Sachsen greift durch: Mehr Geld zur Bekämpfung von Unterrichtsausfällen!

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Am 1. September 2025 erhalten Schulen in Sachsen mehr Geld zur Bekämpfung von Unterrichtsausfällen, laut Kultusminister Clemens.

Am 1. September 2025 erhalten Schulen in Sachsen mehr Geld zur Bekämpfung von Unterrichtsausfällen, laut Kultusminister Clemens.
Am 1. September 2025 erhalten Schulen in Sachsen mehr Geld zur Bekämpfung von Unterrichtsausfällen, laut Kultusminister Clemens.

Sachsen greift durch: Mehr Geld zur Bekämpfung von Unterrichtsausfällen!

In Sachsen gibt es Licht am Ende des Tunnels, wenn es um den Unterrichtsausfall an Schulen geht. Kultusminister Conrad Clemens (CDU) hat nun ein Maßnahmenpaket vorgestellt, das nicht nur mehr Geld für die Schulen bereitstellt, sondern auch langfristige Strategien zur Stabilisierung der Unterrichtsqualität beinhaltet. Ab dem 1. September 2025 wird das Budget für Mehr-Arbeits-Unterricht (M-A-U-Stunden) nahezu verdoppelt, um den Schulalltag zu entlasten und Ausfälle zu verringern. Laut MDR wurden bislang rund 11,2 Millionen Euro für 2025 eingeplant, was das Ausscheiden aus der bisherigen Finanzierung mittels Überstunden aus dem Personalbudget für Lehrkräfte signalisiert.

Doch was bedeutet das konkret für die Schulen? Die neuen Regelungen sehen vor, dass jede Schule ein gedeckeltes Budget für Überstunden erhält, wobei die Höhe von der Größe der jeweiligen Schule abhängt. Diese Änderung könnte insbesondere einige Schulen treffen, die in der Vergangenheit vermehrt Überstunden abgerechnet haben, denn hier sind Kürzungen zu erwarten. Jedoch wird die geplante Kurskorrektur laut der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) als dringend notwendig erachtet. Die GEW Sachsen hatte bereits vor Schuljahresbeginn darauf hingewiesen, dass die Mittel nicht ausreichen würden, um den Bedarf zu decken.

Kritik und Lösungen

Ein besonders brisantes Thema ist die ungebrochene Entwicklung des Unterrichtsausfalls, der in einigen Schulen bis zu einer fünften Unterrichtsstunde pro Woche erreicht. Laut Clemens soll dieser in den kommenden Jahren jedoch halbiert werden. Um dies zu erreichen, sind mehrere Maßnahmen im Paket enthalten. So wird zum Beispiel die Altersermäßigung künftig bereits ab dem 60. Lebensjahr gewährt, eine Verbesserung im Vergleich zur bisherigen Regelung, die erst ab 63 Jahren greift.

Das Landesamt für Schule und Bildung wird darüber hinaus verstärkt Maßnahmen ergreifen, um den Einsatz von Lehrkräften auszugleichen, und es wird neue Fortbildungsangebote geben. „Da liegen also einige wichtige Neuerungen in der Pipeline“, so der Minister. Auch eine Neufassung der Regelungen zu Fachberatern und Schulzeiten wird angestrebt, um die Arbeitslast für Lehrer zu reduzieren.

Defizite im System

Trotz dieser positiven Ansätze bleibt der sächsische Rechnungshof skeptisch. Die Kritik an den steigenden Ausgaben für zusätzliche Unterrichtsstunden steht im Raum, während die Ausfälle gleichzeitig um zwei Drittel zunehmen. Ein weiteres Hauptproblem ist der Lehrermangel, der sowohl planmäßige als auch außerplanmäßige Unterrichtsausfälle verursacht. Laut Schule Sachsen sind nicht nur Krankheiten oder Fortbildungsmaßnahmen verantwortlich, sondern auch Bauarbeiten und andere organisatorische Herausforderungen beeinträchtigen den Unterricht.

Die GEW hebt zudem hervor, dass nur ein Bruchteil der jährlich eineinhalb Millionen Mehrarbeitsstunden tatsächlich bezahlt wird, was die Situation der Lehrkräfte zusätzlich belaste. Angepasst werden müssen auch die Klassenarbeiten und Prüfungen im neuen Schuljahr, die reduziert und einfacher gestaltet werden sollen.

Abschließend lässt sich sagen, dass Sachsen auf einem guten Weg ist, die Herausforderungen im Bildungssystem anzugehen, doch der Weg bleibt steinig. Es bleibt zu hoffen, dass die neuen Maßnahmen tatsächlich die gewünschten Effekte zeigen und nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind.