Schlösserfahrten auf der Elbe: Weiße Flotte startet durch!
Schlösserfahrten auf der Elbe: Weiße Flotte startet durch!
Meißen, Deutschland - Die „Weiße Flotte“ der sächsischen Dampfschifffahrt hat gute Neuigkeiten für alle Liebhaber der Elbe. Mit einem steigenden Wasserstand sind nun die beliebten Schlösserfahrten zwischen Dresden und Pillnitz wieder im Fahrplan. Diese Fahrten hatten aufgrund von Niedrigwasser vorübergehend ausgesetzt werden müssen, doch nun kann der Nautische Leiter, Jochen Haubold, mitteilen, dass die Schiffe eine flachere Stelle bei Laubegast sicher befahren können. Die Schlösserfahrten dauern etwa drei Stunden und finden bis zu vier Mal täglich statt. Der Wasserstand der Elbe liegt derzeit bei etwa 80 Zentimetern, was eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den kritischen Werten der letzten Wochen ist, als Anfang Juli nur 58 Zentimeter gemessen wurden. Das berichtet MDR.
Ein Rückblick auf die letzten Wochen zeigt, dass die Elbe als „blaue Ader Sachsens“ tatsächlich unter einer langen Trockenheit und Hitze gelitten hat. Trotz des aktuellen Anstiegs des Pegels bleibt das Wasserlevel jedoch deutlich unter dem jährlichen Mittelwert von 150 bis 200 Zentimetern. Der Niedrigwasserstand hat nicht nur die Schifffahrt behindert, sondern bringt auch spürbare Folgen für die Umwelt und die verschiedenen Wirtschaftsbereiche in Sachsen mit sich, wie Sächsische.de feststellt.
Niedrigwasser und seine Folgen
Die niedrigen Pegelstände sind nicht nur ein Problem für die Freizeitaktivitäten auf der Elbe. Laut neuesten Berichten war der Wasserstand am 13. Juli auf 63 cm gesunken, und der historische Rekord Tiefstand von 21 cm wurde 1947 gemessen. Im Hafen Dömitz wurde kürzlich ein neuer Rekord mit nur 44 Zentimetern Pegel gemessen, was zu einer massiven Beeinträchtigung des Transportwesens führte. Die Güterschifffahrt ist besonders betroffen, da für diese ein Wasserstand von mindestens 1,40 Metern erforderlich ist, der in den letzten Jahren häufig nicht erreicht wurde, wie die taz berichtet.
Die zunehmend unbeständigen Wetterverhältnisse führen dazu, dass Experten wie Felix Ekardt, ein Nachhaltigkeitsforscher und Vorsitzender des BUND Sachsen, warnen, dass der Klimawandel die Niedrigwasserperioden an der Elbe verstärken wird. Tatsächlich verzeichnet die Schifffahrt in Deutschland seit Jahren einen Rückgang der Transportmengen, was unter anderem auf eine verminderte Nachfrage nach Kohle durch den Ausbau erneuerbarer Energien zurückzuführen ist. So wurden von 2019 bis 2022 nur noch etwa 174 Millionen Tonnen via Schiff transportiert, ein deutlicher Rückgang von den 205 Millionen Tonnen zuvor.
- Niedrigster Wasserstand je in Dresden: 21 cm (12.08.1947)
- Aktueller Wasserstand (18.07.2025): 80 cm
- Normaler Wasserstand: 150-200 cm
In der Hoffnung auf einen Wandel in der Politik fordert der BUND eine bessere Investition in die Infrastruktur für die Schifffahrt. Zu den aktuellen Planungen gehört ein neuer Schiffscontainerterminal in Riesa, der mit Kosten von 35 Millionen Euro veranschlagt ist. Kritiker, darunter auch Ekardt, sind skeptisch, ob ein solcher Terminal sinnvoll ist, wenn seit 2020 kein Containertransport mehr über die Elbe stattgefunden hat. Die Herausforderungen, die sich aus den klimatischen Veränderungen ergeben, sind groß, und die Schifffahrt wird definitiv neue Strategien benötigen, um die sich verändernden Bedingungen zu meistern.
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Ort | Meißen, Deutschland |
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