Freibergs bewegendes Gedenken an den Aufstand von 1953 des DDR-Volkes

Freibergs bewegendes Gedenken an den Aufstand von 1953 des DDR-Volkes
Freiberg, Deutschland - Am 17. Juni 2025 versammelten sich die Bürgerinnen und Bürger Freibergs, um gemeinsam den Opfern des Volksaufstandes von 1953 in der DDR zu gedenken. Der Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus auf dem Donatsfriedhof war der zentrale Ort für diese bewegende Veranstaltung. Stellvertretender Oberbürgermeister Steve Ittershagen legte zusammen mit Mitgliedern der Vereinigung der Opfer des Stalinismus sowie der Organisation „Freiberg für alle“ einen Kranz nieder. Die Feierlichkeit war von Emotionen geprägt und wollte die Bedeutung des Erinnerns hervorheben.
Besonders bemerkenswert war, dass Schülerinnen und Schüler der Oberschule „Gottfried Pabst von Ohain“ seit 2020 die Patenschaft für diesen Gedenktag übernommen haben. Lara Nowak, Jenny Lohse, Norman Hähnel und Tim Schubert trugen bewegende Briefe von damals Verhafteten vor. Diese Jugendlichen hatten sich im Geschichtsunterricht intensiv mit dem Aufstand beschäftigt und damit einen Einblick in die Vergangenheit ermöglicht. Karl-Heinz Mantau, stellvertretender Landesvorsitzender der Vereinigung der Opfer des Stalinismus im Freistaat Sachsen, war als Zeitzeuge anwesend und berichtete von seinen persönlichen Erlebnissen während der tumultartigen Ereignisse. Blick.de berichtet.
Der Volksaufstand von 1953: Ein Blick zurück
Werfen wir einen Blick auf die Ereignisse, die zu dem Gedenken an diesem Tag führten. Am 17. Juni 1953 kam es in der DDR zu einem landesweiten Volksaufstand, bei dem Arbeiter und Bürger nach freien Wahlen und besseren Lebensbedingungen verlangten. Die wirtschaftliche Lage war angespannt, und eine Erhöhung der Arbeitsnormen um 10,3 Prozent hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. In Ostberlin protestierten bereits am 16. Juni rund 10.000 Menschen, die zu einem Generalstreik aufriefen. Diese Proteste reichten weit über die Hauptstadt hinaus – in mehr als 700 Städten und Gemeinden versammelten sich über eine Million Menschen. Sie forderten nicht nur den Rücktritt der SED-Regierung, sondern auch die freie Vereinigung Deutschlands, die Senkung von Preisen und die Freilassung politischer Gefangener NDR.de berichtet.
In Halle (Saale, eine der betroffenen Städte) kam es zu massenhaften Protesten, als etwa 2.000 Arbeiter der Lokomotiven- und Waggonfabrik in Richtung Stadtzentrum marschierten. Die Teilnehmerzahl wuchs auf über 8.000 am Thälmann-Platz, wo die Demonstranten spektakuläre Aktionen zur Zerstörung von Stalin-Bildern und zur Befreiung politischer Häftlinge durchführten. Während der Proteste kam es jedoch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, als die sowjetische Militärpräsenz und die Volkspolizei die Demonstranten mit Schusswaffen niederschlugen. Am Ende des Tages wurden dabei mindestens 55 Menschen getötet und über 13.000 verhaftet Orte-des-Erinnerns.de bietet diese Informationen an.
Ein Tag des Gedenkens
Das Gedenken in Freiberg am 17. Juni verdeutlichte eindrucksvoll, wie wichtig es ist, sich an die Vergangenheit zu erinnern und die Lehren daraus zu ziehen. Die Veranstaltung unterstrich die Verbindung zwischen den Generationen und die Unverzichtbarkeit von Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit. Es ist zu hoffen, dass derartige Erinnerungen auch in der Zukunft Anklang finden und die Gesellschaft dazu anregen, für eine bessere Welt einzustehen.
Alle Freibergerinnen und Freiberger waren eingeladen, innezuhalten und gemeinsam für die Werte zu kämpfen, die an diesem denkwürdigen Tag, vor über 70 Jahren, im Mittelpunkt standen. Auch wenn die Umstände damals dramatisch waren, bleibt es entscheidend, die Brisanz dieser Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
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Ort | Freiberg, Deutschland |
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