Nach CSD: 14-Jähriger Opfer rechter Gewalt in Görlitz!
Nach dem Christopher Street Day in Görlitz wurde ein 14-Jähriger angegriffen. Polizei ermittelt, möglicher Zusammenhang mit rechtsextremen Protesten.

Nach CSD: 14-Jähriger Opfer rechter Gewalt in Görlitz!
In Görlitz wurde ein 14-Jähriger am Samstagabend, dem 2. Oktober 2025, nach dem Christopher Street Day (CSD) von mehreren Unbekannten angegriffen. Der Vorfall ereignete sich auf der Dresdner Straße, wo rund 850 Menschen den vierten CSD in der Stadt feierten. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, um die Veranstaltung abzusichern, und ermittelt nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.
Der Jugendliche, der Mitglied der Linksjugend Görlitz ist, wurde durch die Attacke leicht verletzt und erhielt ärztliche Hilfe. Es ist noch unklar, ob der Angriff in Zusammenhang mit dem CSD steht oder ob sowohl der Geschädigte als auch die Täter Teilnehmer der entsprechenden Versammlungen waren. Die Linksjugend berichtet von mindestens vier mutmaßlichen Tätern, von denen drei vermummt waren. Ein nicht vermummter Angreifer war zuvor auf einer Gegendemonstration zu sehen und hatte den 14-Jährigen angesprochen, nachdem dieser ihn als „Faschisten“ bezeichnet hatte. Nach dieser Ansprache erhielt der Junge einen Schlag, fiel zu Boden und wurde anschließend angegriffen.
Rechtsextreme Gegendemonstration
Während der Feierlichkeiten zum CSD fand zeitgleich eine rechtsextreme Gegendemonstration statt, an der etwa 130 Personen teilnahmen. Diese rechtsextremen Gruppierungen, welche in den letzten Jahren vermehrt gegen die LSBTIQ-Community mobilisieren, wurden von Sicherheitsbehörden bereits intensiv beobachtet. Laut dem Verfassungsschutz zeigen insbesondere jugendliche Akteure eine steigende Radikalisierung im gewaltorientierten Rechtsextremismus, oft ohne nennenswerte Anbindung an klassische Strukturen. Diese Radikalisierung erfolgt häufig über unzensierte soziale Medien wie TikTok und Instagram, was die Mobilisierung für solche Aktionen vereinfacht.
Bedingt durch die Zunahme von rechtsextremistischen Störaktionen gegen den CSD, haben sich bundesweit gewalt- und aktionsorientierte (Jugend-)Gruppen wie „Jung & Stark“ (JS) und „Deutsche Jugend Voran“ (DJV) gebildet, die ein klar aggressives Ziel verfolgen. Die Sicherheitsbehörden ergreifen Maßnahmen gegen solche Gruppierungen, um die zunehmende Gewaltbereitschaft zu bekämpfen. So wurde vor kurzem eine 24-jährige Führungsperson wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt – ein Zeichen, dass derartige Taten nicht ungestraft bleiben.
Der Vorfall in Görlitz zeigt einmal mehr, wie brisant die Situation ist und wie schnell Radikalisierung zu Gewalttaten führen kann. Vertrauenswürdige Ermittlungen sind jetzt gefragt, um Licht ins Dunkel zu bringen und die beteiligten Personen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Ereignisse von Samstag erinnern uns daran, dass der Kampf gegen Rechtsextremismus und für Akzeptanz und Gleichheit in unserer Gesellschaft weiterhin unerlässlich bleibt.