Leipzig entscheidet: Windkraft-Ausbau trotz Widerstand der AfD!

Der Stadtrat Leipzig hat am 26. Juni 2025 den Ausbau der Windenergie beschlossen. Trotz Herausforderungen plant die Stadt eine nachhaltige Energiewende.

Der Stadtrat Leipzig hat am 26. Juni 2025 den Ausbau der Windenergie beschlossen. Trotz Herausforderungen plant die Stadt eine nachhaltige Energiewende.
Der Stadtrat Leipzig hat am 26. Juni 2025 den Ausbau der Windenergie beschlossen. Trotz Herausforderungen plant die Stadt eine nachhaltige Energiewende.

Leipzig entscheidet: Windkraft-Ausbau trotz Widerstand der AfD!

In Leipzig steht der Windkraftausbau auf der Agenda. Am 26. Juni versammelte sich der Stadtrat zur Ratsversammlung, um die „Teilfortschreibung Erneuerbare Energien“ des Regionalplans Leipzig-Westsachsen zu besprechen. Ein zentrales Thema waren die Windvorranggebiete, vor allem in der Ortschaft Hartmannsdorf-Knautnaundorf. Hier brachte der Ortschaftsrat einen Änderungsantrag ein, der die Einhaltung einer Mindest-Abstandsregel von 1.000 Metern für neue Windkraftanlagen forderte. Der Wermutstropfen: Zwei bereits bestehende Windkraftanlagen überspringen diese Regel, was für Diskussionen sorgt.

Bemerkenswert ist auch, dass der Ortschaftsrat in diesen Entscheidungen nicht direkt involviert war, jedoch Unterstützung von der Stadt in der Stellungnahme für den Planungsverband Westsachsen erhielt. Zudem wird in Leipzig bislang nur 0,3 Prozent des Stadtgebiets für Windkraftnutzung ausgewiesen – das ist weit unter dem angestrebten Ziel von zwei Prozent für Sachsen.

Politische Auseinandersetzungen und kommende Herausforderungen

Die politische Stimmung rund um die Windkraft ist hitzig. Die AfD beispielsweise zeigt sich als Bremser des Ausbaus und hat den Plänen stark widersprochen. CDU-Stadtrat Karsten Albrecht stellte wichtige Fragen zur Speicherung des erzeugten Stroms, da die Vorlage dazu keine Angaben enthielt. In der Windenergiebranche sind Speicheranlagen besonders für Betreiber von Windkraftanlagen entscheidend, um Stromverluste zu vermeiden.

Die Stadtratsmitglieder stimmten mit 41 Ja-Stimmen für die Stellungnahme zur „Teilfortschreibung Erneuerbare Energien“. Die AfD war die einzige Partei, die sich dagegen stellte. Ein weiterer entscheidender Punkt lautete, dass die Stadt in den kommenden Jahren ihren Stromverbrauch von derzeit 2.000 Gigawatt auf 4.000 Gigawatt steigern muss. Um dies zu erreichen, ist der Ausbau der Windenergie unverzichtbar.

Finanzielle Beteiligung und Repowering

Ein wesentlicher Schritt in diese Richtung war die Annahme von finanziellen Beteiligungsmodellen für die betroffenen Ortschaften, die mit 45 zu 10 Stimmen durchgewunken wurden. Auch die Vorlage zum Repowering, also zur Erneuerung vorhandener Anlagen in Hartmannsdorf-Knautnaundorf, fand mit 42 zu 10 Stimmen Zustimmung. CDU-Stadtrat Markus Mündlein äußerte den Wunsch, die Kommunikation mit den betroffenen Ortschaftsräten zu verbessern, um in der Zukunft die Akzeptanz für Windkraftprojekte zu erhöhen.

Rückbau und Recycling von Windkraftanlagen

Mit dem bevorstehenden Ausbau rückt auch das Thema Rückbau älterer Windkraftanlagen mehr und mehr ins Blickfeld. Ende 2022 waren in Deutschland rund 28.440 Windenergieanlagen in Betrieb, von denen etwa 8.000 älter als 20 Jahre sind. Das Rückbauen alter Anlagen könnte erforderlich werden, um Platz für moderne und leistungsstärkereTurme zu schaffen. Regelmäßige Wartung und fachgerechter Rückbau sind entscheidend für die Umwelt.

Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass Windenergieanlagen spezifische Rückbau- und Recyclingkonzepte benötigen. Diese Konzepte umfassen nicht nur die Demontage der Anlagen durch qualifiziertes Fachpersonal, sondern auch die umweltgerechte Entsorgung von Altölen und anderen Betriebsflüssigkeiten. Hochwertiges Recycling erfordert eine sorgfältige Trennung von Materialien wie Kupfer, Aluminium und Kunststoffen, was durch spezialisierte Unternehmen gewährleistet werden muss.

Die ersten Schritte zur Rückgewinnung von Wertstoffen beginnen bereits mit der Demontage der Rotorblätter, während die strukturellen Komponenten wie Stahltürme sequentiell abgebaut werden müssen. Dies alles ist mit spezifischen Anforderungen und Vorgaben in den Bundes- und Landesgesetzen geregelt, die von den Behörden jedoch unterschiedlich wirtschaftlich gehandhabt werden.

Die Debatte um Windkraft in Leipzig ist damit nicht nur ein „Windspiel“, sondern ein sensibles Thema, das viele Facetten hat. Die Herausforderungen hinsichtlich des weiteren Ausbaus und der notwendige Rückbau stehen hoch im Kurs, und es wird spannend sein zu beobachten, wie sich dies in den kommenden Jahren entwickelt.