Zollstreit mit den USA: Deutsche Exporte brechen dramatisch ein!

Zollstreit mit den USA: Deutsche Exporte brechen dramatisch ein!

Görlitz, Deutschland - Der Zollstreit zwischen Deutschland und den USA hat sich in den letzten Monaten weiter verschärft und belastet die deutschen Exporteure enorm. Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Ausfuhren in die USA im Mai auf 12,1 Milliarden Euro fielen, der niedrigste Wert seit über drei Jahren. Dies stellt einen Rückgang von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat dar, und es ist bereits der zweite Rückgang in Folge. Dirk Jandura, Präsident des Exportverbands BGA, beschreibt die Situation als dramatisch, wobei auch die Stimmung in der deutschen Exportindustrie sich merklich eingetrübt hat. Die Exporterwartungen sind im Juli auf minus 1,7 Punkte gefallen, was für besorgte Gesichter sorgt.

Als bedeutendster Markt für deutsche Konzerne gestalten sich die Handelsgespräche mit den USA als schwierig. Im ersten Quartal 2025 waren die deutschen Exporte noch gestiegen, da viele Unternehmen ihre Waren im Vorfeld der zu erwartenden Zölle vorgezogen hatten. Doch nun kehren sich diese Vorzieheffekte um. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, bestätigt dies und hebt hervor, dass die Unternehmen im ersten Quartal deutlich mehr von deutschen Anbietern bezogen hatten, bevor die Zölle in Kraft traten. Der Rückgang setzt sich auch in anderen Märkten fort: Exporte nach China sanken um 2,9 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro, während die Exporte in die EU-Staaten um 2,2 Prozent auf 71,3 Milliarden Euro zurückgingen.

Die Auswirkungen der Zollpolitik

Kürzlich kündigte US-Präsident Donald Trump an, die Frist für neue Zölle auf den 1. August zu verschieben. Höhere Aufschläge für asiatische Länder, darunter Japan, Südkorea und Malaysia, stehen ebenso im Raum wie ein globales Zollpaket, in dessen Rahmen ein Basiszoll von 10 Prozent auf EU-Importe und Extrazölle von 25 Prozent auf Autos und Autoteile sowie 50 Prozent auf Stahl und Aluminium verhängt werden könnten. Trotz dieser Entwicklungen bleibt das Risiko weiterer Zölle und eine unklare Situation für die EU.

Die Rückgänge im Außenhandel sind nicht nur isoliert zu betrachten: Die globalen Ausfuhren sanken im Mai um 1,4 Prozent auf 129,4 Milliarden Euro. Zudem fiel der Wert der deutschen Gesamtexporte um 1,4 Prozent, was das zweite Minus in Folge wäre. Diese dynamischen Veränderungen im Außenhandel werfen ein Schlaglicht auf die Schwächen in der deutschen Binnenwirtschaft, da auch die Importe im Mai um 3,8 Prozent auf 111,1 Milliarden Euro zurückgingen. ING-Chefökonom Brezski warnt vor einer stagnierenden oder gar schrumpfenden Wirtschaft, was die Sorgen über eine mögliche erneute Rezession nährt.

Die Reaktionen der Wirtschaft

Inmitten dieser angespannten Lage haben sich die Verhandlungen im Zollstreit noch nicht konkretisiert. Die Handelsgespräche zwischen der EU und den USA bringen bisher keine nennenswerten Fortschritte, und die Unsicherheit bleibt hoch. Der Zollstreit, der seit Monaten die Exportwirtschaft belastet, zeigt deutlich die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von den Handelsbeziehungen zu den USA.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein: Ob die Verhandlungen greifbare Ergebnisse liefern können, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher, die deutsche Exportindustrie steht vor herausfordernden Zeiten und muss sich auf mögliche weitere Rückgänge einstellen während weiterhin an Lösungen gearbeitet wird.

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OrtGörlitz, Deutschland
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