Der mutige Pfarrer von Schellerhau: Glaubensheld gegen die Stasi!
Erfahren Sie mehr über Hans-Georg Günzel, den mutigen Pfarrer aus Schellerhau, und seinen Einfluss auf die Gemeinde und die DDR-Geschichte.

Der mutige Pfarrer von Schellerhau: Glaubensheld gegen die Stasi!
In der malerischen Region des Osterzgebirges bleibt das Erbe von Hans-Georg Günzel lebendig, einem Pfarrer, der in den turbulentesten Zeiten der DDR eine eindrucksvolle Rolle gespielt hat. Bekannt für seine mitreißenden Predigten und fesselnden Lichtbildervorträge, verließ der charismatische Geistliche 1996 Schellerhau, jedoch nicht ohne Spuren zu hinterlassen. David Keller, der 2017 nach Schellerhau kam, erinnert sich an Günzels bleibenden Einfluss und beschreibt ihn als väterlichen Freund. Keller schätzt besonders dessen Freude am Leben, starken Glauben und den Mut, den Staat offen zu kritisieren. Diese Attribute machten ihn zu einer wichtigen Figur in der Gemeinde.
Um die Erinnerungen von Hans-Georg Günzel am Leben zu halten, hielt er seine Erlebnisse in Aufsätzen fest, die in der Gemeinde verteilt wurden. Im Jahr 2018 regte Keller an, diese Erinnerungen in Form eines Buches zu veröffentlichen, doch an der Umsetzung fehlte es an Zeit und Ressourcen. Viele hoffen, dass eine gedruckte Version seiner Geschichten eines Tages erscheint. Günzel war ein Mann, der seine eigene Geschichte in einem bewegten 20. Jahrhundert lebte und mich auf eine ganz besondere Art geprägt hat.
Ein Leben voller Herausforderungen
Die Geschichte von Hans-Georg Günzel beginnt in Chemnitz, wo er in den treuen Händen der Erinnerungen an das Nazi-Regime und dem Zweiten Weltkrieg aufwuchs. Wie viele andere war auch er von den Bombenangriffen 1945 betroffen, die ihn tief beeindruckten. Nach dem Krieg erlebte der 14-Jährige die sowjetische Besatzung und half seiner Familie durch gefährliche Hamsterfahrten, um Nahrungsmittel zu beschaffen. Tragischerweise wurde er im Dezember 1947 vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet und zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im Straflager Bautzen überlebte Günzel unter grausamen Bedingungen, wo von 27.000 Insassen nur 9.000 lebend aus dem Lager entlassen wurden.
Nach der Haft entschloss sich Günzel, Pfarrer zu werden, was zu dieser Zeit keine einfache Entscheidung war. Er vollendete sein Abitur und studierte evangelische Theologie in Leipzig, wo er auch seine Frau Christel kennenlernte. Die Herausforderungen während seines Studiums und die Verfolgung durch das Regime prägten seine Amtszeit in Schellerhau. In dieser Zeit führte er ein lebendiges Gemeindeleben und stieß einige Male mit den DDR-Oberen zusammen, was zu Widerstand und Schwierigkeiten führte. Auch die Stasi hatten ein Auge auf ihn geworfen.
Widerstand gegen die Stasi
In der DDR war das kirchliche Leben oft von Repressionen geprägt. Die Stasi überwachte bis 1989 die Kirchen, und es gab zahlreiche Versuche, kirchliche Aktivitäten zu unterdrücken. Neben der Durchführung von Gottesdiensten waren auch kulturelle Veranstaltungen, die das Gemeindeleben bereicherten, im Blickfeld der Staatssicherheit. Günzel, ein Pfarrer mit einem besonders offenen, kommunikativen Ansatz, konnte durch seine Kontakte zu westdeutschen Gemeinden ein Stück weit dem Druck entgegenwirken und schuf Räume des Austauschs und der Begegnung.
Sein Widerstand war mehr als nur eine mutige Haltung; er symbolisierte den Kampf für Meinungsfreiheit und Glaubensfreiheit in einer Zeit, als solche Werte in der DDR häufig als Bedrohung angesehen wurden. Genauso, wie die Kirchen in der DDR 1989 zur Wiege der Friedlichen Revolution wurden, so hat auch Günzel mit seinem unerschütterlichen Glauben und seinem Engagement zur Aufrechterhaltung einer demokratischen Kultur beigetragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hans-Georg Günzel nicht nur ein Pfarrer war, sondern auch ein Menschenfreund und ein Vorbild für viele. Sein Lebenswerk erinnert uns daran, dass auch in dunklen Zeiten das Licht der Hoffnung und der Menschlichkeit weitergegeben werden kann.
In den Herzen vieler Menschen in Schellerhau wird Hans-Georg Günzel weiterhin als ein geschätzter Freund in Erinnerung bleiben. Für all jene, die ihn gekannt haben, ist und bleibt er ein Symbol für Mut, Glauben und die Kraft der Gemeinschaft.
Für tiefere Einblicke in seine Geschichte empfehlen wir die Akten und Berichte, die in der medialen Landschaft geteilt werden. So schreibt die Sächsische Zeitung, dass Günzel’s Einfluss auch über Schellerhau hinausgeht. Ergänzende Informationen über seine beeindruckende Lebensgeschichte und die Herausforderungen in der DDR veröffentlicht Ernster, während die Bundeszentrale für politische Bildung den breiteren Kontext für die Rolle der Kirchen in dieser Zeit erläutert.