Zoll greift durch: Massive Kontrollen gegen Schwarzarbeit in Sachsen!

Bundesweite Zollkontrollen in Nordsachsen und Thüringen zeigen 65 Verdachtsfälle von schwarzarbeit und Mindestlohnverstößen auf.
Bundesweite Zollkontrollen in Nordsachsen und Thüringen zeigen 65 Verdachtsfälle von schwarzarbeit und Mindestlohnverstößen auf. (Symbolbild/NAG)

Zoll greift durch: Massive Kontrollen gegen Schwarzarbeit in Sachsen!

Dresden, Deutschland - Heute, am 17. Juni 2025, sorgt eine bundesweite Schwerpunktprüfung gegen Schwarzarbeit durch den Zoll in Sachsen und Thüringen für Schlagzeilen. Wie Antennen Thüringen berichtet, beteiligten sich rund 100 Einsatzkräfte des Hauptzollamtes Dresden an der Kontrolle von acht Baustellen in Dresden, Leipzig sowie Ost- und Nordsachsen. Dabei wurden über 260 Beschäftigte von 60 Firmen zu ihren Arbeitsverhältnissen befragt.

In Thüringen und Südwestsachsen waren 119 Zöllnerinnen und Zöllner im Einsatz und überprüften 28 Baustellen, wobei insgesamt 615 Beschäftigte kontrolliert wurden. Hierbei entdeckten die Zöllner zahlreiche Unregelmäßigkeiten: In Sachsen wurden 65 Verdachtsfälle festgestellt, während in Thüringen und Südwestsachsen 41 Unregelmäßigkeiten zu verzeichnen waren.

Verdachtsfälle und Konsequenzen

Zu den Feststellungen gehören mögliche Verstöße gegen den Mindestlohn, Vorenthaltungen von Sozialversicherungsbeiträgen sowie Fälle unerlaubter Ausländerbeschäftigung. Im Ergebnis leitete der Zoll zwölf Ermittlungsverfahren wegen ausländerrechtlicher Verstöße ein. Die Daten der Baustellenkontrollen werden dabei mit den Geschäftsunterlagen der Arbeitgeber abgeglichen, was die Arbeit des Zolls und der Deutschen Rentenversicherung unterstützt.

Das Thema Schwarzarbeit ist in Deutschland ein beträchtliches Problem. Laut Wirtschaftsdienst wurde im Jahr 2023 ein finanzieller Schaden durch Schwarzarbeit von rund 615 Millionen Euro ermittelt. Dabei ist zu beachten, dass die Dunkelziffer des Schadens für den deutschen Staat als wesentlich höher eingeschätzt wird. Es handelt sich um einen Teilbereich der Schattenwirtschaft, in dem Dienstleistungen ohne die Einhaltung steuerlicher und sozialversicherungsrechtlicher Pflichten erbracht werden.

Mindestlohn und dessen Auswirkungen

Die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns in Deutschland am 1. Januar 2015 sollte unter anderem dem Anstieg der Schwarzarbeit entgegenwirken. Wie BMAS berichtet, wurde der Mindestlohn zunächst auf 8,50 Euro festgesetzt und dann auf 9,35 Euro pro Stunde erhöht. Während dieser Entwicklungen blieben belastbare Informationen zur Wirkung des Mindestlohns auf Schwarzarbeit jedoch rar. Die bisherigen Studien zeigen, dass mehr die branchenspezifischen Eigenschaften und Motivlagen eine Rolle in der Schwarzarbeit spielen als der Mindestlohn selbst.

So berichteten beispielsweise empirische Untersuchungen, dass das Gastgewerbe, die Fleischwirtschaft sowie die Kurier-, Express- und Paketdienste besonders von Schwarzarbeit betroffen sind. Diese Fakten unterstreichen die Notwendigkeit, weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von Schwarzarbeit zu ergreifen, um die soziale Sicherheit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland zu gewährleisten.

In Anbetracht der aktuellen Ereignisse bleibt abzuwarten, welche weiteren Schritte die Behörden unternehmen werden, um dem Problem der Schwarzarbeit zuzuleibe zu rücken und gleichzeitig die Einhaltung von Beschäftigungsstandards zu fördern.

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OrtDresden, Deutschland
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