Krise der Autozulieferer: Drohende Entlassungen im Osten Deutschlands!

Krise der Autozulieferer: Drohende Entlassungen im Osten Deutschlands!
Sachsen, Deutschland - Die Automobilindustrie in Deutschland steht unter Druck, und das besorgt viele. Besonders im Osten des Landes spüren die Zulieferer die Auswirkungen von Werksschließungen und einem besorgniserregenden Stellenabbau. Die IG METALL berichtet, dass etwa 200.000 Menschen in der Zulieferindustrie im Osten Deutschlands beschäftigt sind. Doch die Krise hat bereits Konsequenzen: In Thüringen berichten Unternehmer wie Rico Chmelik, Geschäftsführer des Verbands Automotive Thüringen, von zahlreichen Entlassungen, Standortschließungen und Insolvenzen bei regionalen Zulieferern.
In den letzten zwei Jahren hat die Anzahl dieser Vorfälle zugenommen, ein klarer Hinweis auf die Herausforderungen durch Globalisierung und Strukturwandel. Trotz der Schwierigkeiten bleibt die Mehrzahl von Thüringens 690 Zulieferern, die rund 60.000 Beschäftigte zählen, jedoch robust. Diese Unternehmen setzen auf Anpassungsfähigkeit, insbesondere in den Bereichen CO2-neutrale Produktion, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz.
Herausforderungen und Unterstützung in Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze hat die Schwierigkeiten bei der Anpassung für einige Zulieferer, insbesondere Gießereien, hervorgehoben. Sein Ziel ist es, die Automobilzulieferindustrie im Land langfristig zu erhalten und die betroffenen Unternehmen zu unterstützen. Aktuell arbeiten etwa 25.500 Menschen in der Autozulieferindustrie Sachsen-Anhalts, wobei viele der Betriebe familiengeführt sind.
Die Situation in Sachsen ist ebenfalls angespannt. Hier ist die Autozulieferindustrie mit rund 70.000 Beschäftigten die wichtigste Branche. Dirk Vogel, Leiter des Automobilzulieferer-Netzwerks in Sachsen, berichtet von einem Stellenabbau von etwa 5.000 Arbeitsplätzen, der hauptsächlich Zeitarbeitskräfte betrifft. Kritisch äußert sich Vogel über die hohen Preisnachlassforderungen der Automobilhersteller und die drohende Verlagerung von Aufträgen in Billiglohnländer. Hier braucht es dringend Planungssicherheit und gezielte Förderprogramme.
Zukunftsorientierte Ansätze in der Region
Um dem Teufelskreis zu entkommen, hat sich das MAH-net als Transformationsnetzwerk für die Fahrzeug- und Zulieferbranche gegründet. Im Jahr 2022 auf Initiative des Sachsen-Anhalt Automotive e.V. ins Leben gerufen, zielt das Netzwerk darauf ab, eine Strategie für den Strukturwandel in der Automobilindustrie zu entwickeln. Durch die Zusammenarbeit mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik soll eine zukunftsfähige, sektorenübergreifende Industrie entstehen.
Die Initiative konzentriert sich auf drei Handlungsfelder: moderne Arbeitswelten, nachhaltige Wertschöpfung und regionale Perspektiven. Mit ihrem Ansatz, die regionalen Akteure zu informieren, zu vernetzen und gemeinsame Projekte zu fördern, hofft das MAH-net, die wirtschaftliche Stabilität und Beschäftigungssicherheit in der Region zu verbessern.
Eine umfassende Studie zur Situationsanalyse der Zulieferindustrie und angrenzender Branchen steht ebenfalls auf der Agenda. Diese Analyse wird eine SWOT-Analyse beinhalten und konkrete Handlungsempfehlungen für neue Zukunftsfelder entwickeln. In den kommenden Wochen stehen mehrere wichtige Veranstaltungen auf dem Programm, darunter die strukturpolitische Tagung der IG Metall in Chemnitz und der VDA-Mittelstandstag in Bonn, die beide zur Diskussion über die aktuelle Lage in der Branche beitragen werden.
Die Entwicklung in der Automobilindustrie bleibt also spannend. Es ist an der Zeit, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten und Lösungen finden, um die Herausforderungen zu meistern und die Zukunft der Branche zu sichern. Klar ist: Es muss jetzt gehandelt werden, denn die Zeit drängt.
Weitere Details zu dieser Thematik können Sie bei MDR und MAH-net nachlesen.
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Ort | Sachsen, Deutschland |
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