Schluss mit Service! Bürgerservicestelle Sachsen-Allee schließt für immer
Die Bürgerservicestelle Sachsen-Allee schließt zum 23. Dezember 2025. Gründe und Auswirkungen auf die Einwohner.

Schluss mit Service! Bürgerservicestelle Sachsen-Allee schließt für immer
Die Bürgerservicestelle Sachsen-Allee in Chemnitz wird zum Ende des Jahres 2025 geschlossen. Der letzte Öffnungstag für die Bürger, die einen Termin haben, ist der 23. Dezember 2025. Diese Entscheidung wurde bereits im März 2023 vom Stadtrat getroffen und ist Teil eines Maßnahmenplans zur Reduzierung des städtischen Haushaltsdefizits. Die Bürgerservicestelle, die am 31. März 2003 eröffnet wurde und die am stärksten frequentierte Außenstelle der Meldebehörde ist, wird damit ihre Pforten schließen.
Doch nicht alle Menschen sind mit dieser Entscheidung einverstanden. Besonders die älteren Bürgerinnen und Bürger zeigen sich besorgt. Silvia Schletter, eine Anwohnerin, äußert ihre Kritik und macht auf die Schwierigkeiten aufmerksam, die mit der Schließung für ältere Menschen ohne Mobilität verbunden sind. Wie sie berichtet, fühle sich ihre Ortschaft durch die Schließung vom Stadtleben ausgeschlossen. Ihr Schwiegervater, Gottfried Schippers, teilt ähnliche Befürchtungen: „Wie sollen ältere Menschen ohne die Servicestelle in die Stadt kommen?“
Proteste und Bedenken der Anwohner
Die Schließung betrifft nicht nur die Sachsen-Allee, sondern auch sieben weitere Bürgerservicestellen in verschiedenen Ortschaften. Andreas Stoppke, Ortsvorsteher von Klaffenbach, kritisiert die Entscheidung als gefährlich für die Lebensqualität seiner Mitbürger. Er erinnert daran, dass die Bürgerservicestelle im Klaffenbacher Rathaus jeden zweiten Donnerstag geöffnet hat, was den Bürgern, darunter auch Viola Schippers und ihrem Schwiegervater, eine wichtige Anlaufstelle bietet.
Die Stadt begründet die Schließung mit einer unzureichenden Auslastung der Servicestellen in den Ortschaften. Diese Sichtweise wird allerdings von vielen Anwohnern, darunter auch Volkmar Schöpke, stark angezweifelt, die von einem aktiven Betrieb berichten. Die Stadtattribute die Schließung einem begrenzten Budget, was für die Betroffenen kaum nachzuvollziehen ist. Eine möglicherweise auch angestrebte Lösung durch den öffentlichen Nahverkehr wird von der CVAG jedoch ebenfalls in Frage gestellt, da dort ebenfalls Einschnitte angekündigt wurden.
Schlussfolgerungen und alternative Anlaufstellen
Nach der Schließung der Sachsen-Allee bleiben für die Bedürfnisse der Bürger nicht viele Alternativen. Geplant sind weitere Servicestellen in der Stadt, etwa im Bürgerhaus am Wall, sowie die Bürgerservicestellen in Morgenleite und Rabenstein, die jedoch nur nach vorheriger Terminvereinbarung geöffnet sind. Zudem haben die Bürgerservicestellen in den umliegenden Ortschaften an festgelegten Tagen ohne Terminvergabe geöffnet. Wer mehr dazu erfahren möchte, findet alle Informationen rund um die Öffnungszeiten und Angebote auf der Webseite der Stadt Chemnitz: www.chemnitz.de/buergerservicestellen.
Angesichts der anstehenden Schließung bleibt abzuwarten, wie die Stadt mit den berechtigten Anliegen der Bürger umgehen wird. Anwohner und Betroffene hofft, dass der Stadtrat in seinen kommenden Sitzungen eine Lösung findet, die den Bedürfnissen aller Chemnitzer gerecht wird. Die Debatte um die Schließungen zeigt eindrucksvoll, wie wichtig solche Dienstleistungsangebote für die Lebensqualität in den Stadtteilen sind.