Görlitz: Ein Jahr ASP-frei – Sind wir wirklich auf der sicheren Seite?

Der Landkreis Görlitz ist seit Juli 2024 ASP-frei. Der letzte Fall wurde am 30. Juni 2025 aufgehoben, bleibt jedoch ein Risiko.
Der Landkreis Görlitz ist seit Juli 2024 ASP-frei. Der letzte Fall wurde am 30. Juni 2025 aufgehoben, bleibt jedoch ein Risiko. (Symbolbild/NAG)

Görlitz: Ein Jahr ASP-frei – Sind wir wirklich auf der sicheren Seite?

Görlitz, Deutschland - Die Afrikanische Schweinepest (ASP), die über die letzten Jahre in Deutschland großes Aufsehen erregte, hat im Landkreis Görlitz einen entscheidenden Wendepunkt erreicht. Am 30. Juni 2025 wurde der letzte bestätigte Fall offiziell als nicht mehr aktiv eingestuft. Damit können die Menschen in der Region aufatmen, nachdem seit Juli 2024 keine neuen Infektionen mehr verzeichnet wurden. Diese Entwicklung bringt etwas Licht ins Dunkel, das seit dem ersten Ausbruch im Oktober 2020 über die Landwirte und die Jägerschaft schwebte.

Insgesamt wurden in den vergangenen fünf Jahren im Landkreis Görlitz beeindruckende 1.467 ASP-positive Wildschweine nachgewiesen. Um die Seuche einzudämmen, waren mehr als 5.000 tote Wildschweine zu bergen und über 1.700 Einsatztage einzusetzen. Die Behörden führten umfassende Maßnahmen durch, darunter die Errichtung von Zäunungen, die Durchführung von Fallwildsuchen und die Koordination von Hygienemaßnahmen. Der Erfolg dieser bewährten Strategie hat dazu beigetragen, dass die Einschleppung des Virus in Hausschweinebestände bis dato verhindert werden konnte.

Vorsicht und Wachsamkeit bleiben geboten

Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest nicht aus der Welt. Die Sperrzonen entlang der Neiße, die als Schutzmaßnahme eingerichtet wurden, bleiben bestehen. Udo Mann, der Amtstierarzt des Landkreises, betont, wie wichtig es ist, trotz der erreichten Fortschritte wachsam zu bleiben. Insbesondere angesichts der geografischen Lage Görlitz‘ an der Grenze zu Polen und Tschechien sei man in besonderer Verantwortung. Ein Blick über die Grenze zeigt, dass auch in Polen Hochrisikogebiete existieren, die eine ständige Beobachtung erfordern.

Der Freistaat Sachsen plant darüber hinaus, im Herbst einen Antrag bei der Europäischen Kommission zu stellen, um die bestehenden Restriktionszonen zu reduzieren. Jedoch werden die Behörden weiterhin die Bejagung von Wildschweinen forcieren und präventive Schutzstreifen einrichten.

Was ist die Afrikanische Schweinepest?

Die Afrikanische Schweinepest ist bekannt als hochansteckende Virusinfektion und betrifft sowohl Haus- als auch Wildschweine. Sie kann fast immer zum Tod der infizierten Tiere führen, was die Notwendigkeit strikter Hygienemaßnahmen und Biosicherheit in der Schweinehaltung erklärt. Informatives Material vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beschreibt, dass die Übertragung des Virus vor allem durch direkten Kontakt und deren verunreinigte Gegenstände erfolgt. Hochriskant ist auch der Kontakt mit Kadavern infizierter Tiere, da das Virus dort mehrere Wochen infektiös bleibt.

Die anhaltende Wachsamkeit der Jägerschaft und der Landwirte ist der Schlüssel, um den Virus langfristig aus der Region fernzuhalten. Regelmäßige Kontrollen und ein striktes Monitoring der Wildschweinpopulation sind notwendig, um frühzeitig handeln zu können, sollte der Virus doch einmal wieder zugreifen.

Die umfassenden Maßnahmen zur Bekämpfung der ASP zeigen, wie wichtig Zusammenarbeit, Vigilanz und Engagement auf regionaler und überregionaler Ebene sind, um die Landwirtschaft und die Tierbestände in Deutschland zu schützen. Das ist eine klare Lektion aus den vergangenen Jahren.

Wie die aktuellen Entwicklungen im Landkreis Görlitz zeigen, hat die Region viel aus dieser Herausforderung gelernt und arbeitet kontinuierlich daran, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten.

Für weiterführende Informationen und Entwicklungen zur Afrikanischen Schweinepest stehen diese Seiten zur Verfügung: Schweine.net, MDR und BMEL.

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OrtGörlitz, Deutschland
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