MDR streicht Hörfunkprogramme: Einsparungen ab 2027 sorgen für Aufregung!

MDR streicht Hörfunkprogramme: Einsparungen ab 2027 sorgen für Aufregung!

Dresden, Deutschland - Die Radiowelt in Mitteldeutschland steht vor bedeutsamen Veränderungen. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) plant ab 2027, gleich drei seiner Hörfunkprogramme nicht mehr terrestrisch auszustrahlen. Dazu zählen MDR Klassik, MDR Schlagerwelt und MDR Tweens, die künftig ausschließlich über DAB+ zu empfangen sind. Warum dieser Schritt? Politische Vorgaben zur Einsparung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind der Hauptgrund für diese drastischen Kürzungen. Wie saechsische.de berichtet, sieht der Reformstaatsvertrag, der im kommenden Dezember in Kraft tritt, die Einsparung von mindestens 16 Hörfunkprogrammen vor. Damit reduziert sich die Anzahl der ARD-Hörfunkwellen von derzeit 69 auf nur noch 53.

Die Hörerzahlen der betroffenen Programme sind durchaus beachtlich. MDR Klassik hat im Jahr 2023 die erfreuliche Zahl von 8.000 neuen Zuhörern erzielt und erreicht wöchentlich rund 847.000 Menschen, während sich MDR Schlagerwelt über 14.000 frische Hörer freuen kann und täglich 77.000 sowie wöchentlich 432.000 Personen anspricht. Das Kinderprogramm MDR Tweens, das seit 2018 ausschließlich digital auf Sendung ist, verzeichnet zwar keine veröffentlichten Hörerzahlen, sollte jedoch in der Diskussion über die Programmreduktionen nicht außer Acht gelassen werden.

Kritik und Einsparungen

Der MDR sieht sich nicht nur mit Programmänderungen konfrontiert, sondern auch mit einem umfassenden Sparprogramm in Höhe von 160 Millionen Euro, das für 2024 geplant ist. Dies umfasst sowohl deutliche Einschnitte in den Programminhalten als auch einen Nachbesetzungsstopp für Rentenstellen. Der MDR-Rundfunkrat hat derweil die Zentralisierung und den Abbau regionaler Angebote scharf kritisiert, was von vielen Hörerinnen und Hörern mit Unverständnis aufgenommen wird.

Diese Senkung der Programmvielfalt hat auch finanzielle Hintergründe. Ab August 2021 beträgt der Rundfunkbeitrag 18,36 Euro pro Haushalt, und die Ausgaben der verschiedenen Programme wie MDR Klassik, MDR Tweens und MDR Schlagerwelt belaufen sich auf gerade einmal 1 bis 2 Cent pro Haushalt. Zum Vergleich: Das Sachsenradio schlägt mit 35 Cent zu Buche, während MDR aktuell mit 30 Cent zu Buche schlägt. Hier wird deutlich, dass trotz der vergleichsweise geringen Kosten, der Druck auf die Inhalte gewaltig ist.

Zukunftspläne und Ausblick

Die strategische Ausrichtung des MDR ist im Fluss. Intendant Ralf Ludwig gibt sich optimistisch und schließt betriebsbedingte Kündigungen aus, will jedoch freie Mitarbeiter nach Möglichkeit anderweitig einsetzen. Wie spiegel.de anmerkt, ist die Bereitschaft zur Anpassung gegeben, um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden. Die Vielfalt der Programmangebote, die durch ARD, ZDF und Deutschlandradio bereitgestellt werden, bleibt dabei ein zentrales Anliegen, um auch künftig Zuschauer und Hörer zu erreichen.

Es bleibt abzuwarten, wie genau diese Veränderungen die Radiolandschaft in Mitteldeutschland prägen werden. Eines ist klar: Da liegt etwas an, und die Hörer sind gefordert, sich auf neue Strukturen und Formate einzustellen, die im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben entstehen werden. Die Diskussion um den Wert und die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird sicher noch lange andauern.

Für die Hörerinnen und Hörer der jeweiligen Programme ist dies kein Grund zur Traurigkeit, denn die breite Palette an Inhalten wird auch in den verbleibenden Formaten weiterhin für Unterhaltung und Information sorgen, als Teil des kontinuierlich sich weiterentwickelnden öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

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OrtDresden, Deutschland
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