Görlitz kämpft um Fachkräfte: Landrat diskutiert Chipfabrik in Berlin
Görlitz kämpft um Fachkräfte: Landrat diskutiert Chipfabrik in Berlin
Görlitz, Deutschland - Aktuell bewegt sich in Görlitz einiges, denn der Landrat Stephan Meyer war zuletzt in Berlin, um mit Vertretern der Bundesregierung über wichtige Anliegen des Landkreises zu diskutieren. Ein zentrales Thema war die neue Chipfabrik des taiwanesischen Unternehmens TSMC, die in Dresden errichtet wird. Diese Entwicklung könnte erhebliche Vorteile für die Region bringen, da lokale Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau sich als Zulieferer für die Chipproduktion positionieren möchten. In diesem Zusammenhang ist es auch entscheidend, dass die Hochschule in Görlitz dringend benötigte Fachkräfte ausbildet, um den Bedarf von TSMC zu decken. Sächsische.de berichtet, dass diese Gespräche auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Florian Oest stattfanden. Meyer reiste knapp zwei Monate nach dem Görlitzer OB Octavian Ursu in die Hauptstadt, der zuvor bereits auf die Notwendigkeit eines raschen Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur hingewiesen hatte.
Der Ausbau des Berichtswesens wird immer wichtiger, auch um gemeinsamen Vorhaben mit Zgorzelec Nachdruck zu verleihen. Zusätzlich war Ursu beim Treffen in Berlin für einen Leistungsstützpunkt fürs Küstenrudern am Berzdorfer See, was zeigt, dass die Region nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sportlich gestärkt werden soll.
Fachkräftebedarf im Fokus
Ein weiteres sensibles Thema, das zur Sprache kam, ist der akute Fachkräftemangel. Aktuellen Statistiken zufolge sind in Deutschland 445.000 Personen sozialversicherungspflichtig als IT-Fachkräfte beschäftigt, jedoch ist die Anzahl der Einstellungen in Berufen der Mikrosystemtechnik, die für die Chipproduktion von Bedeutung sind, relativ gering – mit nur knapp 6.000 Beschäftigten. Diese Zahlen stammen aus einer Bundestagsanfrage der CDU/CSU-Fraktion und wurden in einer Bundestag.de Veröffentlichung dargelegt. Besonders besorgniserregend ist, dass bis 2027 65.000 Beschäftigte in der Elektrotechnik in Rente gehen werden und 29.000 Personen das Berufsfeld verlassen. Die 89.000 Absolventen, die jährlich aus den Studiengängen in diesem Bereich hervorgehen, werden nicht ausreichen, um den Neubedarf zu decken.
Die Bundesregierung hat erkannt, dass in der gesamten EU bis 2030 ein Anstieg des Fachkräftebedarfs im Bereich Mikroelektronik um 200.000 Personen bevorsteht. Deshalb fordert sie eine deutliche Steigerung der Ausbildungskapazitäten in Deutschland, insbesondere in den Kontexten der neuen Chip-Fabriken und den damit verbundenen Ausbauten. Hier spielen auch die Bemühungen des Landkreises Görlitz eine wichtige Rolle, in die Bildung zukunftssicherer Berufe zu investieren und so die Region langfristig zu stärken.
Mit den guten Gesprächen und strategischen Initiativen zeigt der Landkreis Görlitz, dass er gewillt ist, die Chancen, die die neue Chipfabrik bietet, zu ergreifen und somit eine Zukunft für die Region zu gestalten, die sowohl wirtschaftliche als auch soziale Dimensionen berücksichtigt.
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Ort | Görlitz, Deutschland |
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