Grenzschüler in Not: Familienumzug wegen Schulkrise in Zgorzelec!

Grenzschüler in Not: Familienumzug wegen Schulkrise in Zgorzelec!
Zgorzelec, Polen - Heute blickt Görlitz auf eine spannende Entwicklung im Bildungsbereich, die durch die enge Zusammenarbeit mit der benachbarten Stadt Zgorzelec in Polen geprägt wird. Ministerpräsident Michael Kretschmer besuchte vor kurzem die Tecza-Schule in Zgorzelec und zeigte sich begeistert von der bilingualen Ausbildung, die die Einrichtung im Rahmen der DPFA-Akademiegruppe anbietet. Die Schule wird bis zur Gymnasialstufe unterrichtet und hat mehrere Auszeichnungen für ihre grenzüberschreitende Arbeit erhalten, wie Sächsische berichtet.
Allerdings bestehen erhebliche Hürden für deutsche Schüler, die in Polen zur Schule gehen möchten. Der Fall eines polnischen Schülers, der mit seiner Familie von Görlitz nach Zgorzelec gezogen war, verdeutlicht die Schwierigkeiten. Um den Schulbesuch zu realisieren, war ein Ausnahmeantrag beim Landesamt für Schule und Bildung in Sachsen (Lasub) notwendig, der nur für ein Jahr genehmigt wurde. Nach Ablauf dieser Zeit wurde der Antrag nicht verlängert, was die Familie zur Rückkehr nach Görlitz zwang. Kretschmer stellte fest, dass diese Problematik im sächsischen Schulgesetz, das seit seiner letzten Überarbeitung im August 2024 gilt, nicht ausreichend berücksichtigt ist.
Bürokratische Hürden und Lösungen
In der Debatte um die Schulbesuchsrechte von Schülern aus Zgorzelec kommt es immer wieder zu Konflikten. Während der Schulbesuch für polnische Kinder in Deutschland unkompliziert ist – oft reicht ein kleines Formular –, sieht es für deutsche Schüler umgekehrt deutlich schwieriger aus. Eltern benötigen einen Ausnahmebescheid, um ihre Kinder in polnischen Schulen anmelden zu können. Sabine Euler, die sich seit Jahren für eine Änderung des Schulgesetzes stark macht, betont die Notwendigkeit von Ausnahmeregelungen für Kinder in der Grenzregion. Ihre Anstrengungen stehen im Einklang mit den Bestrebungen, für eine Vereinfachung des Antragsprozesses zu sorgen, die momentan jedoch noch im Prüfstatus verweilt, wie Antenne Sachsen berichtet.
Ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion nicht fehlen darf, sind die Pläne des Stadtrates von Görlitz. Die Fraktion Motor Görlitz möchte das Thema im Stadtrat zur Sprache bringen, um Gespräche mit den zuständigen Behörden zu forcieren, mit dem Ziel, ein sächsisches Schulgesetz zu schaffen, das spezifische Ausnahmeregelungen für die Grenzregion beinhaltet. Kretschmer ermutigte Schüler, eigene Veranstaltungen zu organisieren, die die Zusammenarbeit zwischen Görlitz und Zgorzelec fördern sollen.
Die Zukunft der Bildung in der Grenzregion
Ein gemeinsames Anliegen von Bürgermeistern beider Städte ist die Schaffung einer zwischenstaatlichen Vereinbarung, um den bürokratischen Aufwand für Individualanträge zu minimieren. Der Lasub-Sprecher hat betont, dass in der Regel Ausnahmegenehmigungen erteilt werden, sofern die entsprechenden Nachweise und Gründe vorliegen. Über die Schulform in Sachsen hinaus könnte auch ein Pilotprojekt ins Leben gerufen werden, um die Schulbesuche über die Grenze hinweg gänzlich zu erleichtern.
Wie es derzeit aussieht, gibt es viele Kinder in Zgorzelec, die in Görlitz zur Schule gehen – das deutsch-polnische Verhältnis im Bildungssektor ist stark und wird weiter gefördert. Der Schulbesuch auf beiden Seiten des Niveaus bringt zahlreiche Vorteile mit sich, darunter ein zweisprachiges Aufwachsen und eine hervorragende Vernetzung der Schüler, die für ihre Zukunft von unschätzbarem Wert sein kann.
Die spannenden Entwicklungen rund um die Schulrechtslage in der Grenzregion versprechen, noch viele Diskussionen zu generieren und fordern die verantwortlichen Stellen heraus, sich endlich den drängenden Problemen proaktiv zu stellen. Es steht zu hoffen, dass die kommenden Monate ein Umdenken in der Politik bringen, um die Schulbildung in Görlitz und Zgorzelec weiter zu verbessern.
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Ort | Zgorzelec, Polen |
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