Neuer Nachwuchs im Görlitzer Zoo: Elf Ferkel bringen Freude!
Der Tierpark Görlitz-Zgorzelec begrüßt elf Ferkel der gefährdeten Rasse Rotbuntes Husumer Schwein. Erfahren Sie mehr über den Zuchterfolg und die Bedeutung dieser Tiere.

Neuer Nachwuchs im Görlitzer Zoo: Elf Ferkel bringen Freude!
Gestern gab es im Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec gleich doppelten Grund zur Freude. Diesmal können die Tierliebhaber sich über „elf quietschfidelen Ferkel“ freuen, die das Licht der Welt erblickt haben. Die stolze Mutter ist das noch junge Rotbunte Husumer Schwein Mamma Alva, die mit ihren (fast) noch jugendlichen Kräften die Rolle der Mutter auf Anhieb meistert. Zooinspektorin Steffi Späthe schwärmt von der neuen Mutter und den lebhaften Ferkeln, die mit ihren fröhlichen Quieken für beste Stimmung sorgen.
Damit wird die Familie in Görlitz wieder bereichert; auch Alvas Schwester Hedda hat bereits Neuigkeiten: Sie erwartet ebenfalls Nachwuchs. Diese Art, das Rotbunte Husumer Schwein, ist nicht nur für ihr charmantes Äußeres bekannt, sondern hat auch eine tief verwurzelte Geschichte. Ursprünglich von den Dänen in Nordfriesland als heimliches Symbol für ihre rot-weiße Flagge genutzt, war die Rasse in den 1960er-Jahren beinahe vom Erdboden verschwunden, konnte jedoch in den 1980er-Jahren dank engagierter Züchter wiederentdeckt werden. Die Interessengemeinschaft Rotbuntes Husumer Schwein setzt sich aktiv für den Erhalt und die reinrassige Zucht dieser historischen Nutztierrasse ein berichtet MDR.
Rotbunte Husumer Schweine als Teil des Erbes
Die Bedeutung der Rotbunten Husumer Schweine geht über den Zoo hinaus und zeigt sich als Teil eines größeren Ganzen. Alte Nutztierrassen stehen aktuell unter Druck. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) hebt Jahr für Jahr die Bedrohung all derer hervor, die in der modernen Landwirtschaft an den Rand gedrängt werden. So gelten von 81 einheimischen Nutztierrassen in Deutschland, darunter auch Pferde, Rinder und Schafe, mehr als zwei Drittel als gefährdet, wie der Deutsche Landwirtschafts-Rat vermerkt.
Die Gefährdung ist häufig eine Folge der Rationalisierung und Spezialisierung in der Landwirtschaft, wo alte und vielseitige Rassen ohne Konkurrenzdruck oft benachteiligt werden. Diese Tiere sind nicht nur attraktive Nutztiere, sondern auch potentielle genetische Ressourcen, die an spezifische Standortbedingungen und Witterungsverhältnisse angepasst sind. Die GEH hat mehr als 100 Nutztierrassen in ihrer Roten Liste erfasst, wobei die Gefährdungsgrade auf einer Gefährdungskennzahl basieren, die verschiedene Risikofaktoren berücksichtigt.
Tipps zur Unterstützung gefährdeter Rassen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Verbraucher bedrohte Rassen unterstützen können. Ob durch den Kauf deren Produkte oder das Übernehmen von Patenschaften – jeder kann aktiv einen Beitrag leisten! Ein Beispiel für den Erfolg dieser Initiativen ist das Bunte Bentheimer Schwein, das inzwischen eine beachtliche Population von 572 Sauen und 162 Ebern vorweisen kann. Das Gelbvieh wurde 2025 zur gefährdeten Nutztierrasse des Jahres gekürt, ein Schritt, um die Aufmerksamkeit auf diese wichtigen Rassen zu lenken so der Bericht des Deutschen Landwirtschafts-Rats.
Die positiven Nachrichten aus Görlitz sind ein Grund, den Kopf auch für solche Themen hoch zu halten. Solche Ferkel und die Bemühungen um den Erhalt alter Rassen sind ein lebendiger Teil unserer Kultur und eine schöne Erinnerung daran, wie wichtig es ist, diese Schätze zu bewahren. Vielleicht finden wir in den fröhlichen Ferkeln aus Görlitz ja nicht nur tierische Freude, sondern auch die Inspiration, ein bisschen mehr für den Erhalt unserer heimischen Tierarten zu tun.