Alarm in Sachsen: Neue invasive Ameisenart Tapinoma magnum entdeckt!
Alarm in Sachsen: Neue invasive Ameisenart Tapinoma magnum entdeckt!
Dresden, Deutschland - In Sachsen sorgt eine neue Ameisenart für Aufregung, die nun auch in anderen deutschen Regionen Aufmerksamkeit erregt. Das Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz bestätigte den ersten Nachweis der invasiven Ameisenart Tapinoma magnum. Diese kleinen Krabbler wurden sowohl in Dresden-Langebrück als auch in einem Gartencenter in Coswig gesichtet, wie MDR berichtet. Die Ameisen charakterisieren sich durch ihre Grösse, die zwischen zwei und vier Millimetern liegt, und den starken Duftstoff, den sie bei Bedrohung verströmen.
Ursprünglich aus Nordafrika stammend, breiten sich die tapferen Ameisen vor allem durch den Import mediterraner Kübelpflanzen aus. Spätestens seit 2011, als sie erstmals in einer Baumschule in Ingelheim nachgewiesen wurden, ist die Population in Deutschland stetig gewachsen. In einem anderen Teil des Landes, in Kehl, Baden-Württemberg, sind die Ameisen bereits in der Vielzahl angetroffen worden, wo sie massive Schäden anrichten – sei es durch das Unterhöhlen von Gehwegen oder das Nisten in Wänden und Fußböden, wie 1und1 berichtet. In dieser Region wurden sogar Strom- und Internetausfälle infolge der Invasion gemeldet.
Die Gefahr der Ausbreitung
Die aus Tapinoma magnum bestehenden sogenannten „Superkolonien“ können aus Hunderttausenden bis Millionen von Ameisen bestehen, was die Bekämpfung dieser Art erheblich erschwert. Herkömmliche Insektizide oder Heißschaum zeigen sich als wenig effektiv, und die Ameisen, die häufig mit einheimischen Arten verwechselt werden, zu erkennen, gestaltet sich als Herausforderung. Ein Forschungsteam der Naturkundemuseen Stuttgart und Karlsruhe hat deshalb ein Projekt gestartet, um mehr über diese Art herauszufinden und Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
In Deutschland gibt es mittlerweile über 120 Ameisenarten, und Experten warnen vor der rapide steigenden Anzahl invasiver Arten – insbesondere Tapinoma magnum. Als Ratschlag empfehlen sie, sich an die Internetseite des Forschungsprojekts zu wenden, um eine genaue Bestimmung zu erhalten. Das Einsenden von Fotos kann dabei helfen, Klarheit über einen möglichen Befall zu erlangen.
Was tun bei Befall?
Sollte tatsächlich ein Befall festgestellt werden, raten die Fachleute dringend davon ab, selbst Insektizide einzusetzen. Stattdessen ist es wichtig, umgehend die zuständigen Gemeinden zu informieren. Bekämpfungsmittel existieren bisher keine, die auf diese invasive Ameisenart abgestimmt sind, doch sollte man sich bewusst sein, dass sie keine Krankheiten übertragen, jedoch kurzfristige Allergien auslösen können.
Die Ausbreitung von Tapinoma magnum ist nicht nur ein regionales Problem für Sachsen oder Baden-Württemberg. Auch in weiteren Teilen von Deutschland, darunter Rheinland-Pfalz, Hessen, Köln und Hannover, wurden sie bereits gesichtet. Das Bundesamt für Naturschutz hat die Situation zwar nicht als gefährlich für die Ökosysteme eingestuft, dennoch wird die Ameise von vielen als Schädling betrachtet, und die Aufmerksamkeitsachse der Forschungs- und Bekämpfungsteams ist auf diese kleine, aber hartnäckige Art gerichtet, da die Problematik der invasiven Arten weltweit zunehmend an Bedeutung gewinnt, wie die Informationen von Tagesschau verdeutlichen.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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