Elstraer Ski-Verein kämpft um Nachwuchs: Wo bleibt der Schnee?

Elstraer Ski-Verein kämpft um Nachwuchs: Wo bleibt der Schnee?
In einer Welt, in der der Skisport durch ungünstige Wetterbedingungen und einen Rückgang an Mitgliedern zunehmend unter Druck gerät, hebt sich der Sportverein Grün-Weiß Elstra besonders hervor. In der vergangenen Saison hatten die Kinder des Vereins am Schwarzenberg nicht die Gelegenheit, oft auf die Piste zu gehen: Es wurde lediglich zweimal Ski gefahren. Trainerin Susanne Scharntke spricht hier von einer Herausforderung, denn die Nordischen sind häufig gezwungen, ins nahe Tschechien zu fahren, wo die Loipen schneesicherer sind. Im Vergleich dazu müssen die Alpinen noch weiter reisen, um optimale Bedingungen zu finden. MDR berichtet, dass die Skiabteilung des Vereins, die seit 73 Jahren besteht, große Anstrengungen unternimmt, um die Sportarten zu erhalten und den Kindern das Skifahren nahezubringen, auch wenn dies nicht immer vor Ort möglich ist.
Besonderen Rückhalt erhält der Verein durch engagierte Eltern, die sich aktiv ins Vereinsleben einbringen. Sie organisieren Veranstaltungen und helfen tatkräftig bei Wettkämpfen mit. Die regelmäßigen Ausflüge, seien es Boot fahren oder Klettern, stärken das Gemeinschaftsgefühl und bringen frischen Wind in die Aktivitäten des Vereins. Auch Grillfeste und Trainingslager finden immer wieder großen Anklang. Bei größeren Veranstaltungen verbessert der Verein nicht nur das gemeinschaftliche Miteinander, sondern sorgt auch für Verpflegung, wie beim Elstraer Töpfermarkt, wo die Einnahmen in Startgebühren, Material wie Ski und in die Nachwuchsarbeit fließen.
Herausforderungen im Nachwuchssport
Einen weiteren Aspekt beleuchtet der Rückgang der Mitgliederzahlen im Deutschen Skiverband. Seit 2012 verzeichnen die Altersklassen unter sechs Jahren einen Rückgang von 60 Prozent. Darüber hinaus sind auch die Zahlen bis 18 Jahre um circa 20 Prozent gesunken. DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier führt dies auf die Auswirkungen der Pandemie zurück. Thomas Braun, im DSV verantwortlich für die Sportentwicklung, weist zudem auf eine sinkende Schneegarantie und ein Imageproblem des Skisports hin. Diese Umstände tragen dazu bei, dass immer weniger Kinder mit dem Schneesport in Berührung kommen – ein besorgniserregender Trend.Deutschlandfunk macht deutlich, dass auch der Mangel an Schulskiausfahrten eine Rolle spielt, da Kinder dadurch nicht die Möglichkeit haben, die Sportarten kennenzulernen.
Der DSV fordert flexiblere Trainingsstrategien, um sich besser an die Schneeverhältnisse anzupassen. So wäre es denkbar, Skihallen in Mittelgebirgen zu nutzen, um Talente zu entdecken und zu fördern. Doch der ökologische Fußabdruck der Anreise zur Skipiste wird ebenfalls kritisiert. Die gestiegenen Anforderungen an die Ausrüstung belasten zudem viele Familien, insbesondere wenn man die finanziellen Möglichkeiten in der Nachwuchsarbeit in Betracht zieht. Hier benötigt es engagierte Trainer, um der sinkenden Zahl junger Sportler entgegenzuwirken und die Talente zu fördern.
Der Blick nach vorn
Im Verein ist man fest entschlossen, die bestehenden Herausforderungen anzugehen. Trotz der schwierigen Umstände möchte Grün-Weiß Elstra die Mitgliedsbeiträge nicht erhöhen, um vor allem Familien mit mehreren Kindern zu unterstützen. Ehrenamtliches Engagement steht dabei an oberster Stelle. Der Schwarzenberglauf, der am 21. September in die 27. Runde geht, verspricht mehr als 300 Teilnehmer und zeigt, wie stark die Gemeinschaft ist und wie groß die Freude der Kinder am Skisport bleibt. Kinder wie Christoph und Finja betonen die Freundschaften und den Spaß an der Bewegung, die im Verein vermittelt werden.
In Anbetracht der angespannten Lage im Skisport ist es ermutigend zu sehen, wie sich Vereine wie der Grün-Weiß Elstra für die Zukunft stark machen und sich um ihre Nachwuchskräfte kümmern. Die Gemeinschaft und der Spaß am Skifahren stehen im Vordergrund, egal wie herausfordernd die Zeiten sind. Ein positives Beispiel dafür, wie Sport auch unter schwierigen Bedingungen blühen kann.