Bezügen und persönlichen Schicksalen dürfte der Oper eine spannende Wendung verleihen, die nicht nur Nostalgiker ansprechen kann.
Wer Interesse hat, sollte sich das Datum zur Premiere, den 20. September 2025, freihalten – es könnte eine spannende Reise in die Vergangenheit der DDR werden, die den Bogen zur Gegenwart schlägt. MDR berichtet schon jetzt über die Vorbereitungen und die Erwartungen, die mit dieser neuen Inszenierung verbunden sind.