Buchpremiere: Handwerk zwischen Umbruch und Neuaufbau in Dresden!

Buchpremiere: Handwerk zwischen Umbruch und Neuaufbau in Dresden!
Dresden, Deutschland - In einem feierlichen Rahmen hat die Handwerkskammer Dresden ein neues Buch veröffentlicht, das anlässlich des 35. Jahrestages der deutsch-deutschen Wiedervereinigung die Umbrüche und Entwicklungen im Handwerk beleuchtet. Der Titel des Buches „Ende – Umbruch – Neuaufbau. Das Handwerk in der Region Dresden/Ostsachsen zwischen 1985 und 1995“ gibt bereits einen ersten Eindruck von den dramatischen Veränderungen, die die Branche in dieser Zeit durchleiden musste. Historiker Matthias Donath hat die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umstellungen dokumentiert, die weitreichende Folgen für die Region hatten. Das Buch umfasst knappe 160 Seiten und bietet neben ausführlichen Analysen auch Zeitzeugenberichte von Handwerkern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, wie Präsident Jörg Dittrich hervorhebt. Diese Geschichten seien essentiell für das Verständnis der damaligen Abläufe und Herausforderungen, auf die das Handwerk stieß.
Wie bpb.de berichtet, war die Transformation von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft in Ostdeutschland von großen Hoffnungen begleitet. Doch viele dieser Erwartungen erfüllten sich nicht: Der politische Umbruch führte zu einem dramatischen wirtschaftlichen Zusammenbruch. Die ehemals stabilen Großbetriebe, in denen viele DDR-Bürger beschäftigt waren, schrumpften rasant, und die Beschäftigungsstruktur der Region veränderte sich tiefgreifend. In den ersten Jahren nach der Wende verloren schätzungsweise 80 % der Arbeitskräfte in der ehemaligen DDR ihre Jobs – eine Krise, die mit der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre verglichen wird.
Der Wandel des Handwerks
Die Veröffentlichung von „Ende – Umbruch – Neuaufbau“ füllt eine signifikante Lücke in der Geschichtsschreibung aus der Sicht des Handwerks aus. Es wird klar, dass die Währungsunion und die spontane wirtschaftliche Öffnung die ostdeutschen Betriebe unvorbereitet auf die globale Konkurrenz ausrichteten. Zeitenwende-lernportal erklärt, dass mit der Einführung der D-Mark als alleinigem Zahlungsmittel viele Betriebe sofort in Schwierigkeiten gerieten. Die Umwandlungen und Privatisierungen durch die Treuhandanstalt führten dazu, dass bereits 1990 etwa 200 Kombinate ihre Arbeit einstellten. Gleichzeitig blieben viele ostdeutsche Firmen trotz massiver Förderungen des Bundes in einer exisenzgefährdenden Lage.
Die Handwerkskammer Dresden hat sich mit der chronologischen Dokumentation dieses Wandels eine große Aufgabe gestellt. Mit vielen Fotos und Grafiken wird der Leser unweigerlich in die Zeit des Umbruchs zurückversetzt. Der Schlussteil des Buches enthält zudem eine Zeitleiste zu wichtigen gesellschafts- und handwerkspolitischen Ereignissen der 1980er und 1990er Jahre. Darüber hinaus finden sich Verzeichnisse mit Abkürzungen, Abbildungen und einem Personenregister, um die Relevanz der Dokumentation zu untermauern.
Das Buch ist ausschließlich über die Handwerkskammer Dresden erhältlich. Interessierte können sich dazu direkt an die Kammer wenden (E-Mail: kommunikation@hwk-dresden.de). Diese chronologische Rückschau auf ein prägendes Kapitel der deutschen Geschichte ist nicht nur für Historiker, sondern für alle Menschen, die diese bewegte Zeit erlebt haben oder mehr darüber erfahren möchten, von großem Wert.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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