Sachsens Kulturszene atmet auf: 30 Millionen Euro zusätzlich in Sicht!

Dresden stärkt die Kulturszene mit zusätzlichem Haushaltsbudget für 2025 und 2026, trotz Herausforderungen und Unsicherheiten.
Dresden stärkt die Kulturszene mit zusätzlichem Haushaltsbudget für 2025 und 2026, trotz Herausforderungen und Unsicherheiten. (Symbolbild/NAG)

Sachsens Kulturszene atmet auf: 30 Millionen Euro zusätzlich in Sicht!

Dresden, Deutschland - In Sachsen gibt es frischen Wind für die Kulturszene: Das Sächsische Kabinett hat den Regierungsentwurf zum Doppelhaushalt 2025/26 mit einem satten Plus von 30 Millionen Euro beschlossen. Dieses Geld soll das Defizit verringern und die Kommunen unterstützen. Kulturministerin Barbara Klepsch zeigt sich zufrieden mit den Haushaltsverhandlungen und unterstreicht die Bedeutung des Erhalts der kulturellen Infrastruktur.

Trotz der zusätzlichen Gelder bleibt die Lage angespannt. Anne Gaschütz, die Leiterin des Filmfest Dresden, äußert Bedenken bezüglich Zahlungsengpässen, die sowohl Institutionen als auch freischaffende Künstler betreffen. Fehlende finale Zuwendungsbescheide seit Monaten sorgen für Liquiditätsprobleme und erhöhen den Druck auf viele Akteure der Kulturszene. Auch Ingolf Huhn von der Initiative Bündnis Sahra Wagenknecht übt Kritik an den Budgetplanungen, die für einige Kulturinstitutionen als unrealistisch angesehen werden.

Details zum neuen Haushalt

Im neuen Haushalt sind die Kulturräume mit unveränderten Mitteln von rund 104 Millionen Euro pro Jahr ausgestattet. Hier spielt das Kulturfördergesetz eine wesentliche Rolle, welches seit 2008 für die Förderung der ländlichen Kulturenräume sorgt. Für die Theater im Freistaat sind für 2025 Zuschüsse in Höhe von 5,1 Millionen Euro vorgesehen, die im darauffolgenden Jahr auf 5,8 Millionen Euro ansteigen. Die Stiftung sächsischer Gedenkstätten erhält ebenfalls mehr Mittel, was als positiv gewertet wird. Allerdings müssen viele andere Institutionen mit Reduzierungen der institutionellen Förderung rechnen.

  • Kulturelle Bildung: 1,4 Millionen Euro.
  • Sächsische Musikschulen: 7,87 Millionen Euro ohne Kürzung.
  • Kulturpakt für neun kommunale Theater und Orchester: ca. 9 Millionen Euro.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf den Sächsischen Staatstheatern und Kunstsammlungen, die zusammen 149,6 Millionen Euro für 2025 und 157,1 Millionen Euro für 2026 erhalten. Trotz dieser Mittel sind die Ausgaben für sonstige Erforderlichkeiten der Staatsbetriebe reduziert worden, was Fragen zur finanziellen Stabilität aufwirft.

Tourismus als ergänzendes Ziel

Der Haushalt bietet zudem Perspektiven für den Tourismus, wo die Regierung plant, die touristische Entwicklung der drei Welterbestätten weiterzuführen. Dabei wird ein jährliches Budget von 4,7 Millionen Euro für Destinationsmanagementorganisationen (DMO) in den nächsten zwei Jahren bereitgestellt. Dazu kommen 6,2 Millionen Euro für Standort- und Tourismusmarketing in 2025 und 2026.

Die Herausforderungen, die sich im Bereich der kulturellen Bildung und Mobilität abzeichnen, sind nicht zu übersehen. Es bestehen Überlegungen, auch die kulturelle Bildung ins Kulturraumgesetz zu integrieren, um einen möglichst breiten Zugang zu kulturellen Angeboten zu ermöglichen. Zeigt sich hier ein gutes Händchen der Verantwortlichen, könnten bald nicht nur die Dickschiffe der Kulturlandschaft, sondern auch die feineren Schiffe der Bildung in ruhigeren Fahrwassern segeln.

Trotz aller Positivität gibt es reichlich zu tun, um die kulturelle Vielfalt und die damit verbundenen Herausforderungen in Sachsen zu meistern. Mit einem soliden finanziellen Fundament und einer vorausschauenden Planung ist jedoch Hoffnung angesagt für die Kulturszene im Freistaat.

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OrtDresden, Deutschland
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