Leisniger Kanuten retten Venedig: Paddel-Protest in der Lagunenstadt!

Leisniger Kanuten paddeln zur „Vogalonga“ in Venedig, um auf Umweltschutz aufmerksam zu machen und nehmen an Protestaktion teil.
Leisniger Kanuten paddeln zur „Vogalonga“ in Venedig, um auf Umweltschutz aufmerksam zu machen und nehmen an Protestaktion teil. (Symbolbild/NAG)

Leisniger Kanuten retten Venedig: Paddel-Protest in der Lagunenstadt!

Venedig, Italien - Am 4. Juli 2025 ist ein besonderes Ereignis in Venedig und darüber hinaus, denn die Leisniger Kanuten haben sich auf eine abenteuerliche Reise gemacht. Ziel war die Teilnahme an der „Vogalonga“, einem Protest-Paddeln, das darauf abzielt, auf die Gefahren für die wunderschöne Lagunenstadt aufmerksam zu machen. Diese Veranstaltung findet seit 49 Jahren statt und thematisiert die verheerenden Auswirkungen des hohen Wellengangs, verursacht durch Motorboote, auf die Kanalmauern und Fundamente der Stadt. Besonders dramatisch ist die Situation, da Venedig ein UNESCO-Weltkulturerbe ist, das durch diesen Wellenschlag sowie durch Massentourismus und Klimawandel bedroht wird, wie tagesschau.de berichtet.

Die Leisniger Kanuten haben sich nicht lumpen lassen und legten stattliche 1000 Kilometer mit Bus und Zelt zurück, um an diesem bedeutenden Event teilzunehmen. Die Veranstaltung, die eine Strecke von etwa 30 Kilometern durch die Kanäle der Stadt führt und zentrale Punkte wie den Markusplatz sowie den Canal Grande streift, zieht jährlich Tausende von Teilnehmern an. Für die Kanuten war es die erste Teilnahme an der „Vogalonga“, bei der rund 1.800 Boote und fast 7.000 Teilnehmer gezählt wurden. Dies hat sich zu einem großen lokalen und internationalen Ereignis entwickelt, das ursprünglich 1975 ins Leben gerufen wurde, um gegen die Übermacht der Motorboote zu protestieren und die Tradition des Ruderboote aufzuzeigen, wie veneziaautentica.com hervorhebt.

Ein eindrucksvolles Erlebnis

Das „Vogalonga“-Event bot den Leisniger Kanuten nicht nur eine Plattform, um auf die bedrohte Stadt aufmerksam zu machen, sondern auch ein unvergessliches Erlebnis. Die Anreise verlief abenteuerlich: Von einem Campingplatz paddelten sie mit ihren Zweier-Kanus bis nach Venedig und waren Teil eines beeindruckenden Protest-Pulks, der mehr als sechs Stunden unterwegs war. Die ruhige Atmosphäre, die während der Veranstaltung herrschte, entstand durch das Verbot motorisierter Fahrzeuge in den Kanälen, was die traditionelle Paddel- und Ruderathmosphäre zurückbrachte. An der Rialtobrücke wurden sie von Zuschauern bejubelt, was die Motivation der Kanuten zusätzlich steigerte.

Nach der Rückkehr nach Leisnig war die Feier jedoch noch nicht zu Ende. Die Kanuten veranstalteten ein gemütliches Sonnwend-Picknick in Paudritzsch, bei dem sie ihre Erlebnisse austauschen konnten. Ihr Engagement für den Wassersport zeigt sich auch in den Plänen des Kanuvereins. Am 19. Juli gibt es eine öffentliche Veranstaltung, bei der Gäste Boote und SUPs ausprobieren können. Zudem hat der Verein das Gelände an der Muldenwiese von der Kommune erworben und arbeitet daran, es zu verbessern, was mit der Organisation einer fünfstelligen Summe sicherlich kein leichtes Unterfangen war.

Venedigs drohende Gefahren

Venedig ist nicht nur ein reizvolles Ziel, sondern steht auch vor Herausforderungen. Experten warnen vor der anhaltenden Verschlechterung durch menschliches Eingreifen, was irreversible Veränderungen zur Folge haben kann. Die Stadt und ihre Lagune stehen seit 1987 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Im Jahr 2021 gelang es Venedig knapp, einer Einstufung als gefährdetes Welterbe zu entkommen, doch die Problematik bleibt bestehen. Zu den Ursachen zählen übermäßiger Massentourismus, ein fortschreitender Bauboom sowie sich verändernde klimatische Bedingungen, welche die Stadt im Herbst und Winter häufig von Hochwasser überfluten. Eine Rekordflut im November 2019 führte zu erheblichen Schäden, was die Notwendigkeit eines effektiven Flutschutzsystems aufzeigte.

Der Einsatz der Leisniger Kanuten für den Schutz Venedigs mag nur ein kleiner Teil eines größeren Ganzen sein, doch er zeigt, dass die lokale Gemeinschaft sich solidarisieren kann, um auf wichtige Themen aufmerksam zu machen. Weiterhin lädt der Kanuverein Interessierte ein, freitags um 17 Uhr am Bootshaus vorbeizukommen, um mehr über die Mitgliedschaft zu erfahren und sich aktiv für den Wassersport sowie den Schutz der Wasserressourcen einzusetzen.

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OrtVenedig, Italien
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