Schock im Vogtland: Landratsamt beendet Zusammenarbeit mit Autismuszentrum!

Landratsamt Vogtlandkreis kündigt Verträge mit dem Autismuszentrum, was bedeutende Folgen für Betroffene und deren Familien hat.
Landratsamt Vogtlandkreis kündigt Verträge mit dem Autismuszentrum, was bedeutende Folgen für Betroffene und deren Familien hat. (Symbolbild/NAG)

Schock im Vogtland: Landratsamt beendet Zusammenarbeit mit Autismuszentrum!

Plauen, Deutschland - Ein Paukenschlag für die Unterstützungslandschaft im Vogtland: Das Landratsamt in Plauen hat zum Bedauern vieler betroffener Familien die Verträge mit dem Autismuszentrum Vogtland gekündigt. Dies bedeutet nicht nur eine Summe von rund 1,2 Millionen Euro, sondern vor allem eine große Unsicherheit für die zahlreichen autistischen Kinder und Jugendlichen, die auf die Angebote dieser Einrichtung angewiesen sind. Laut Freie Presse sind die Gründe für diese plötzliche Entscheidung nach wie vor unklar.

Am 13. Mai 2025 kündigte das Landratsamt die Zusammenarbeit zum 31. Dezember 2025 – und das ohne jegliche Erklärung. Dies betrifft entscheidende Leistungsbereiche wie die Schulbegleitung, den familienunterstützenden Dienst, die begleitende Elternschaft und das Sozialkompetenztraining. Sabine Heckel, die Mitbegründerin des Autismuszentrums und erst kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz für ihren unermüdlichen Einsatz ausgezeichnet, zeigte sich sichtlich frustriert über diese Situation und betont die existenzielle Bedrohung für das Zentrum.

Ein Schock für Betroffene

„Das ist ein schwerer Schlag für alle!“, äußerte Heckel ihren Unmut und fordert eine Rücknahme der Kündigung. Der Verein, der 2005 gegründet wurde, wollte in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiern, der nun von Ungewissheit überschattet wird. Die Kündigung stellt nicht nur eine finanzielle Belastung dar; sie gefährdet vor allem die Versorgungssicherheit der betreuten Personen. Das Autismuszentrum sieht sich in der Pflicht, die Rechte der Betroffenen zu verteidigen und weist darauf hin, dass eine ordnungsgemäße Interessenabwägung vor dieser Entscheidung offenbar nicht durchgeführt wurde.

Für viele Eltern und Betroffene ist diese Entscheidung ein echter Nackenschlag. Die öffentliche Hand darf solche Verträge nicht ohne sachlichen Grund kündigen, da sie auch die Schicksale von Menschen mit Behinderungen betreffen. Hierbei sei auch auf die geltenden europarechtlichen Rahmenbedingungen verwiesen, wie sie in einer Entschließung des Europäischen Parlaments erwähnt werden, wo die Rechte von Menschen mit Behinderungen festgehalten sind und der Zugang zu unterstützenden Dienstleistungen gesichert werden soll.

Die Zukunft bleibt ungewiss

Die Kündigung könnte möglicherweise als rechtswidrig angesehen werden, zumal sie ohne ausreichende Gründe geschah und eine sorgfältige Prüfung durch das Landratsamt fehlte. Familien mit autistischen Kindern warten oft bereits lange auf Unterstützung, und sollten sie jetzt auch noch ihre Ansprechpartner verlieren, könnte dies die Situation weiter verschärfen. Insbesondere in der aktuellen Zeit, in der ein verstärktes Bewusstsein für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen gefordert wird, sind solche Maßnahmen kontraproduktiv.

Das Autismuszentrum höhlt nicht nur investitionen in Personal und Infrastruktur aus, sondern auch die Hoffnung auf verbesserte Lebensbedingungen für autistische Menschen. Die Herausforderungen, mit denen Menschen mit Autismus konfrontiert sind, reichen von Diskriminierung im Alltag bis hin zu erheblichen Schwierigkeiten beim Zugang zu Hilfsangeboten. In der EU leiden schätzungsweise 5 Millionen Menschen unter Autismus, und gerade sie benötigen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Institutionen, um ihre Lebensqualität zu verbessern.

Diese Entwicklung wird nicht nur lokal aufmerksam verfolgt; es zeigt sich, wie wichtig es ist, die Stimme für betroffene Familien zu erheben und für deren Rechte einzutreten. Mit einem klaren Aufruf an die Verantwortlichen, das Vertrauen der Menschen in die sozialen Strukturen zu wahren, folgt der Appell, die Kündigung zu überdenken und damit auch die Sorgen vieler Eltern ernst zu nehmen.

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OrtPlauen, Deutschland
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