Kritik an Jugendhilfeausgaben: Landratsamt soll umdenken!
Die Diskussion um die hohen Kosten der Jugendhilfe im Vogtland beleuchtet die Forderungen nach Reformen und besseren Maßnahmen.

Kritik an Jugendhilfeausgaben: Landratsamt soll umdenken!
Im Vogtland ist eine hitzige Debatte über die steigenden Kosten der Kinder- und Jugendhilfe entbrannt. Der Landkreis hat in jüngster Zeit 72,6 Millionen Euro ausgegeben, um die Belange von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zu unterstützen. Doch Maik Friedrich, Leiter des Vogtlandkreisjugendrings, äußert seine Bedenken, ob dieses Geld tatsächlich in die richtigen Kanäle fließt. Er fordert einen Paradigmenwechsel im Kreistag, um die Situation nachhaltig zu verbessern, wie freiepresse.de berichtet.
Maik Friedrich ist kein Unbekannter in der Szene: Mit seinem Verein für offene Jugendarbeit hat er ein gut funktionierendes Netzwerk von Jugendclubs im Norden des Vogtlandes etabliert. Sogar in abgelegenen Dörfern, wo es normalerweise an Jugendarbeit mangelt, bringt seine mobile Jugendarbeit frischen Wind und Möglichkeiten für junge Menschen.
Das Angebot im Detail
In Reichenbach erhalten Jugendliche eine Vielzahl attraktiver Angebote. Ob im Kinder- und Jugendzentrum “Lila Pause” oder im Treff “Moskito”, die Freizeitgestaltung ist ebenso vielfältig wie spannend. Themenorientierte Spiele, Sportaktivitäten wie Schwimmen und Reiten oder kreative Gestaltungsangebote stehen auf dem Programm. Unter den Einrichtungen finden sich auch der Kinder- und Jugendtreff “Atlantis” und das Zentrum “Jam”, die beide auch auf den mobilen Ansatz setzen, um Kinder und Jugendliche zu erreichen, die nicht in der Stadt leben. Weitere Informationen dazu sind auf der Webseite der Stadt verfügbar, wie unter reichenbach-vogtland.de zu finden.
Elin Wolf, Teamkoordinatorin für die städtischen Jugendeinrichtungen, ist die Ansprechperson für alle Fragen rund um die mobile Jugendarbeit in Reichenbach. Die Zahlen sprechen eine eigene Sprache: Die Einrichtungen bieten eine breite Palette an Freizeitangeboten, um Jugendlichen sowohl kreativ als auch sportlich eine sinnvolle Freizeitgestaltung anzubieten. Von Bastel- und Kochaktionen bis hin zu Ferienprogrammen mit Übernachtungscamps wird alles geboten.
Hintergründe zur Finanzierung
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der die Diskussion um die Jugendhilfe im Vogtland anheizt, ist die Finanzierung. Seit der Verabschiedung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes 1989 haben sich die Vorschriften erheblich verändert. Die Finanzierung von Einrichtungen und Dienstleistungen in der Jugendhilfe erfolgt normalerweise durch Zuschüsse, wobei die öffentliche Jugendhilfe die Höhe der Förderung festlegt. Träger müssen dabei oftmals eine „angemessene Eigenleistung“ erbringen, was unterschiedlich ausfällt, je nach Trägerschaft. Diese Informationen bietet kinder-jugendhilfe.info.
Die Entwicklung seit 2021 zeigt, dass nunmehr auch zweiseitige Vertragsverhältnisse zwischen öffentlichen und freien Trägern möglich sind, was als Schritt in die richtige Richtung gewertet wird. Niedrigschwellige Hilfezugänge sind ebenfalls vorgesehen, sodass einige Ambulante Leistungen ohne Einzelfallentscheidungen sofort in Anspruch genommen werden können, was eine Erleichterung für viele Betroffene darstellt.
Trotz der intensiven Bemühungen bleibt die Frage, ob die verwendeten Mittel an den richtigen Stellen ankommen, wesentlich. Maik Friedrichs Stimme verstärkt sich im Diskurs, während er sich für notwendige Änderungen einsetzt, um die Jugendhilfe im Vogtland nachhaltig zu verbessern.