Kampf um das Überleben: Nordsachsens Gastronomie vor dem Aus!

Kampf um das Überleben: Nordsachsens Gastronomie vor dem Aus!
Die gastronomische Landschaft in Nordsachsen steht vor großen Herausforderungen. Steigende Kosten und eine schwankende Nachfrage machen es den Betrieben schwer. Axel Klein, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA, hebt hervor, dass viele Gastronomiebetriebe sich in einem tiefen Tal befinden. „Wir sind am Tiefpunkt angekommen“, so seine klare Aussage in einem aktuellen Bericht von lvz.de.
Die Lage wird nicht einfacher, angesichts der Tatsache, dass von Januar bis Mai 2023 in Nordsachsen 1,5 Prozent weniger Übernachtungen verzeichnet wurden und der Gastronomieumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent gesunken ist. Klein betont, dass viele Menschen sich Restaurantbesuche einfach nicht mehr leisten können. Ein Boom bei Lieferdiensten stellt zudem einen Wettbewerbsnachteil für klassische Restaurants dar, da diese mit niedrigeren Personalkosten und günstigeren Steuersätzen operieren können.
Steuereinnahmen und Marktanpassungen
Eine besondere Problematik ergibt sich aus der gestiegenen Steuerlast für Restaurants, die nach der Corona-Pandemie von 7 auf 19 Prozent angehoben wurde. Im Gegensatz dazu profitieren Imbissstände und Lieferdienste von ermäßigten Steuersätzen. Klein sieht in der geplanten Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen ab dem 1. Januar 2026 einen Lichtblick. Diese Maßnahme, die laut zdfheute.de von der Bundesregierung initiiert wird, könnte die Branche endlich entlasten.
Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA, erklärt, dass eine Senkung von 19 % auf 7 % jährlich bis zu vier Milliarden Euro kosten wird. Diese Finanzhilfe könnte den Betrieben helfen, ihre Kosten zu decken und die Preiserhöhungen nicht mehr im vollen Umfang an die Kunden weitergeben zu müssen. Trotzdem bleibt unklar, ob es tatsächlich zu signifikanten Preissenkungen kommen wird, da viele Betriebe schon in der Vergangenheit nicht in der Lage waren, die Steuererhöhungen weiterzureichen.
Ausblick und Zusammenarbeit
Die Branche zeigt sich jedoch optimistisch. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Gastronomie, regionalen Produzenten und Tourismusorganisationen wird als ein Schlüssel zum Erfolg aufgefasst. Klein verweist auch auf Förderprogramme wie das „BioRegio-Modellregionen“, die eine Integration regionaler Lebensmittel in die Restaurantküchen unterstützen können.
Besonders positiv ist die Entwicklung der Zahl der Auszubildenden in Sachsen. Diese stieg um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was auf ein wachsendes Interesse am Gastgewerbe hinweist. Der Bedarf an regionaler und hochwertiger Gastronomie ist vorhanden, und viele sehen großes Potenzial in der künftigen Entwicklung der Branche.
Zusammengefasst zeigt sich, dass trotz der Herausforderungen, die die Nordsächsische Gastronomie derzeit belasten, sowohl politische als auch betriebliche Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation zu verbessern. Ein aufmerksames Auge auf die kommenden Änderungen, gerade hinsichtlich der Steuerpolitik, könnte den Gastronomiebetrieben die Unterstützung bieten, die sie nötig haben, um aus dem Tal herauszukommen.