Zwickau feierte den Pokaltraum: Croy - Held des Elfmeterschießens!

Zwickau feierte 1975 den FDGB-Pokal-Sieg gegen Dynamo Dresden im Elfmeterschießen, dank Torwartlegende Jürgen Croy.
Zwickau feierte 1975 den FDGB-Pokal-Sieg gegen Dynamo Dresden im Elfmeterschießen, dank Torwartlegende Jürgen Croy. (Symbolbild/NAG)

Zwickau feierte den Pokaltraum: Croy - Held des Elfmeterschießens!

Zwickau, Deutschland - Im Juni 1975 schrieb die BSG Sachsenring Zwickau Fußballgeschichte. Am 14. Juni dieses Jahres fand das mit Spannung erwartete Finale um den FDGB-Pokal im Stadion der Weltjugend in Berlin statt. Vor 55.000 enthusiastischen Zuschauern trafen die Zwickauer als krasser Außenseiter auf den Favoriten Dynamo Dresden. Das Spiel entwickelte sich zu einem wahren Nervenkitzel, denn nach 120 Minuten stand es 2:2. Was danach folgte, wird in Zwickau bis heute als legendär gefeiert.

Jürgen Croy, der Torhüter der Zwickauer, avancierte im Elfmeterschießen zum gefeierten Pokalhelden. Er parierte gleich zwei Strafstöße von Gerd Weber und Hans-Jürgen Dörner. Zudem verwandelte er den entscheidenden Elfmeter zum 4:3, was die Zwickauer zum ersten Mal in der Geschichte des FDGB-Pokals zum Sieger machte, nachdem ein Finale im Elfmeterschießen entschieden wurde. Laut kicker.de ist Croy bis heute eine Legende im DDR-Fußball, der in den 1970er Jahren zu den besten Torhütern weltweit zählte.

Das dramatische Finale

Es war ein echtes Drama, das sich am Tag des Finals abspielte. Nachdem Gert Heidler Dynamo Dresden in der 65. Minute in Führung brachte, glich Joachim Schykowski nur acht Minuten später aus. Auch die zweite Halbzeit war spannend: Frank Richter brachte Dresden in der 110. Minute erneut in Führung, doch Peter Nestler antwortete in der 119. Minute und brachte Zwickau zurück ins Spiel. Diese aufregenden Wendungen sorgten für atemberaubende Momente auf dem Platz und im Publikum.

Die Aufstellungen der beiden Teams zeigen, aus wie vielen Talenten das Endspiel bestand. Zwickau trat mit Croy, Schykowski, Stemmler und weiteren Spielern an, während Dynamo Dresden mit Spielern wie Boden, Dörner und Weber aufwartete. Beide Teams gaben ihr Bestes, doch es war der Underdog Zwickau, der die Herzen der Fans eroberte. Laut Nordkurier stellte der Pokalsieg den dritten und letzten großen Titel der BSG Sachsenring dar.

Ein unvergesslicher Erfolg

Nach dem Sieg qualifizierte sich Zwickau auch für den Europapokal der Pokalsieger 1975/76. Legendär sind auch die Gerüchte, dass Stasi-Chef Erich Mielke die TV-Aufnahmen des Finales hätte löschen lassen, um die schockierte SED-Führung zu schützen. Dennoch betrug die Prämie für jedes Teammitglied rund 1000 DDR-Mark, ein anerkennenswerter Lohn für den heldenhaften Sieg. In der folgenden Europapokal-Saison schied Zwickau jedoch im Halbfinale gegen RSC Anderlecht aus, doch das Pokalfinale bleibt unvergessen.

Der FDGB-Pokal, dessen Geschichte 1949 begann und in den folgenden Jahrzehnten viele spannende Begegnungen hervorgebracht hat, wurde durch das Zwickauer Finale weiter beleuchtet. Wikipedia dokumentiert die Entwicklung dieses Wettbewerbs, der bis zu seiner letzten Austragung in der Nachwendezeit im Jahr 1991 zahlreiche emotionale und sportliche Höhepunkte erlebte.

Jürgen Croy und sein Team haben nicht nur einen Titel geholt, sondern auch eine gesamte Generation von Fußballfans in Zwickau, ja sogar in der gesamten DDR, begeistert und geprägt. Der Pokalsieg von 1975 bleibt ein großes Kapitel in der Geschichte des DDR-Fußballs.

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OrtZwickau, Deutschland
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