Kita-Panik in Wendishain: Hartha plant Schließung bis 2027!

Der Harthaer Stadtrat beschließt einen bedarfsorientierten Kita-Plan. Eltern fordern beruflich bedingte Lösungen für Schließungen.
Der Harthaer Stadtrat beschließt einen bedarfsorientierten Kita-Plan. Eltern fordern beruflich bedingte Lösungen für Schließungen. (Symbolbild/NAG)

Kita-Panik in Wendishain: Hartha plant Schließung bis 2027!

Wendishain, Deutschland - In Hartha sorgt die Zukunft der Kita „Pusteblume“ für einige Aufregung. Der Stadtrat hat kürzlich beschlossen, die Einrichtung aus dem neuen Kita-Bedarfsplan zu streichen, wie Sächsische.de berichtet. Diese Entscheidung steht im Kontext sinkender Kinderzahlen, was die Streichung von Kita-Plätzen erforderlich macht. Trotz der ablehnenden Haltung vieler Eltern, die mit 1.400 Unterschriften gegen diesen Schritt protestierten, wird die voraussichtliche Schließung der Kita im Sommer 2027 angestrebt.

Die Diskussion über die Schließung der Kita hat bereits zu mehreren Gesprächen geführt. Die Fraktion der Freien Wähler hat sich mit Eltern und Trägern getroffen, um deren Sorgen und Vorschläge zu hören. Trotz der Einigkeit über die Problematik herrscht Unsicherheit. Eltern sind dankbar für den Dialog, sind sich aber auch der hohen Wahrscheinlichkeit einer Schließung bewusst. Sie fordern ein Gesamtkonzept, um die Betreuungssituation zu verbessern und auf die Bedürfnisse aller Kinder und Einrichtungen einzugehen.

Notwendige Veränderungen in der Kinderbetreuung

Der VdK warnte jüngst in einem weiteren Bericht, dass die Schließung von Kitas in Ostdeutschland langfristig zu einem gravierenden Betreuungsengpass führen könnte. Eltern, vor allem Alleinerziehende, stehen unter Druck und sind durch die Entwicklung verunsichert. Kinder haben ein gesetzlich verankertes Recht auf Betreuung – dieses Recht wird zunehmend gefährdet, wenn die Anzahl der verfügbaren Plätze nicht ausreicht. Der VdK fordert daher von Politik und Kommunen eine flächendeckende Lösung für die Kinderbetreuung, um den zahlreichen Herausforderungen zu begegnen.

Insbesondere im osten Deutschlands zeigt sich die Problematik der rückläufigen Geburtenzahlen, die Kitas in den betroffenen Regionen vor die Wand stellt. So fehlen in Ostdeutschland derzeit rund 44.700 Plätze. Im Vergleich dazu sind in den westlichen Bundesländern etwa 385.900 Kita-Plätze zu wenig. Die Bertelsmann Stiftung hebt hervor, dass der Bedarf an Kita-Plätzen kontinuierlich wächst, da immer mehr Eltern auf die Betreuung ihrer kleinen Kinder angewiesen sind. Ein Grund für die Kluft zwischen Ost und West ist auch der Fachkräftemangel, der die Qualität der Betreuung beeinflusst. Bertelsmann-Stiftung stellt fest, dass fast 90 Prozent der Kita-Kinder in Ostdeutschland in Gruppen mit ungünstigen Personalschlüsseln betreut werden.

Die Herausforderung der Kitas in Deutschland

Die angesprochenen Themen rund um die Schließung der Kita „Pusteblume“ sind Teil einer größeren gesellschaftlichen Debatte über die Kinderbetreuung in Deutschland. Fehlende Kita-Plätze können nicht nur zu finanziellen Einbußen für die betroffenen Eltern führen, sondern auch die frühkindliche Förderung sowie die soziale Teilhabe beeinträchtigen. Politische Initiativen sind notwendig, um die Situation nachhaltig zu verbessern und eine verlässliche Betreuung für alle Familien zu gewährleisten.

Eltern und Fachleute sind sich einig: Jetzt muss entschieden gehandelt werden, damit die Kita-Angebote in den nächsten Jahren sowohl quantitativ als auch qualitativ in den verschiedenen Regionen Deutschlands verbessert werden können.

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OrtWendishain, Deutschland
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