Wilsdruff: Grundstücksverkauf für neue Arbeitsplätze und Mikroelektronik!

Wilsdruffs Stadtrat startet Verkaufsverhandlungen für Gewerbeflächen, um Mikroelektronikansiedlungen zu fördern.
Wilsdruffs Stadtrat startet Verkaufsverhandlungen für Gewerbeflächen, um Mikroelektronikansiedlungen zu fördern. (Symbolbild/NAG)

Wilsdruff: Grundstücksverkauf für neue Arbeitsplätze und Mikroelektronik!

Wilsdruff, Deutschland - In Wilsdruff, einem kleinen Ort voller Potenzial, sind die Verkaufsverhandlungen für eine attraktive Freifläche an der Hühndorfer Höhe in vollem Gange. Der Stadtrat hat hierbei einen klaren Favoriten ins Auge gefasst: eine Grundstücksgesellschaft aus Niedersachsen, die sich auf den Bau gewerblicher Immobilien, insbesondere Logistikparks, spezialisiert hat. Diese Gesellschaft hat bereits Erfolge in der Umgebung, wie ein Projekt in Nossen, vorzuweisen und könnte nun auch in Wilsdruff tätig werden. Laut Sächsische stehen die Chancen gut, dass die Verhandlungen noch in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen werden. Doch bis tatsächlich gebaut werden kann, könnte noch etwas Zeit ins Land gehen.

Die Stadt ist auf einen Mindestverkaufspreis von fünf Millionen Euro für das Grundstück bedacht und hat klare Vorstellungen von den Vorteilen, die eine Ansiedlung in der Mikroelektronikbranche mit sich bringen könnte. Beigeordneter Carsten Hahn hebt hervor, wie wichtig die angesichts der neuen Ansiedlung von ESMC in Dresden gewonnenen Chancen für die Stadt sind. Langfristig erwartet Wilsdruff nicht nur kurzfristige Verkaufserlöse, sondern auch steigende Steuereinnahmen und neue Arbeitsplätze. Dies würde nicht nur die Kaufkraft stärken, sondern auch maßgeblich zur Stadtentwicklung beitragen.

Der Mikroelektronik-Boom in Niedersachsen

Der Fokus auf Mikroelektronik ist kein Zufall. Ein Blick auf die Entwicklungen in Niedersachsen zeigt: Das Europäische Chip-Gesetz fördert den Ausbau der Halbleiterproduktion in Europa, was nicht nur für die Industrie von großer Bedeutung ist, sondern auch einen enormen Fachkräftebedarf generiert. Laut einem Artikel von TU Braunschweig zielt die Initiative darauf ab, die Produktionskapazitäten mehr als zu verdoppeln und damit der unbeständigen Chip-Lieferkette entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang wurde der neue „Wissenschaftsraum Mikroelektronik“ gegründet, um Forschung und Lehre zusammenzuführen und Talente in die Region zu holen.

Die Technische Universität Braunschweig und die Leibniz Universität Hannover arbeiten dabei Hand in Hand. Mit neuen Studiengängen und umfangreicher Förderung durch die Volkswagenstiftung wird der Weg geebnet, um künftige Generationen für die Branche auszubilden und den steigenden Fachkräftebedarf zu decken.

Fachkräftemangel: Eine Herausforderung für die Branche

Trotz dieser vielversprechenden Entwicklungen steht die Halbleiterindustrie in Deutschland vor einer echten Herausforderung: Ein aktueller Bericht von ZVEI zeigt, dass rund jede zweite offene Stelle in der Branche unbesetzt bleibt. Besonders alarmierend ist der Fachkräftemangel, der laut Studienergebnissen des Instituts der deutschen Wirtschaft im Durchschnitt 62.000 fehlende qualifizierte Fachkräfte jährlich bedeutet. Dieser Mangel wird nicht nur als Hindernis für die Unternehmensentwicklung angesehen, sondern auch für die ambitionierten Ziele der EU, bis 2030 20% der weltweiten Halbleiterproduktion in Europa anzusiedeln.

Im Gespräch über den deutlichen Fachkräftemangel sind insbesondere die gut ausgebildeten Fachkräfte gefragt, wobei auch innovative Lösungen zur Stärkung der Berufsorientierung gefordert werden. Besonders wichtig scheint es, neue Zielgruppen zu erreichen, um offene Stellen zu besetzen. Die Frauenquote in der Elektrotechnik liegt derzeit bei nur 7%, was Raum für Verbesserungen bietet.

Die Stadt Wilsdruff und die ansässige Grundstücksgesellschaft könnten somit in eine boomende Branche investieren, die nicht nur lokale Arbeitsplätze bringt, sondern auch zur überregionalen Entwicklung beiträgt. Die nächsten Monate könnten entscheidend dafür sein, ob Wilsdruff die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen kann. Der Städtische Haushalt ist durch die Verhandlungen und den geplanten Verkauf stark in den Blick gerückt, und die Verwaltung wird sich wohl oder übel Zeit nehmen müssen, um alle Möglichkeiten zu prüfen und die Details zu klären.

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OrtWilsdruff, Deutschland
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