Russische Flugzeuge bleiben gesperrt: Über drei Jahre Stillstand an deutschen Flughäfen!

Russische Flugzeuge bleiben gesperrt: Über drei Jahre Stillstand an deutschen Flughäfen!
In den letzten Jahren hat sich die Luftfahrtlandschaft in Deutschland durch die EU-Sanktionen gegen Russland erheblich verändert. Seit dem 28. Februar 2022, also seit mehr als drei Jahren, dürfen zahlreiche Flugzeuge, die in Deutschland stationiert sind, nicht mehr fliegen. Die strengen Sanktionen, die vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs eingeführt wurden, haben diese Maschinen an den Boden gefesselt und nicht wenige von ihnen sind zur „fliegenden“ Last geworden.
Wie die Freie Presse bestätigt, befinden sich derzeit sieben Flugzeuge, die aufgrund dieser Sanktionen in Deutschland gestrandet sind. Am Flughafen Leipzig/Halle stehen drei Frachtmaschinen vom Typ Antonow AN‑124 der russischen Gesellschaft Volga Dnepr, während in Köln/Bonn eine Boeing 737 der Frachtfluggesellschaft Atran und eine Bombardier Challenger 300 der Fluggesellschaft Utair geparkt sind. Auch am Flughafen Frankfurt/Hahn wartet eine Boeing 747 des britischen Unternehmens CargoLogicAir, welches 2022 Insolvenz anmeldete.
Die Herausforderung der Unterbringungskosten
Für die Fluggesellschaften und Leasingfirmen gibt es zurzeit viele Ungewissheiten. Die täglichen Unterbringungskosten für die straffälligen Maschinen sind unklar und eine Abholung scheint in weiter Ferne. Wie die Tagesschau berichtet, hat die irisch-chinesische Leasinggesellschaft, der ein Airbus A320 von Aeroflot gehörte, dafür schon 470.000 Euro gezahlt, um Gebühren zu regeln, bevor das Flugzeug nach mehr als 800 Tagen am Münchner Flughafen endlich in Ostrawa in Tschechien starten konnte.
In den letzten Jahren mussten die Eigentümer der Antonows in Leipzig/Halle zudem Überlegungen anstellen, wie sie die Kosten für die Unterbringung ihrer Flugzeuge begleichen können. Die Situation wird dadurch kompliziert, dass während Wartungsarbeiten an den Antonovs sogar die Triebwerke abmontiert wurden und deren Verbleib unklar ist. Ein Sprecher des Bundesministeriums für Verkehr hat bestätigt, dass es weitere bekannte Luftfahrzeuge in Deutschland gibt, über deren Eigentumsverhältnisse jedoch keine Informationen gegeben werden können.
Weitere Entwicklungen im Zuge der Sanktionen
Im Bereich der Sanktionen spielte die Bundesregierung eine zentrale Rolle. Nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs wurde eine spezielle Taskforce ins Leben gerufen, um die Sanktionen durchzusetzen, die 2023 in die neu gegründete Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung (ZfS) überführt wurde. Diese ist dafür zuständig, Vermögenswerte sanktionierter Personen und Unternehmen aufzuspüren und festzusetzen.
Eine kuriose Note bringt die Sache mit einem Privatjet vom Typ Hawker 800XP, der am Flughafen Berlin-Brandenburg seit Oktober 2020 steht und dem verstorbenen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zugeordnet wird. Früher schon in den Fokus der US-Behörden geraten, wurde die deutsche Regierung um eine Festsetzung des Jets gebeten, was rechtlich umstritten war. Derzeit belaufen sich die Unterbringungskosten für diesen Jet auf rund 37.000 Euro, die erst fällig werden, wenn das Flugzeug wirklich abheben möchte.
Die Situation rund um die russischen Flugzeuge zeigt, wie komplex und vielschichtig die Welt der Luftfahrt und internationalen Beziehungen ist. Ob und wann diese Maschinen jemals wieder fliegen werden, bleibt abzuwarten. Fest steht nur, dass die Sanktionen weitreichende Konsequenzen für die Luftfahrt in Deutschland und über die Grenzen hinaus haben.