Kunst zeigt das Leid – Petra Wortmanns bewegende Ausstellung in Sulingen

Petra Wortmann präsentiert bis zum 20. August 2025 ihre soziale Kunst im Sulinger Rathaus, um auf Missstände aufmerksam zu machen.
Petra Wortmann präsentiert bis zum 20. August 2025 ihre soziale Kunst im Sulinger Rathaus, um auf Missstände aufmerksam zu machen. (Symbolbild/NAG)

Kunst zeigt das Leid – Petra Wortmanns bewegende Ausstellung in Sulingen

Sulingen, Deutschland - Petra Wortmann stellt bis zum 20. August 2025 ihre beeindruckenden Gemälde im Sulinger Rathaus aus. Die Ausstellung mit dem Titel „Ins Blickfeld gerückt“ wird in Kooperation mit dem Verein „Kunst in der Provinz“ präsentiert. Mit dieser Arbeit möchte Wortmann auf soziale Missstände aufmerksam machen und den Menschen, die oft übersehen werden, eine Stimme geben.

Insgesamt acht Gemälde sind in der Ausstellung zu sehen, die ganz unterschiedliche Schicksale abbilden. So finden sich unter den Motiven beispielsweise Obdachlose oder Kriegsopfer, die in unserer Gesellschaft häufig ignoriert werden. Wortmann, die seit ihrer Schulzeit malt und ihren ersten Malkurs bei Johannes Pätzold belegte, verfolgt mit ihren Arbeiten das Ziel, die emotionale Verbindung zu diesen Themen herzustellen und den Betrachtern die Nöte der Dargestellten näherzubringen.

Künstlerische Inspiration und Hintergrund

Die Inspiration für die aktuelle Ausstellung entstand nach dem terroristischen Übergriff auf die Redaktion von Charlie Hebdo im Januar 2015, bei dem zwölf Menschen getötet wurden. Dieser Anschlag, der die politische und gesellschaftliche Landschaft nachhaltig veränderte, bildet einen wichtigen Kontext für viele zeitgenössische Künstler. Wortmann verwendet häufig Pressefotos als Grundlage für ihre Acrylarbeiten, wobei sie die Farben verdünnt, um einen transparenten Farbauftrag zu erzielen.

Dörthe Meyer Simoes, die Leiterin des Büros des Bürgermeisters, beschreibt die Ausstellung als eine eindringliche Darstellung von Notwendigkeiten, die berührt und zum Nachdenken anregt. Sie hebt hervor, dass die emotionale Verbindung als Mutter einen besonderen Einfluss auf die Betrachtung der gezeigten Werke hat.

Kunst als Spiegel der Gesellschaft

Wortmanns Arbeiten sind Teil eines breiteren Trends in der zeitgenössischen Kunst, der darauf abzielt, gesellschaftliche Probleme widerzuspiegeln und anzugehen. Künstler nutzen ihre Werke, um auf soziale, politische und ökologische Fragen aufmerksam zu machen und so einen Dialog über drängende Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Migration und Klimawandel anzuregen. Dies wurde auch bei der künstlerischen Intervention anlässlich des zehnjährigen Gedenkens an den Anschlag auf Charlie Hebdo deutlich, die vom 7. bis zum 26. Januar 2025 in Kooperation mit mehreren Museen stattfindet.

Bei dieser Intervention werden Werke zeitgenössischer Künstler*innen wie Coco und G. Haderer gezeigt. Sie thematisieren den Umgang mit gesellschaftlichem Leid und verdeutlichen die Rolle der Kunst als Werkzeug für sozialen Wandel und Veränderung.

Insgesamt zeigt die Ausstellung von Wortmann die Kraft der Kunst, gesellschaftliche Fragen aufzuwerfen, kritische Reflexionen zu ermöglichen und Hoffnung auf Veränderung auszusenden. Sie steht im Einklang mit dem wachsenden Bewusstsein für die Verantwortung von Künstlern in einer globalisierten Welt, in der jedes Werk dazu beitragen kann, Missstände zu thematisieren und zu bekämpfen.

Die Vernissage und die gesamte Ausstellung können als wertvolle Beiträge zur aktuellen Diskussion über die Rolle der Kunst und deren Einfluss auf unsere Gesellschaft betrachtet werden. Wortmanns Engagement und die Relevanz ihrer Themen sind somit sowohl lokal als auch global von Bedeutung.

Kreiszeitung, Karikatur Museum, Depelmann

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OrtSulingen, Deutschland
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