Wolfswelpe bei Görlitz überfahren: Kadaver spurlos verschwunden!

Wolfswelpe bei Görlitz überfahren: Kadaver spurlos verschwunden!

Königshain, Deutschland - Am 11. Juli 2025 ereignete sich auf einer Landstraße bei Königshain ein bedauerlicher Vorfall: Ein junger Wolf wurde von einem Auto erfasst und verstarb an der Unfallstelle. Der Todesfall wurde von verschiedenen Stellen als tragischer Hinweis auf die Gefahren für diese Tiere im Straßenverkehr gewertet. Laut Tagesschau sind in Sachsen Verkehrsunfälle die häufigsten Ursachen für den Tod von Wölfen.

Nach dem Vorfall sicherten Mitarbeiter des Wolfsbüros Lupus Blutproben für genetische Analysen, um die Herkunft des Welpen zu klären. Allerdings verschwand der Kadaver des Tieres von der Unfallstelle, bevor eine genauere Untersuchung stattfinden konnte. Die Lupus-Mitarbeiter hatten nur eine halbe Stunde nach dem Abtransport der Polizei den Kadaver nicht mehr auffinden können. Diese genetischen Untersuchungen sind Teil eines bundesweiten Monitorings, das im Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik durchgeführt wird, um Erkenntnisse über die Wolfspopulation in Deutschland zu gewinnen, wie die DBB-Wolf ausführlich erklärt.

Wölfe in Sachsen

Mit 37 Wolfsrudeln und sechs Wolfspaaren weist Sachsen die dritthäufigste Wolfspopulation in Deutschland auf, nach Brandenburg und Niedersachsen. In den Königshainer Bergen wurden seit Frühjahr 2024 bereits fünf Welpen nachgewiesen. Diese wunderschönen Tiere, die einst flächendeckend in Europa verbreitet waren, kämpfen momentan um ihr Überleben und müssen sich oft im Konflikt mit menschlichen Aktivitäten behaupten. Die steigende Verkehrsdichte stellt für die Wölfe ein Risiko dar, das nicht unterschätzt werden sollte.

Das Wolfsmonitoring hat im Jahr 2022/2023 insgesamt 184 Rudel, 47 Wolfspaare sowie 22 residente Einzelwölfe erfasst. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland seit den 1990er-Jahren, nach ihrer fast vollständigen Ausrottung, ein bemerkenswerter Erfolg ist, jedoch gleichzeitig auch die Notwendigkeit für ein effektives Management und Monitoring der Tiere erfordert.

Genetische Überwachung und Rückkehr der Wölfe

Seit 2010 werden im Senckenberg Zentrum zentrale genetische Untersuchungen im Rahmen des Wolfsmonitorings durchgeführt. Diese dienen nicht nur der Unterscheidung von Individuen und der Ermittlung von Verwandtschaftsverhältnissen, sondern auch der Überprüfung auf Hybridisierung zwischen Wölfen und Haushunden. Mehr als 6.000 Proben werden jährlich bearbeitet, und die Ergebnisse sind essentielle Datengrundlagen für das Management der Wolfspopulation. Die genetischen Analysen werden dabei nach strengen wissenschaftlichen Standards erstellt, was die Qualität der Ergebnisse sichert, gemäß den Ausführungen auf der DBB-Wolf.

Insgesamt ist der Wolf trotz seiner Rückkehr in unsere Wälder nach wie vor ein verletzlicher Gast, der in der Balance zwischen natürlichem Lebensraum und menschlichen Aktivitäten eine schwierige Existenz führt. Die Vorfälle wie der tragische Unfall bei Königshain zeigen, dass da noch viel Arbeit vor uns liegt, um diesen faszinierenden Tieren ein sicheres Habitat zu gewährleisten und eine harmonische Koexistenz zwischen Mensch und Wolf zu fördern.

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OrtKönigshain, Deutschland
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