Dresden verliert Passagiere: Flughafen kämpft um die Zukunft!

Dresden verliert Passagiere: Flughafen kämpft um die Zukunft!
In der Luftfahrtlandschaft Mitteldeutschlands zeichnet sich ein deutliches Ungleichgewicht ab, und die Zukunft des Flughafens Dresden steht auf der Kippe. Während der Flughafen Leipzig/Halle im Jahr 2023 einen Anstieg der Passagierzahlen um 4,7 % verzeichnete, musste Dresden einen Rückgang von 5,1 % hinnehmen, was sich in einer besorgniserregenden Entwicklung niederschlägt. Wie Thueringen24 berichtet, kämpft Dresden mit schwindenden Passagierzahlen und einer ungewissen Zukunft.
Der Flughafen Leipzig/Halle hat im Sommerflugplan 2024 bereits 29 Ziele in 13 Ländern im Programm, während Dresden mit nur 14 Zielen in 7 Ländern deutlich abfällt. Dies spiegelt nicht nur die Attraktivität der beiden Flughäfen wider, sondern auch die regionalen Unterschiede in der Luftfahrtentwicklung. Der Flughafen Leipzig/Halle bleibt nicht nur ein wichtiges Passagierzentrum, sondern auch das weltweit größte DHL-Drehkreuz mit etwa 1,4 Millionen Tonnen Luftfracht im Jahr 2024.
Blick in die Zukunft
Die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) sieht nach wie vor Potenzial in Dresden, insbesondere im Hinblick auf Ansiedlungen, Infrastruktur und Werksverkehren. CEO Götz Ahmelmann betont die Notwendigkeit kluger Investitionen in die Region, um die Flugverbindungen zu sichern und die Attraktivität des Flughafens zu steigern. Dennoch wird der Flughafen auch vor Herausforderungen gestellt: Bis 2026 sollen 250 Verwaltungsstellen abgebaut werden, und Sachsen-Anhalt plant, sich ab 2027 aus der finanziellen Unterstützung für den Flughafen zurückzuziehen. Finanzminister Michael Richter (CDU) stellte klar, dass Sachsen-Anhalt nicht mehr an den Verlusten des Flughafens beteiligt sein möchte.
Dieser Rückzug könnte weitreichende Folgen haben. Denn ohne tragfähiges Konzept droht Dresden die Abkopplung von der internationalen Luftfahrt. Der Freistaat Sachsen plant zwar bis 2026 insgesamt 100 Millionen Euro für den Flughafen bereitzustellen, jedoch bleibt die Stadt Dresden als Mitgesellschafterin ebenfalls in der Verantwortung, um die Zukunft des Standorts zu sichern.
Regionale Herausforderungen
Kritik kommt von den Grünen, insbesondere von Abgeordnetem Thomas Löser, der sich gegen die Dauer-Subventionierung des Flughafens aussprach. Er fordert eine Diskussion über alternative Nutzungsmöglichkeiten des Geländes, sei es für Konferenzen oder Gewerbe. Dies könnte eine zukunftsorientierte Lösung darstellen, um den Standort nachhaltiger zu gestalten.
Mit Blick auf die europäischen Passagierzahlen zeigt sich, dass die Luftfahrt im Jahr 2023 stark erholt hat. 973 Millionen Passagiere machten im Vergleich zu 2022 einen Anstieg von 19,3 % aus, jedoch befinden sich die Zahlen noch unter dem Niveau von 2019. Das zeigt, dass das gesamte System vor Herausforderungen steht, die auch vor Dresden nicht haltmachen werden. AeroInternational berichtet, dass der innerdeutsche Verkehr am Flughafen Dresden rund 50 % unter dem Vor-Corona-Niveau liegt, was die Notwendigkeit einer raschen und nachhaltigen Lösung unterstreicht.
Die nächsten Jahre, insbesondere 2027, werden entscheidend für die Neuverhandlungen zu Zuschüssen und Zuständigkeiten. Es bleibt abzuwarten, ob die Entscheidungsträger in Sachsen und Dresden die richtigen Weichen stellen werden, um dem Flughafen Dresden eine positive Wende zu geben und ihn als wichtigen Knotenpunkt in der Region zu erhalten.
Die Zukunft des Airports bleibt somit spannend und es liegt viel daran, wie die Verantwortlichen auf die aktuellen Entwicklungen reagieren werden. Wenn kluge Entscheidungen getroffen werden, könnte Dresden wieder als eine attraktive Anlaufstelle für Reisende in Mitteldeutschland profitieren – andernfalls droht die Abkopplung von der internationalen Luftfahrt.