Kalkreuth im Verkehrswahn: 6000 Tonnen täglich durch den Ort!

Baustoffverkehr in Meißen nimmt zu: 6000 Tonnen täglich für taiwanesische Chipfirma – Bürgermeister äußert Bedenken.
Baustoffverkehr in Meißen nimmt zu: 6000 Tonnen täglich für taiwanesische Chipfirma – Bürgermeister äußert Bedenken. (Symbolbild/NAG)

Kalkreuth im Verkehrswahn: 6000 Tonnen täglich durch den Ort!

Kalkreuth, Deutschland - In Kalkreuth tut sich derzeit einiges: Die Baustoffwerke am Wetterberg, unter der Leitung von Geschäftsführer Michel Kurz, sind im permanenten Hochbetrieb. Wie Sächsische.de berichten, hat der Lkw-Verkehr aufgrund des Erdaushubs für die taiwanesische Chipfirma ESMC sowie der Lieferung von Schotter und Zuschlagstoffen zur Asphaltproduktion erheblich zugenommen. Täglich werden hier beeindruckende 6000 Tonnen Material angeliefert und 5000 Tonnen abgefahren. Zum Vergleich: Normalerweise liegt dieser Wert bei 2500 bis 3000 Tonnen pro Tag.

Die Straße nach Radeburg und die Autobahn sind derzeit die Haupttransportrouten, während 60 Lkw, darunter 18 bis 20 eigene Fahrzeuge der Baustoffwerke, im Einsatz sind. „Da kommt ordentlich was zusammen“, bemerkt Ortsvorsteher Harald Behrisch, der sich wegen der erhöhten Staubbelastung Sorgen macht – besonders für die Schulkinder in der Region. Die erhöhten Aktivitäten bringen auch eine zweite Schicht mit sich, die von 6 bis 21 Uhr läuft, während normalerweise nur eine Schicht von 5 bis 14:30 Uhr gearbeitet wird.

Nachhaltigkeitsmaßnahmen und Erweiterungspläne

Trotz des erhöhten Verkehrs wird Wert auf die Staubbindung gelegt. Es wird täglich eine Wasserzufuhr von 180 Kubikmetern eingesetzt und eine Bewässerung an der 200 Meter langen Ausfahrt sorgt für eine bessere Luftqualität. Zudem bleibt der angrenzende Wald als natürlicher Staubschutz erhalten, und eine Kehrmaschine hält die Anliegerstraßen sauber. Lärmbelästigungen durch Sprengungen gehören der Vergangenheit an; die Intensität solcher Tätigkeiten wurde reduziert, was auch zu einer Senkung der Kosten beiträgt.

Der Tagebau am Wetterberg besteht seit 1927 und plant bis Ende 2027 die Einbringung von 1,5 Millionen Tonnen Erde in eine 100 Meter tiefe Grube. Bis in zwei Jahren sollen 350.000 Tonnen Grauwacke abgebaut werden. Die geplante Erweiterung um 15 Hektar in Richtung Ebersbach ist bereits genehmigt, mit der Aussicht auf 15 bis 20 Millionen Tonnen Grauwacke bis 2035, wie die Baustoffwerke erklären.

Bedeutung für die Baustoffindustrie

Die Grauwacke ist ein heiß begehrtes Material, das nicht nur in Kalkreuth verarbeitet wird. Auch Gesamtwerte aus der Branche belegen, dass die Baustoffindustrie in Deutschland im Jahr 2023 etwa 25,8 Milliarden Euro Umsatz generierte, wie Statista feststellt. Unternehmen wie die BVG Baustoff-Vertriebs-Gesellschaft mbH sorgen für ein breites Spektrum an Produkten, von Splitt und Sande bis hin zu Wasserbausteinen und Asphaltmischanlagen.

  • Produktion:
    • Täglich bis zu 1 Million Tonnen Splitt
    • Im Spitzenfall 1,3 Millionen Tonnen
  • Überwachung:
    • Drei bis vier Mitarbeiter des Oberbergamts kontrollieren die Betriebspläne

Die Baustoffindustrie ist stark von der aktuellen Inflation und Energiekrise betroffen, die sich auch in der Produktion von Baustellenabfällen niederschlägt. Dennoch bleibt der Standort Kalkreuth ein wesentlicher Pfeiler, der nicht nur Arbeitsplätze für 35 Mitarbeiter sichert, sondern auch für die Zukunft bestens aufgestellt ist.

Für die Baustoffwerke am Wetterberg bleibt es spannend. Während die Herausforderungen durch den erhöhten Lkw-Verkehr und Umweltbelastungen nicht zu unterschätzen sind, zeigt man sich optimistisch bezüglich der weiteren Entwicklungen am Standort und der geplanten Expansion.

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OrtKalkreuth, Deutschland
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