Mordprozess in Zwickau: Ex-Trainer mit Axt erschlagen – Neuverhandlung beginnt!
Im Mordprozess in Zwickau steht ein 41-Jähriger wegen des Axtmords an seinem Ex-Trainer vor Gericht. Der Fall wird neu verhandelt.

Mordprozess in Zwickau: Ex-Trainer mit Axt erschlagen – Neuverhandlung beginnt!
In Zwickau geht ein viel beachteter Mordprozess um den gewaltsamen Tod eines ehemaligen Fußballtrainers in die nächste Runde. Der heute 41-jährige René K. steht unter dem Verdacht, seinen Ex-Trainer, der im Sommer 2022 im Alter von 53 Jahren mit einer Spaltaxt getötet wurde, massiv angegriffen zu haben. Im ersten Prozess wurde er wegen Totschlags zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, doch dieses Urteil wurde vom Bundesgerichtshof aufgrund von Rechtsfehlern aufgehoben. Nun wird vor einer anderen Kammer des Landgerichts Zwickau neu verhandelt, ob René K. tatsächlich des Mordes schuldig ist, wie die Staatsanwaltschaft anklagt. Laut MDR wird die schwankende Beweiswürdigung als zentraler Punkt in der neuen Verhandlung betrachtet.
Im Zentrum der Anschuldigungen steht die These, dass René K. als Jugendlicher von seinem Trainer sexuell missbraucht wurde. Dies hatte er im ersten Verfahren angegeben und erneut durch seine Rechtsanwältin während der aktuellen Anhörung bekräftigt. Die Auseinandersetzung in Lichtenstein, wo der tödliche Angriff stattfand, soll auf eine tief sitzende Wut und den Schock über frühere Übergriffe zurückzuführen sein. Der Angeklagte selbst berichtet von einem Gedächtnisverlust, den er 2011 nach einem Unfall erlitt, und ist sich nicht mehr aller Details des Vorfalls bewusst. Dennoch sagte er vor Gericht, dass der tödliche Angriff auf seinen Trainer für ihn unbegreiflich sei, wie Tag24 berichtet.
Psychiatrische Gutachten und zukünftige Verhandlungen
Ein entscheidender Schritt in diesem Prozess wird ein neues psychiatrisches Gutachten sein, das angefordert wurde, um die psychischen Verfassung des Angeklagten zu klären. Der Prozess soll voraussichtlich bis zum 19. August fortgesetzt werden und umfasst bis dahin insgesamt vier Verhandlungstage. Die Staatsanwaltschaft hat bereits deutlich gemacht, dass sie ein strengeres Urteil als Totschlag anstrebt und Zwickau in die Debatte über Mord und dessen rechtliche Definition einbringt.
Der Fall ist nicht nur in Zwickau von Bedeutung, sondern wirft auch ein Licht auf die wachsende Gewaltkriminalität in Deutschland, die im Jahr 2024 eine Rekordzahl von knapp 217.000 Fällen verzeichnete. Diese Entwicklung, die laut Statista zum Teil auf wirtschaftliche Unsicherheiten und soziale Belastungen zurückgeführt wird, beeinflusst das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger in erheblichem Maße. Gewaltverbrechen machen weniger als 4 % aller polizeilich erfassten Straftaten aus, haben aber einen großen Einfluss auf das öffentliche Bewusstsein.
Wie sich die Umstände in diesem Fall weiter entwickeln und welche Dimensionen die Debatten um Gewalt und Rechtsprechung annehmen werden, bleibt abzuwarten. Der Ausgang des Prozesses wird mit Spannung beobachtet, nicht nur wegen der persönlichen Schicksale, sondern auch aufgrund der breiteren gesellschaftlichen Implikationen, die im Raum stehen.