Afrikanische Perspektiven: Künstliche Intelligenz neu denken!

Afrikanische Perspektiven: Künstliche Intelligenz neu denken!
Lübeck, Deutschland - Am 11. Juni 2025 stehen wichtige Diskussionen über die Herausforderungen und Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) in Afrika bevor. Ein zentrales Ereignis ist die virtuelle Ethik-Innovationsvorlesung von Jahaziel Osei Mensah von der University of Ghana, die am 17. Juni 2025 um 13:00 Uhr online stattfindet. Der Vortrag mit dem Titel „Epistemic Justice“ widmet sich der Einbeziehung indigener afrikanischer Perspektiven in die Debatte über nachhaltige KI.
Die Veranstaltung wird vom Ethical Innovation Hub der Universität zu Lübeck organisiert und thematisiert die Dringlichkeit, afrikanische Ansichten in die Diskussion über KI einzubeziehen. Erkenntnisse zeigen, dass afrikanische Perspektiven auf nachhaltige KI stark unterrepräsentiert sind, obwohl Afrika die Hauptlast der negativen Auswirkungen der KI-Nutzung, insbesondere durch den Globalen Norden, trägt. Die Annahme westlicher ethischer Rahmenbedingungen für nachhaltige KI führt häufig zu erhöhten Umweltkosten, etwa durch Rohstoffabbau und Kohlenstoffemissionen beim KI-Modelltraining.
Afrikanische Werte und ethische Herausforderungen
Ein zentrales Anliegen dieser Diskussion ist der afrikanische Umgang mit Umweltfragen. In vielen afrikanischen Kulturen wird die Umwelt nicht nur als Ressource, sondern auch als lebendiger Raum betrachtet, der von Gott, Vorfahren und Gottheiten bewohnt wird. Diese Sichtweise könnte entscheidend für die Entwicklung eines afrikanisch-zentrierten Rahmens für nachhaltige KI sein, der Umweltverträglichkeit priorisiert und kommunitaristische Werte berücksichtigt.
Die Integration afrikanischer moralischer Traditionen – wie der Betonung von Gemeinschaft und Interconnectedness – in ethische KI-Rahmen ist unerlässlich. Die Herausforderungen sind vielfältig: Es fehlt an maßgeschneiderten Richtlinien und politischen Ansätzen, die den afrikanischen Kontext berücksichtigen. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der Abhängigkeit von Technologien und Regulierung aus den entwickelten Ländern, was zu Governance-Problemen führen kann.
Gedanken von feministischer afrikanischer Ethik
Modestha Mensah wird in einem weiteren Vortrag die Verbindung zwischen afrikanischer feministischer Ethik und nachhaltiger KI beleuchten. Sie betont, dass KI-Technologie sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt, insbesondere im Hinblick auf die Umwelt und die soziale Gerechtigkeit. Die Diskussion über KI-Ethische Standards, die oft von westlichen Erfahrungen geprägt ist, marginalisiert vor allem afrikanische Frauen und andere benachteiligte Gruppen.
Die afrikanische Region ist stark betroffen von den sozialen und umweltbedingten Auswirkungen der KI-Technologie. Feministische afrikanische ethische Ansätze, die Werte wie Fürsorge, Verantwortung und Gemeinschaftlichkeit betonen, sind entscheidend für eine humane und gerechte technologische Entwicklung. Der Aufruf, KI-Systeme inklusiver zu gestalten und diskriminierungsfreie Praktiken zu fördern, gewinnt hierbei an Bedeutung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die bevorstehenden Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag leisten könnten, um afrikanische Perspektiven in die globale Diskussion über KI und Ethik einzubringen und faire sowie transparente Richtlinien zu entwickeln. Die Notwendigkeit einer breiten Beteiligung aller Stakeholder ist unerlässlich, um das volle Potenzial von KI zu erschließen und gleichzeitig die kulturelle Identität und Werte Afrikas zu bewahren.
Weitere Details zur Veranstaltung findet man unter uni-luebeck.de, während die Diskussionen zu den ethischen Herausforderungen in Afrika auf cipit.strathmore.edu sowie die Ansätze der feministischen afrikanischen Ethik auf bpb.de weiter vertieft werden können.
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Ort | Lübeck, Deutschland |
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