Meißen ehrt Alpinistinnen: Große Schwestern und ihr Erbe der Berge!
Zwei Meißnerinnen feiern die Errungenschaften der Bergsteigerinnen Margarete und Elsbeth Große an der Neumarktschule in Meißen.

Meißen ehrt Alpinistinnen: Große Schwestern und ihr Erbe der Berge!
In einem bewegenden Rückblick auf die bemerkenswerten Leistungen zweier Meißnerinnen fand am 20. August eine besondere Veranstaltung zur Ehrung von Margarete und Elsbeth Große statt. An der Neumarktschule wurde eine Tafel zu Ehren der Schwestern enthüllt, die nicht nur Alpinistinnen, sondern auch Ballonfahrerinnen und Lehrerinnen waren. Die Schülerinnen und Schüler der Schule gestalteten um den Pavillon entspannende Stühle und einen Klavierbereich, um den Tag festlich zu umrahmen. „Es ist wichtig, dass wir die Geschichten solcher Frauen erzählen“, betont Jutta Schuster, die gemeinsam mit Ursula Liebau als ehemalige Schülerin an dieser Feier teilnahm. Beide Damen, Jahrgang 1933, durchblätterten ein 82 Jahre altes Klassenfoto, auf dem Margarete Große, die 1876 geboren wurde, erkennbar ist. Sächsische.de berichtet, dass der Rückblick auch etwas Wehmütiges beinhaltet, da viele der ehemaligen Mitschülerinnen mittlerweile verstorben sind und nur eine lebende Mitschülerin bekannt ist.
Doch was hat diese Schwestern so besonders gemacht? Margarete und Elsbeth waren wahre Pionierinnen des Bergsports. Geboren in eine Kaufmannsfamilie in Meißen, entdeckten sie bald ihre Leidenschaft für die Natur und das Bergsteigen. Bereits 1899 traten sie dem Deutschen und Österreichischen Alpenverein bei, was den Startschuss für ihre zahlreichen Expeditionen gab. Ihre Begeisterung führte sie zu beeindruckenden Gipfeln wie dem Großglockner und der Zugspitze, sowie zu herausragenden Ballonfahrten, die sie als fünfte und siebte Frauen in Deutschland mit dem Freiballon-Führerpatent krönten. Während Elsbeth, die 1879 geboren wurde, akribisch Tagebücher mit über 5500 Seiten über ihre Abenteuer schrieb, stellte Margarete ihre Erfahrungen auch in alpinen Zeitschriften vor. Stadtwiki-Meissen bietet einen tiefen Einblick in die bemerkenswerten Leistungen der Schwestern, die sich für die Gleichberechtigung im Alpinismus einsetzten und als Vorreiterinnen gelten.
Ein Blick in die Vergangenheit
Die Schwestern Große haben nicht nur Bergsportgeschichte geschrieben, sondern waren auch stark im Bildungsbereich engagiert. Margarete unterrichtete Französisch und Englisch an der Höheren Mädchenschule in Bautzen und später in Meißen. Rückblickend lässt sich sagen, dass ihre Leidenschaft für das Bergsteigen in jener Zeit, als Frauen oft nicht im Rampenlicht standen, bemerkenswert war. Historisch gesehen war es im 19. und 20. Jahrhundert nicht einfach, erfolgreiche Frauen im Sport zu dokumentieren. Doch die außergewöhnlichen Leistungen von Alpinistinnen wie Margarete und Elsbeth sind nun zunehmend im Fokus. Der Alpenverein hebt hervor, dass seit neuster Zeit das Interesse an diesen Geschichten wächst, unterstützt durch die sozialen Medien.
Heute zieht die alpine Gemeinschaft immer mehr Frauen an. Statistiken zeigen, dass im Jahr 2022 43,6% der Mitglieder des Deutschen Alpenvereins weiblich waren. Ein Trend, der trotz der Herausforderungen in einem traditionell von Männern dominierten Sport, Hoffnung für die Zukunft gibt. Die Schwestern Große haben mit ihrem Leben und ihren Taten Türen geöffnet für viele, die heute die Bergwelt erobern. Ein kleiner Weg, der nach ihnen benannt ist, gedenkt nicht nur ihrer Erinnerungen, sondern auch all der unzähligen Frauen, die sie inspiriert haben.