Kitan, der ersehnte Amurleopard: Verhindert negativ geprägte Doku-Zeiten?

Leipzigs Zoo erregte Aufsehen um Amurleopard Kitan, der trotz anfänglicher Zweifel nun für Nachwuchs sorgen soll.
Leipzigs Zoo erregte Aufsehen um Amurleopard Kitan, der trotz anfänglicher Zweifel nun für Nachwuchs sorgen soll. (Symbolbild/NAG)

Kitan, der ersehnte Amurleopard: Verhindert negativ geprägte Doku-Zeiten?

Leipzig, Deutschland - Ein frisch gebackener Amurleopard macht Schlagzeilen im Zoo Leipzig. Kitan, so heißt das Tier, kam mit großen Hoffnungen aus Rotterdam und sollte als neuer Zuchtkandidat mit der Leopardin Mia für Nachkommen sorgen. Während die Erwartungen an Kitan hoch gesteckt waren, zweifelten sogar die Pfleger an seinen Fähigkeiten. Vor allem in der Doku-Soap „Elefant, Tiger und Co.“ wurde er von Pfleger Lasse Nieberding als „Kuschler“ bezeichnet, was als ungerecht empfunden wurde. Der MDR hat mittlerweile eingeräumt, dass diese Darstellungen Kitan Unrecht taten und bezeichnete sie als „Fake News“ – eine offizielle Entschuldigung folgte, wie thueringen24.de berichtet.

Der junge Leopard wuchs auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms in Leipzig auf, nachdem ein 19-jähriger Leopard, Xembalo, aus der Zucht genommen wurde. Es ist bereits drei Jahre her, dass mit Manju das letzte Leopardenbaby im Zoo geboren wurde. Kitan schien jedoch nur auf den perfekten Moment zu warten, um sich mit Mia zu paaren. In Anbetracht der gespannten Situation konnte Kitan vielleicht bald den ersten Schritt zur Zucht machen.

Kitan und seine neuen Herausforderungen

Die Geduld des Leopraden Kitan könnte nun endlich belohnt werden. Mit der Entschuldigung des MDR hat sich die Ausgangslage für den jungen Zuchtkandidaten deutlich verbessert. Christian Speyer, Sprecher des MDR, hat zum Ausdruck gebracht, dass die negativen Kommentare über Kitan unbegründet waren. Er genießt nun das Vertrauen, das ihm ursprünglich zweifelnd entzogen wurde.

Besonders interessant ist Kitan nicht nur als Amurleopard, sondern auch als Teil eines größeren Naturschutzprojekts. Das Zuchtbuch, welches von Peter Müller seit 1973 geführt wird, stellt die Grundlage für die Pflege und Erhaltung von Tigerarten dar und hat sich als erfolgversprechend erwiesen. Der Zoo Leipzig zählt zu den erfolgreichsten Züchtern von Amurtigern weltweit und hat allein seit 1957 über 370 Amurleoparden zur Welt gebracht. Solche Maßnahmen sind entscheidend, denn Amurtiger zählen zu den größten Katzen der Erde und sind in freier Wildbahn stark bedroht – nur etwa 360 Exemplare leben noch in der Taiga.

  • Gesamtlänge über 3 Meter
  • Gewicht bis zu 300 Kilogramm
  • Erfahrene Schwimmer mit Sprungfähigkeiten von bis zu 10 Metern
  • Kälteunempfindlich und Einzelgänger

Die Förderung und der Schutz dieser Majestätischen Tiere erfordert internationale Zusammenarbeit. zoos führen Zuchtbücher nicht nur für Tigerspezies, sondern auch für andere bedrohte Tiere. Die Bedrohung durch menschliche Aktivitäten und fortschreitende Zerstörung von Lebensräumen ist ein ernstes Problem, dem durch weltweit koordinierte Schutz- und Zuchtprogramme entgegengewirkt wird, wie es auch auf goethe.de erläutert wird.

Ein Blick in die Zukunft

Angesichts der aktuellen Herausforderungen stehen aufregende Pläne an: Ab 2025 sollen Amurtiger im ehemaligen Verbreitungsgebiet des Kaspischen Tigers in Zentralasien ausgewildert werden. Der Kaspische Tiger wurde fälschlicherweise als ausgestorben angesehen, wobei einige Exemplare möglicherweise bis in die 1990er Jahre überlebt haben. Dies eröffnet neue Perspektiven für den Erhalt von Tigerarten und zeigt, wie wichtig Patenschaften und finanzielle Unterstützung für diese Projekte sind.

Es bleibt zu hoffen, dass Kitan in den kommenden Monaten seine Rolle als Zuchtkandidat erfolgreich ausfüllen kann. Die Zuschauer in Leipzig dürfen gespannt sein, welche neuen Entwicklungen sich im Zoo anbahnen werden.

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OrtLeipzig, Deutschland
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