Freital kämpft um Rückkehr von Geburts- und Kinderstationen!

Freital kämpft um Rückkehr von Geburts- und Kinderstationen!
Freital, Deutschland - Kürzlich sorgte die Schließung des Geburtensaals, der Frauenklinik und der Kinderstation im Krankenhaus Freital für großen Unmut in der Region. Dies geschah nach der Bekanntgabe von Helios im November 2022, dass diese wichtigen Abteilungen am 1. Dezember 2022 geschlossen werden sollten. Sofort darauf griffen Krankenschwestern zur Tat, organisierten Protestveranstaltungen und Bürgermeister schickten Schreiben an die sächsische Landesregierung, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Doch die Schließungen wurden letztendlich aus einem gesetzlich festgelegten Rahmen erfolgt, nicht aus unternehmerischen Entscheidungen von Helios, wie die Sächsische berichtet.
Ein Antrag der Konservativen Mitte im Kreistag will jetzt diese missliche Lage ändern. In der Sitzung am 23. Juni 2023 wird über die Wiedereröffnung der geschlossenen Stationen beraten. Die Forderungen sind klar: Gespräche zwischen dem Landrat und Helios zur Schaffung einer langfristigen Perspektive für das Krankenhaus sowie die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Rekommunalisierung der Klinik. Letztere würde bedeuten, dass der Landkreis das Krankenhaus übernehmen würde. Doch der Landrat zieht sich aus finanziellen Gründen zurück, verweisend auf andere sächsische Landkreise, die derartige finanzielle Probleme ebenfalls haben. So kämpft beispielsweise der Landkreis Meißen mit enormen Verlusten bei den Elblandkliniken, während der Landkreis Görlitz Millionenbeträge zuschießen musste.
Gesetzliche Veränderungen und deren Auswirkungen
Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz, das am 1. Dezember 2024 in Kraft tritt, wird als eine der Ursachen für die Schließungen gesehen. Die vdek beschreibt, dass das Gesetz zahlreiche Reformen zur Verbesserung der Krankenhausversorgung in Deutschland anstoßen soll. Unter anderem wird es eine bundeseinheitliche Strukturierung der Krankenhausleistungen geben, was Anreize schaffen könnte, um die Versorgungsqualität zu heben. Doch auch die Komplexität und die offenen Fragen zur Umsetzung stellen eine Herausforderung dar, wie die BKG feststellt. Hier ist die nächste Bundesregierung gefordert, um dringend benötigte Nachbesserungen vorzunehmen.
Die Geburtenzahlen in Freital sprechen eine deutliche Sprache: Sie sind von 500 im Jahr 2019 auf unter 200 in 2024 gefallen. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass das sächsische Sozialministerium sogar beschlossen hat, den Versorgungsauftrag für Frauenheilkunde und Kinder- und Jugendmedizin zum 1. Dezember 2024 zu streichen – eine Entscheidung, die die Versorgungssicherheit als gewährleistet ansieht. Der beratende Kreis sieht jedoch die Möglichkeit eines privaten Geburtshauses, begrüßt diese Idee grundlegend, allerdings ohne finanzielle Unterstützung bereitzustellen.
Ein Lichtblick für die Zukunft?
Die Konservative Mitte hat in Anbetracht der ernsten Situation einen weiteren Antrag eingereicht, der die Machbarkeit einer geburts- und kindermedizinischen Versorgung untersucht. Die Diskussion darüber wird am kommenden Montag stattfinden. So bleibt zu hoffen, dass dieser Dialog der erste Schritt in die richtige Richtung sein könnte, um die Versorgungslücken zu schließen und langfristig tragfähige Lösungen für die Menschen in Freital und Umgebung zu finden.
Die Region hat bereits mit finanziellen Engpässen zu kämpfen, und die aktuellen Entwicklungen machen klar, dass eine gut funktionierende Krankenhausversorgung essenziell für die Lebensqualität der Bürger:innen ist. Die Frage bleibt, ob innovative Konzepte und gesetzliche Reformen hier tatsächlich den entscheidenden Unterschied machen können.
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Ort | Freital, Deutschland |
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